"Wir sind mit seiner Arbeit sehr zufrieden und werden nicht von unserer Linie abweichen. Seine Verpflichtung war eine konzeptionelle Entscheidung", sagte DHB-Präsident Ulrich Strombach am Donnerstagmorgen vor der Abreise der Mannschaft aus Belgrad.
Heuberger hatte im vergangenen Juli die Nachfolge von Heiner Brand angetreten und steht beim Verband bis 2014 unter Vertrag. Einen Rücktritt schloss der Coach kategorisch aus.
"Aufgeben kann man Pakete bei der Post. Ich werde nicht aufgeben, sondern versuchen, etwas zu entwicklen", sagte der Schutterwalder, der sich noch in der Nacht nach dem 32:33 (17:18) am Mittwoch gegen den WM-Achten Polen über zahlreiche aufbauende SMS-Botschaften aus der Heimat freuen konnte.
Brand: "Martin hat seine Aufgabe zu 100 Prozent erfüllt"
Doch auch vor Ort in Serbien blieb ihm Zuspruch nicht verwehrt. "Für eine Trainerdiskussion besteht überhaupt kein Grund. Insgesamt hat sich die Mannschaft gut präsentiert und taktisch gut gespielt, auch wenn sie einige Schwankungen gezeigt hat", sagte DHB-Manager Heiner Brand, dem Heuberger jahrelang als Co-Trainer assistiert hatte: "Martin hat seine Aufgabe bei der EM zu 100 Prozent erfüllt. Daran bestanden aber auch schon vorher keinerlei Zweifel."
Ähnlich äußerte sich DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier. "Der Trainer steht nicht zur Diskussion. Er hat bei der EM mutig gecoacht und besitzt einen Dreijahresvertrag", sagte der 59-Jährige.
"Heuberger der Richtige"
"Es war ja auch kein Turnier, das ganz schlecht war. Wenn wir keinen Punkt geholt und schlecht gespielt hätten, müssten wir anders arbeiten."
Tatsächlich stand die Nationalmannschaft in Serbien zweimal kurz vor dem Einzug ins Halbfinale, verlor aber die entscheidenden Spiele gegen Polen und Dänemark jeweils knapp.
Unterstützung erhielt Heuberger derweil auch aus der Handball-Bundesliga (HBL). "Ich glaube, dass Heuberger genau der richtige Mann ist. Er hat seine Chance wegen des Ausscheidens gewiss nicht vertan. Die Mannschaft hat sich im Turnier zerrissen. Das ist das Wichtigste", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.Derweil ist DOSB-Präsident Thomas Bach nicht überrascht vom vorzeitigen EM-Aus der Mannschaft. "Die Entwicklung hat sich in den vergangenen Monaten abgezeichnet", sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Donnerstag und ergänzte: "Jetzt bietet sich die Chance zum entschlossenen Neubeginn mit dem Ziel Rio 2016."