Halbfinale, wir kommen!

Deutschland kämpft gegen Katar um den Einzug ins Halbfinale
© getty
Cookie-Einstellungen

Rechtsaußen

Patrick Groetzki vs. Eldar Memisevic

Bei Tempogegenstößen Gold wert und ansonsten einfach zuverlässig. Groetzki (82 Prozent Trefferquote) lässt in Doha bisher kaum eine Chance ungenutzt. Der Löwe ist besonders dann stark, wenn die DHB-Abwehr funktioniert.

Memisevic spielt bereits seit 2011 für die Truppe vom Persischen Golf. Der 22-Jährige ist hochtalentiert, verdient sein Geld aber nicht bei einem Klub in Europa, sondern steht in Doha bei El Jaish unter Vertrag. Bei der laufenden WM fiel er bislang allerdings in erster Linie als Chancentod auf. Mit Groetzki kann sich der gebürtige Bosnier nicht messen.

Vorteil: Deutschland

Kreis

Patrick Wiencek vs. Youssef Benali

Wiencek macht bei dieser WM das, was er in Kiel und im Nationaltrikot immer macht: Er bringt seine Leistung - in Angriff und Abwehr. Nur Gensheimer und Groetzki bekommen mehr Einsatzzeit als Bamm-Bamm, der sich in diesem Turnier erst zwei Fehlwürfe (13/15) leistete.

WM-Roundup: Alle Spiele der Finalrunde

Sein Gegenüber Benali ist für Katar ebenso wichtig. Im Angriff lässt der gebürtige Tunesier für den Geschmack von Coach Rivera zwar ab und an ein bisschen viel der eigentlich einfachen Tore liegen (12/18), dafür ist der 100-Kilogramm-Brocken in der Deckung ein äußerst unangenehmer Zeitgenosse.

Vorteil: Deutschland

Abwehr

Die Deckung um Hendrik Pekeler & Co. war bisher meist die Basis des deutschen Erfolgs. Fast egal, in welcher Zusammensetzung sie auf der Platte stand. Besonders beeindruckend war dies im Achtelfinale gegen Ägypten zu beobachten, als nur 16 Gegentreffer zugelassen wurden.

BLOG "Das ist kein Leben hier"

Bei Katar ist es ähnlich. Die Truppe lebt zwar in erster Linie von ihren Einzelkönnern, funktioniert aber durchaus auch als Team, gerade was die Deckung betrifft. In der Gruppenphase kassierte Katar lediglich 122 Gegentore - nur Schweden und Polen ließen noch weniger zu.

Unentschieden

Trainer

Dagur Sigurdsson vs. Valero Rivera

Sigurdsson und Rivera trennen 20 Jahre - und doch haben sie eine Sache gemeinsam: Beide sind hervorragende Trainer. Was Sigurdsson der deutschen Mannschaft seit seinem Amtsantritt beigebracht hat, ist einfach stark. Deutschland ist seither taktisch in allen Bereichen viel variabler und mit einer erstaunlichen Mentalität ausgestattet.

Und trotzdem: Riveras Sporen muss sich Sigurdsson erst einmal verdienen. Das Barca-Urgestein gewann als Trainer - festhalten - zwölf spanische Meisterschaften, sechs Champions-League-Titel und einen WM-Titel. Damit wären nur die aller wichtigsten Erfolge aufgezählt. Klar: Er bekam von Katar eine qualitativ sehr ordentliche Truppe zusammengestellt. Doch diese in der Kürze der Zeit so zu formen, dass sie ins Viertelfinale einzieht - Hut ab.

Vorteil: Katar

Prognose

Vier Mal Vorteil Deutschland, drei Mal Vorteil Katar, zwei Mal unentschieden. Kommt die DHB-Auswahl an die bisher gezeigten Leistungen heran, wird es zu einem Sieg und damit zum Einzug ins Halbfinale reichen.

Seite 1: Torhüter-Legenden, Weinhold und Katars schärfste Waffen

Seite 2: Bamm-Bamm und wie Sigurdsson den Kürzeren zieht

Die WM im Überblick

Artikel und Videos zum Thema