Gruppensieg! DHB schlägt Saudis

Erik Schmidt durfte gegen die Saudis einige Treffer bejubeln
© getty

Mit der zweiten Garde hat sich Deutschland zum Abschluss der Vorrunde bei der WM in Katar mit einem standesmäßigen 36:19 (18:8)-Sieg gegen Saudi-Arabien zum Gruppensieger gekrönt. Der Gegner im Achtelfinale steht auch schon fest: Ägypten!

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Beste Werfer waren Matthias Musche und Johannes Sellin mit jeweils elf Toren. Erik Schmidt (8), Stefan Kneer (3), Mimi Kraus (2) und Jens Schöngarth (1) erzielten die weiteren Treffer. Die meisten Leistungsträger wurden beim DHB komplett geschont. Für den Underdog waren Mohammed Alabas, Mojtaba Alsalem und Mohammed Alzaer jeweils drei Mal erfolgreich

Martin Strobel: Der Gallier von der Alb

Im Achtelfinale bekommt es das DHB-Team am Montag mit Ägypten zu tun. Die Afrikaner unterlagen in ihrem letzten Gruppenspiel Island, das damit noch vorbeiziehen konnte.

Reaktionen:

Dagur Sigurdsson (Bundestrainer)...
... zum Achtelfinale gegen Ägypten: "Bisher war es wie eine Vorbereitung, jetzt kommt man zum ersten entscheidenden Spiel. Wir fangen von Null an und müssen uns jetzt auf den Gegner einstellen. Die Jungs kriegen die ersten Clips heute Abend noch zu sehen. Jetzt beginnt der Pokalmodus. Mir gefällt das und der Mannschaft natürlich auch."

Johannes Sellin: "Ich bin glücklich und habe mich gefreut, 16 Minuten für Deutschland spielen zu dürfen. Ägypten ist eine unorthodoxe Mannschaft, die wurfgewaltig aus dem Rückraum ist."

Matthias Musche: "Ich habe wahrscheinlich den besten Linksaußen der Welt vor mir. Da war klar, dass ich auch auf der Bank sitzen werde. Jetzt darf ich spielen, das ist eine Riesenehre. So wie die Vorrunde gelaufen ist, soll es jetzt weitergehen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Spiel: Zunächst gibt es eine Schweigeminute zu Ehren des verstorbenen saudischen Königs Abdullah. Zum Sportlichen: Sigurdsson entschließt sich zu einem Wechsel im 16er Kader, Musche darf für Böhm ran. Die erste Sieben wird ordentlich durchgewirbelt: Heinevetter, Musche, Kneer, Strobel, Schöngarth, Sellin und Schmidt stehen auf der Platte.

5.: Konzentrierter Auftakt der deutschen Mannschaft. Schmidt nutzt seine körperlichen Vorteile am Kreis gut aus und macht seine ersten beiden WM-Tore. Schöngarth legt nach - 3:0.

14.: Schönes Ding von Kneer! Der 29-Jährige steigt aus neun Metern hoch und knallt den Bal rechts oben in die Ecke. Längst ist klar: Hier kann auch mit der zweiten Garde nichts schief gehen - 9:4.

22.: Schöne Parade von Heinevetter gegen den von außen eingesprungenen Alabbas. Der Tempogegenstoß misslingt aber. Das DHB-Team lässt ein bisschen was liegen und ist etwas nachlässig. Aber ganz ehrlich: Gegen diesen Gegner ist das ziemlich wurscht.

30.: Halbzeit! Es ist wie erwartet eine sehr einseitige Geschichte. Das DHB-Team macht seine Sache unter dem Strich ordentlich.

38.: Jetzt wird es doch ein wenig sehr nachlässig. Die deutsche Mannschaft leistet ich mehrere technische Fehler, Sigurdsson schüttelt den Kopf. Es bleibt aber dabei: Bisher standen Gensheimer, Groetzki, Drux, Weinhold und Wiencek noch keine Sekunde auf der Platte.

47.: Wir rechnen mal zusammen und stellen fest: Nimmt man nur die zweite Halbzeit, dann steht es derzeit unentschieden. Doch da kommt Musche und macht diese schöne Rechnung mit seinem siebten Tor zunichte - 27:16.

54.: Die deutsche Deckung packt zu und erobert den Ball. Nun geht es schnell, Sellin kommt zum Abschluss und lässt sich das nicht nehmen. 32:19 führt das Sigurdsson-Team.

60.: Gruppensieg! Das DHB-Team sieht in der zweiten Halbzeit nicht immer gut aus, aber egal. Natürlich war der Sieg nie auch nur im Ansatz gefährdet.

Der Star des Spiels: Matthias Musche. Erstmals im Kader sprühte der Magdeburger gleich vor Spielfreude. Vor allem im zweiten Durchgang, als bei Deutschland nicht alles passte, trumpfte Musche mit neun Toren auf. Er leistete sich insgesamt nur einen Fehlwurf.

WM-Roundup: Alle Spiele, alle Gruppen, alle Topscorer

Der Flop des Spiels: Die zweite Halbzeit des DHB. Das ist alles nicht wirklich dramatisch, aber im zweiten Durchgang leistete sich Deutschland zu viele technische Fehler und war nicht wirklich konsequent. Die Folge: Fast 20 Minuten lang hielten die Saudis ein Unentschieden. Das geht eigentlich nicht.

Das fiel auf:

  • Gensheimer, Drux, Weinhold, Groetzki, Wiencek und Lichtlein standen keine Sekunde auf der Platte. Die Leistungsträger können also frisch ins Achtelfinale gegen Ägypten gehen.
  • Sigurdsson ließ Kraus relativ oft sogar in der Deckung ran. Das gab es in der Vergangenheit auch nicht allzu häufig.
  • Die Saudis waren nicht nur technisch, sondern auch körperlich hoffnungslos unterlegen. Der Beweis: Der größte Spieler des Underdogs misst 1,85 m, der kleinste deutsche Akteur ist Musche mit 1,86 m.
  • Saudi-Arabien deckte in der zweiten Halbzeit größtenteils viel offensiver. Das bereitete Deutschland durchaus das eine oder andere Mal ein paar Schwierigkeiten.

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