Durch einen unkonzentrierten Auftritt nach der Pause verloren die Hauptstädter Spiel drei gegen die Baskets Oldenburg in eigener Halle mit 73:79 und stehen nun am 3. Juni bei den Niedersachsen wieder unter Zugzwang.
Ein Sieg muss her, sonst droht dem Team von Trainer Luka Pavicevic der Showdown am 5. Juni. Ein fünftes Spiel ist auch in der zweiten Halbfinalserie zwischen den Skyliners Frankfurt und den Telekom Baskets Bonn noch möglich.
Vorteil Oldenburg
Der Vorteil liegt derzeit auf Seiten der Hessen, die die dritte Partie mit 58:48 für sich entschieden. Die Serie geht am 3. Juni in Bonn weiter.
ALBA-Coach Pavicevic war nach der ersten Niederlage seines Teams in den diesjährigen Playoffs sichtlich bedient. "Einige meiner Spieler haben es nach der 2:0-Führung wohl zu leicht genommen", schimpfte der Serbe.
Nach der Pause der Einbruch
Mit einem Zehn-Punkte-Polster im Rücken ließen die Berliner zu Beginn des dritten Viertels die Zügel schleifen und ermöglichten den Gästen so die Rückkehr in die Serie.
"In der Pause hat uns der Trainer gesagt: Geht raus und spielt Basketball. Das haben wir getan und nicht mehr losgelassen", sagte Oldenburgs Ruben Boumtje Boumtje.
Gardner überragend
Überragend agierte bei den Baskets, die erstmals das Halbfinale erreichten und im Viertelfinale Meister Bamberg in vier Spielen eliminierten, erneut Spielmacher Jason Gardner (15).
Der Amerikaner, dem Trainer Predrag Krunic ganze 16 Sekunden Pause gönnte, ist vor der vierten Partie aber das Sorgenkind der Norddeutschen. Der kleinste Spieler der Liga war im zweiten Durchgang umgeknickt, spielte die Partie unter Schmerzen jedoch zu Ende.
"Ich hoffe, Jason ist bis Dienstag wieder fit. Wir brauchen ihn", sagte Jasmin Perkovic, mit 16 Zählern bester Werfer bei den Gästen.
Frankfurt dreht das Spiel
Spannung pur herrscht auch im zweiten Duell zwischen Frankfurt und Bonn. Am Sonntag vergaben die Bonner die große Gelegenheit, in der best-of-five-Serie in Führung zu gehen.
Nach dominanter erster Halbzeit verlor das Team von Trainer Michael Koch nach der Pause völlig den Faden. "Wir führen in Frankfurt zur Pause mit sechs Punkten, was völlig in Ordnung ist. Doch dann spielen wir uns einen Mist zusammen - unglaublich", schimpfte Spielmacher Johannes Strasser.
Mit 16:2 gewannen die Hessen das Schlussviertel und wendeten die Partie so zu ihren Gunsten.
Skyliners kämpferisch
"Wenn wir weiter so verteidigen, erreichen wir das Finale", meinte Skyliners-Coach Murat Didin. Sein Trainerkollege gibt jedoch nicht auf. "Wir werden zurückkommen und am Montag alles geben, um ein fünftes Spiel zu erzwingen", sagte Koch.
Schließlich haben er und seine Spieler einen großen Wunsch: Mit der Finalserie in den neuen TelekomDome umzuziehen, der derzeit unweit der Hardtberghalle kurz vor der Fertigstellung steht.
Raus aus dem Nest
Ähnlich spektakulär wie in den Halbfinals geht es derzeit auch außerhalb der Hallen zu. Nach dem Rücktritt von Bundestrainer Dirk Bauermann als Coach der Brose Baskets Bamberg präsentierten die Franken am Montag Chris Fleming vom Pokalsieger Artland Dragons als Nachfolger.
"Worte können nicht beschreiben, wie schwer mir diese Entscheidung gefallen ist. Mit Blick auf meine sportliche Laufbahn war es aber an der Zeit, eine andere Herausforderung anzunehmen. Manchmal ist es notwendig, dass man sein Nest verlässt, um sich weiter zu entwickeln", sagte Fleming, der seit 1993 als Spieler und Trainer in Quakenbrück gearbeitet hatte.