Weißrussen müssen mit dritter Analyse rechnen

SID
Wadim Dewjatowski (li.) und Iwan Tichon waren wegen Dopings disqualifiziert worden
© Getty

Im Dopingfall der beiden weißrussischen Hammerwerfer Wadim Dewjatowski und Iwan Tichon hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) jetzt eine dritte Analyse gefordert.

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Novum in einer Dopingaffäre um Olympiamedaillen: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will laut seines Vizepräsidenten Thomas Bach die am Donnerstag vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne wegen einer nachgewiesenen Laborpanne erfolgte Rückgabe der Medaillen von Peking 2008 an die weißrussischen Hammerwerfer Wadim Dewjatowski und Iwan Tichon wieder kippen.

"Wir werden eine dritte Analyse durchführen. Inzwischen werden Urin und Blut ja über acht Jahre gelagert und können jederzeit noch einmal getestet werden", erklärte Thomas Bach, Vorsitzender der IOC-Disziplinarkommission, die die beiden Weißrussen nach dem Hammerwurf-Finale am 17. August 2008 disqualifziert hatte.

Beide waren positiv auf das männliche Sexualhormon Testosteron getestet worden waren. Dewjatowski, der als Wiederholungstäter zudem lebenslang von Olympia ausgeschlossen wurde, hatte Silber gewonnen, der dreimalige Weltmeister Tichon Bronze.

Bach: "Der Doping-Nachweis bleibt bestehen"

Thomas Bach sagt: "Der Doping-Nachweis bleibt bestehen. Darum wollen wir, dass das Urteil des CAS revidiert wird. Wir werden jetzt das technisch Nötige veranlassen: eine weitere Untersuchung in einem akkreditierten Labor."

Diese Lösung hatte der CAS nicht favorisiert, nachdem bei der Überprüfung des Falles das damals untersuchende Labor im Nachhinein nicht in der Lage gewesen war, eine plausible Erklärung für die Unterbrechung des automatischen Testprogramms IRMS (Isotopen Ratio Massen-Spektrometrie) bei einer der beiden Analysen zu geben.

Dadurch wurden A- und B-Probe letztlich auf unterschiedliche Weise untersucht. Dies stellt laut CAS einen klaren Verstoß gegen die internationalen Standards für die Laboratorien dar. Grund genug für den CAS, die IOC-Entscheidung zu revidieren.

Tichon hat Zweifel an den Analysemethoden

Als Konsequenz daraus hob der CAS am Donnerstag die Entscheidung der Disziplinarkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) auf. Diese hatte beide disqualifiziert, Neuer Silbermedaillengewinner hinter dem Slowenen Primoz Kozmus wurde damals der ursprünglich viertplatzierte Ungar Krisztian Pars.

Bronze bekam der Japaner Koji Murofushi, Olympiasieger von Athen 2004. Der Leverkusener Markus Esser rückte auf Rang sieben vor. Nun wurde alles wieder revidiert - und soll nach der dritten Analyse der Proben erneut geändert werden.

Tichon hatte vor dem Einspruch beim CAS erklärt: "Wir haben erhebliche Zweifel an den Analysemethoden." Auch Weißrusslands Sportminister Alexander Grigorow hatte kritisiert: "Die Entscheidung des IOC ist nicht nachvollziehbar."

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