Basketball-WM - Kader-Check DBB: So viel Qualität und Tiefe wie noch nie

Dennis Schröder führt das deutsche Aufgebot bei der WM in China an.
© getty

Mit viel Hoffnung und hohen Zielen geht die DBB-Auswahl von Bundestrainer Henrik Rödl in die WM in China. Der Kader ist so gut bestückt wie nie zuvor, wobei an der Spitze natürlich Dennis Schröder steht. Doch reicht dies, um tatsächlich zu den besten beiden europäischen Teams des Turniers zu zählen und somit das Olympia-Ticket zu lösen? SPOX macht den Kader-Check.

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DBB-Guards: In Dennis we trust

Im Kader: Dennis Schröder (Oklahoma City Thunder/USA), Ismet Akpinar (Besiktas/Türkei), Maodo Lo (FC Bayern München), Andreas Obst (ratiopharm Ulm)

Spätestens seit der EuroBasket 2017 dürfte jedem deutschen Basketball-Fan klar sein, dass Dennis Schröder der Lenker und Denker der DBB-Auswahl ist. In Israel vor zwei Jahren trug der damalige Spielmacher der Atlanta Hawks die Mannschaft mit durchschnittlich 23,7 Punkten und 5,4 Assists bis ins Viertelfinale, dort reichten aber seine 27 Zähler und 8 Dimes gegen Spanien nicht (72:84).

Auch diesmal wird viel vom Braunschweiger abhängen, doch bei der Weltmeisterschaft wird Schröder noch mehr Unterstützung haben. Die Vorbereitung zeigte zwar, dass Deutschland noch immer am Tropf des OKC-Guards hängt, doch mit Paul Zipser oder auch Maxi Kleber hat Bundestrainer Henrik Rödl diesmal mehr offensive Waffen.

Schröders Scoring wird weiter wichtig bleiben, vor allem im vierten Viertel, doch Schröder wird in China auch als Spielmacher mehr gefragt sein. Dass dies auch der Plan von Rödl ist, deutete sich bereits in der Vorbereitung an.

Die Guards neben Dennis Schröder

Wer neben dem OKC-Guard beginnen wird, ist noch offen, vieles spricht aber für Ismet Akpinar, der in Ulm eine gute Saison spielte, nach der WM aber für Besiktas auflaufen wird. Akpinar besitzt zwar nicht die Geschwindigkeit des NBA-Profis, kann in der Defense aber seinen Mann stehen und besitzt einen soliden Wurf, weswegen die Gegenspieler eigentlich nicht von ihm absinken und gegen Schröders Drives helfen sollten.

Vor zwei Jahren hatte Akpinar noch nicht dieses Standing, inzwischen muss er aber respektiert werden. Respekt hat sich über die vergangenen beiden Jahre auch Maodo Lo erspielt. Gestählt von zwei Jahren in der EuroLeague soll der Bayern-Guard Schröder die benötigten Verschnaufpausen gönnen, teilweise aber auch neben ihm auf dem Court stehen. Lo sucht ähnlich wie Schröder unerschrocken den Weg zum Korb und soll so die Offense am Laufen halten.

Das macht ihn für die Second Unit unersetzlich, da es in Deutschland keinen weiteren Spielertyp wie ihn gibt. Entsprechend groß war die Erleichterung im deutschen Lager, als klar wurde, dass sich Lo im Test gegen Tunesien nicht schwerer am Knöchel verletzt hatte. Bei 100 Prozent steht Lo allerdings derzeit wohl nicht.

Komplettiert wird die Rotation von Andreas Obst, der quasi den Lucca Staiger aus den vergangenen Turnieren mimen wird. Der Neu-Ulmer ist der mit Abstand beste Schütze im Kader, hatte aber beim Supercup noch Schwierigkeiten mit seiner Genauigkeit. Immerhin scheint nun der Knoten geplatzt, nachdem der 23-Jährige fünf Dreier gegen Tunesien im Korb unterbrachte. Alleine deswegen dürfte Obst auch häufiger mit Schröder auf dem Court stehen, um dem deutschen Star genügend Platz zu verschaffen.

Die Statistiken der deutschen Guards

SpielerMinutenPunkteFG%3P%AssistsTurnover
Dennis Schröder29,315,541,434,14,12,2
Ismet Akpinar23,910,144,539,73,11,6
Maodo Lo19,07,048,238,22,41,4
Andreas Obst17,07,441,542,51,20,8