"Das ist schon sensationell, vor allem die Zeit. Ich wollte unbedingt mit einer Medaille von der WM nach Hause fahren", sagte Nimke nach seinem vierten WM-Gold im nicht mehr olympischen Zeitfahren. Bundestrainer Detlef Uibel empfing seinen Schützling nach der Goldfahrt mit der Deutschland-Flagge im Innenraum des Velodroms: "Sein letztes 1.000-Meter-Rennen mit WM-Titel und Deutschem Rekord zu beenden - besser geht's nicht."
D'Almeida benötigte für die 1.000 Meter 1:00,509 Minuten, der Neuseeländer Simon van Velthooven sicherte sich in 1:00,543 Minuten überraschend Bronze. Der Chemnitzer Joachim Eilers wurde Siebter und war damit um zwei Plätze schlechter als vor einem Jahr in Apeldoorn.
Nach den Olympischen Spielen in London wird Nimke seine Karriere beenden. In der britischen Hauptstadt tritt der 34-Jährige im Teamsprint an und will dort wie schon in Athen Olympiasieger werden.
Eigentlich war das Gold im Sprinttrio schon in Melbourne angepeilt, doch ausgerechnet Nimke hatte durch einen Wechselfehler am Mittwoch für die Zurückstufung des Teams gesorgt. Seinen Fehler hatte der Routinier offenbar gut weggesteckt. Noch zur Halbzeit des Zeitfahrens lag Nimke deutlich hinter D'Almeida, doch dann zündete der Turbo.
Welte verpasst weitere Medaille
Die Teamsprint-Weltrekordlerin Miriam Welte verpasste hingegen eine dritte Medaille für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Einen Tag nach Gold im Teamsprint schied die 25-Jährige aus Kaiserslautern im Sprint bereits im Viertelfinale in zwei Läufen gegen Simona Krupeckaite aus Litauen aus und wurde am Ende Sechste.
Weltes Gold-Partnerin Kristina Vogel (Erfurt) war bereits in der ersten Runde gescheitert. Neben Krupeckaite sprinten Anna Meares (Australien), Ljubow Schulika (Ukraine) und Victoria Pendleton (Großbritannien) am Karfreitag um die Medaillen.
In der Mannschaftsverfolgung belegten Charlotte Becker (Berlin), Lisa Brennauer (Durach) und Madeleine Sandig (Cottbus) in 3:24,145 Minuten als drittbeste europäische Nation den achten Platz und sicherten sich damit endgültig das Olympia-Ticket. Großbritannien holte sich mit der Weltrekordzeit von 3:15,720 Minuten Gold und verwies Gastgeber Australien auf den zweiten Rang.
Im Punktefahren der Frauen gab es für den BDR ebenfalls nichts zu holen. Die Cottbuserin Stephanie Pohl hatte bei der Gold-Fahrt der Russin Anastassia Tschulkowa keine Chance im Kampf um die Medaillen.