Hellas-Eddie und Bruchpiloten

Von SPOX
Stefan Kraft hatte bei der Tournee gut lachen - andere weniger
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Flops:

Freund und die DSV-Adler

Klar: Freitag sorgte in Innsbruck für ein Highlight. Unter dem Strich war die Vorstellung der DSV-Adler aber enttäuschend. Wieder wurden große Ankündigungen gemacht, wieder hatte kein Deutscher auch nur irgendetwas mit dem Gesamtsieg zu tun. Same procedure as every year!

Freitag belegte in der Gesamtwertung als bester DSV-Adler Rang sechs, Severin Freund wurde nur Achter - mit 84 Zählern Rückstand auf Kraft. "Ich gehöre zu denen, die die Tournee gewinnen können", hatte Freund im Vorfeld gesagt. Auch Schuster war der Ansicht, dass Freund "um den Gesamtsieg mitspringen kann". Knapp daneben!

Aber im nächsten Jahr wird sicher alles besser...

Chaos-Springen in Oberstdorf

Starker Schneefall und Wind zogen das Auftaktspringen ewig in die Länge, bis es erstmals überhaupt in der Tournee-Historie zum Abbruch in Oberstdorf kam. Endlich Abbruch, dachte sich so mancher. Auch wenn es von Athleten und Trainern kaum Kritik an der Jury der FIS und den Veranstaltern gab, war das lange Zögern schwer nachzuvollziehen.

Natürlich ist es für die Leute vor Ort, die Veranstalter und die Sportler nicht schön, wenn abgebrochen werden muss. Aber ganz ehrlich: Mit einem sportlich fairen Wettkampf hatte die Veranstaltung in Oberstdorf schon lange vor dem Abbruch nichts mehr zu tun. Manch ein Sportler drohte bereits beim ersten Springen alle Chancen zu verspielen - nur aufgrund der Bedingungen. Das kann kaum Sinn der Sache sein.

Kurios: Beim Springen gab es in Oberstdorf zu viel Schnee, in den Tagen und Wochen davor sah es noch völlig anders aus. Da wurden extra Silos aus Finnland herbeigekarrt, um Schnee zu produzieren.

Der tragische Held

Vier Mal Olympia-Gold, Weltmeister im Skispringen und Skifliegen: Simon Ammann hat in seiner Karriere so ziemlich alles gewonnen. Aber der Schweizer und die Tournee - das passt irgendwie nicht. Den Traum vom ersten Gesamtsieg musste Ammann gleich in Oberstdorf begraben, als er nach der Landung stürzte. Richtig tragisch wurde es dann in Bischofshofen.

Wieder krachte er nach der Landung in den Schnee - diesmal aber ungleich schlimmer. Ammann zog sich eine schwere Gehirnerschütterung zu und liegt noch immer im Krankenhaus. "Er ist ansprechbar und kann alles bewegen. Er bleibt nun im Spital, wo sein Zustand fortwährend überwacht wird", teilte der Mediensprecher der Schweizer Mannschaft mit.

SPOX meint zu Simon: Werde schnell wieder ganz gesund, komm dann zurück und hol dir den Sieg im kommenden Jahr. Verdient hätte er es allemal.

Das Preisgeld ist ein Witz

In manchen Sportarten verdienen die Topathleten wahnsinnig viel Geld. Womöglich deutlich zu viel. Was aber bei der Vierschanzentournee ausgeschüttet wird, ist verhältnismäßig ein Witz. Für einen Tagessieg gibt es 8.400 Euro, für den Gesamtsieg 16.600 Euro. Dafür würde sich so mancher Fußballer nicht einmal die Schuhe zuschnüren.

Immerhin ist das Preisgeld in den vergangenen Jahren gestiegen, deutlich Luft nach oben ist aber noch immer. Zugegeben: Die Zeiten, als es für den Tournee-Sieger noch einen Wurstkorb gab, sind noch gar nicht so lange her. Man muss nur mal Jens Weißflog fragen.

Wo sind all die Skandinavier hin?

Es gab Zeiten, da war die Tournee fest in skandinavischer Hand. Janne Ahonen, Sigurd Pettersen, Espen Bredesen oder Toni Nieminen - alles klangvolle Skisprung-Namen. Geblieben ist der Norweger Anders Jacobsen, der in diesem Jahr Fünfter wurde.

Aber sonst? Kein Siegspringer in Sicht! Auf dem elften Rang findet sich noch Anders Fannemel, dann weit abgeschlagen Rune Velta, Anders Bardal und Johann Andre Forfang. Ganz bitter: Bester Finne ist auf dem 30. Platz Lauri Asikainen.

Tops: Hellas-Eddie und Super-Richie

Flops: Tragischer Held und zu wenig Kohle

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