Vor allem für Friedrich war der Triumph beim Weltcup-Finale eine enorme Erleichterung. Zu Beginn des Winters war der Serien-Weltmeister wochenlang nur hinterher gefahren, wechselte daher kurzfristig den Schlitten und scheint nun gerade rechtzeitig doch noch in die Spur zu finden.
"Hier hat Francesco zum ersten Mal wieder die Form der vergangenen Jahre gezeigt", sagte Bundestrainer Rene Spies: "Und er hat sogar noch Luft nach oben. Ich denke, dass er jetzt ganz beruhigt nach Pyeongchang reisen kann."
Drei Wochen vor Olympia gewann Friedrich mit seinem Anschieber Thorsten Margis ganz souverän. Nach zwei Läufen trennten ihn vier Zehntelsekunden vom zweitplatzierten Johannes Lochner (Stuttgart), der mit Christopher Weber für einen deutschen Doppelsieg sorgte.
Lochner sorgte für Doppelsieg
Drei Wochen vor Olympia gewann Friedrich mit seinem Anschieber Thorsten Margis ganz souverän. Nach zwei Läufen trennten ihn vier Zehntelsekunden vom zweitplatzierten Johannes Lochner (Stuttgart), der mit Christopher Weber für einen deutschen Doppelsieg sorgte.
Der Kanadier Justin Kripps wurde Dritter und machte damit seinen ersten Sieg im Gesamtweltcup perfekt. Nico Walther (Oberbärenburg) und Kevin Kuske rutschten im zweiten Durchgang noch auf den vierten Rang ab.
"Das war eine ganz gute Ansage, die anderen werden jetzt ein bisschen grübeln müssen", sagte Friedrich. Er hatte die Saison auf einem Schlitten der österreichischen Firma Wallner begonnen, stieg aufgrund der Eindrücke aus den Wochen vor Weihnachten aber wieder auf ein Gerät des deutschen Stammherstellers FES um. "Es war die richtige Entscheidung", sagte er nun.
Friedrich: "Wir sind Profis. Die Fahrten, die wir haben, müssen reichen"
Allerdings könnte der Materialwechsel so kurz vor Pyeongchang auch ein Risiko darstellen, etwa wenn Friedrich kurzfristig auf ungewohnte Bahnbedingungen reagieren muss: Er hat mit seinem Olympiaschlitten nur wenige Erfahrungen sammeln können. "Wir sind Profis. Die Fahrten, die wir haben, müssen reichen", sagt Friedrich dazu.
Die deutschen Frauen haben plötzlich eine echte Podestkandidatin in ihren Reihen. Schneider (Oberbärenburg) feierte ihren dritten Saisonsieg, mit Anschieberin Annika Drazek verwies sie Olympiasiegerin Kaillie Humphries (Kanada) um fast drei Zehntelsekunden auf den zweiten Platz.
Mariama Jamanka (Oberhof) belegte mit Lisa Buckwitz den vierten Rang, Anna Köhler (Winterberg) kam mit Lisette Thöne nicht über den zwölften Platz hinaus. Humphries sicherte sich damit zum vierten Mal den Sieg im Gesamtweltcup.
Spies entscheidet sich für Schneider/Drazek
Trumpfkarte der deutschen Frauen ist ohne Zweifel Annika Drazek. Die 22-Jährige gilt mittlerweile als weltbeste Anschieberin - wer mit ihr fahren darf, greift nach Edelmetall.
Bundestrainer Spies entschied sich am Königssee für das Duo Schneider/Drazek, es scheint ein Fingerzeig zu sein: Am Sonntag wird er die Team-Zusammenstellung für Olympia offiziell verkünden. Schneider wird wohl als deutsche Speerspitze nach Südkorea reisen.