Nach dem Eklat im Halbfinale des olympischen Degenwettbewerbes hat Silbermedaillengewinnerin Britta Heidemann vom Fecht-Weltverband Änderungen in der Zeitmessung gefordert. "Wir brauchen mehr Transparenz bei der Zeitmessung, vielleicht sollte die Uhr auch Hundertstel anzeigen", sagte Heidemann.
Getty"Vielleicht ist es gerade gut, dass so etwas hier passiert ist, da muss gehandelt werden", so die erste deutsche Medaillengewinnerin.
In Ihrem Halbfinale gegen die Südkoreanerin Shin A Lam war nach Auskunft von Frantisek Janda, Präsident des Europäischen Fechterverbandes, die Zeitautomatik ausgefallen.
Drei Treffer in einer Sekunde
Die Kampfrichterin sagte daraufhin eine Extrasekunde an. So gab es, während die letzte Sekunde des Kampfes auf der Tafel angezeigt wurde, insgesamt drei Treffer. Zweimal war es ein Doppeltreffer, beim dritten traf nur Heidemann und wurde zur Gewinnerin erklärt. Eigentlich sind drei Treffer binnen einer Sekunde zeitlich unmöglich.
Bis zur endgültigen Entscheidung dauerte es nach langen Beratungen der Kampfrichter und zwei Protesten des südkoreanischen Teams allerdings insgesamt eine Stunde.
Koreanischer Protest abgelehnt
"Die koreanische Delegation hat Protest eingelegt und behauptet, dass die Zeitmessung in der Extraminute mangelhaft war. Nach Regel 32.1.3. ist es Sache des Referees zu entscheiden, wie viel Zeit verbleibt. Der Referee hat den letzten Treffer anerkannt. Weder der Technische Direktor noch die Kampfrichter-Delegation kann solch eine Tatsachenentscheidung ändern", hieß es in der verbreiteten Begründung zur Ablehnung des Protests.