München - Giants-Wide-Receiver Plaxico Burress gab schon vor dem Abflug nach Arizona seine Vorhersage für den Super Bowl ab.
Giants: 23, Patriots: 17. Wenn Burress' Prognose tatsächlich wahr werden soll, wird er eine gewaltige Rolle dabei spielen. Tom Brady meinte auf die Burress-Aussage angesprochen nur: "Wir machen nur 17 Punkte? Spielt Plax jetzt Defense? Wenn er wenigstens 45:42 gesagt hätte".
Es wird Zeit, dass das Geplänkel ein Ende hat und endlich Football gespielt wird. Um 0:17 Uhr ist Kickoff zu Super Bowl XLII in Glendale/Arizona, dann wird sich zeigen, ob die New York Giants der Perfektion der New England Patriots ein Ende bereiten können.
Burress gegen die Zwerge
Dann wird sich herausstellen, ob Tom Brady und die Pats gestoppt werden können oder ob es dazu einen Mentalisten wie Uri Geller bräuchte.
Einer der interessantesten Punkte wird das Duell von Burress mit den Patriots-Cornerbacks Ellis Hobbs und Asante Samuel sein. Burress ist 1,95 Meter groß, 105 Kilogramm schwer und schnell. Dagegen sind Samuel (1,78 Meter) und Hobbs (1,75 Meter) Zwerge.
Dazu hat Burress mit seiner überragenden Leistung in Green Bay (11 gefangene Pässe für 154 Yards) bewiesen, dass er nicht (mehr) in großen Spielen abtaucht, wie es ihm zu seinen Zeiten in Pittsburgh oft vorgeworfen wurde. Selbst wenn Hobbs oder Samuel Burress perfekt verteidigen, haben sie bei einem Jump-Ball keine Chance.
Kann Eli Manning auch Brady besiegen?
Die Buchmacher in Las Vegas sehen die Patriots mit bis zu 14 Punkten vorne. Haben die in den letzten Woche nicht genau hingeschaut? Giants-Quarterback Eli Manning spielt hervorragende Playoffs. Er war klar besser als Jeff Garcia, er war klar besser als Tony Romo und entschied auch den direkten Vergleich mit Brett Favre für sich.
Wenn Manning jetzt auch noch Tom Brady besiegt, hätten er und die Giants nach einem unfassbaren Lauf - 10 Auswärtssiege in Folge - den Titel auch so richtig verdient.
Wie die Chargers im AFC Championship Game und die Jaguars eine Woche zuvor lernen mussten, müssen sie dafür gegen die Patriots im Super Bowl in der Red Zone Touchdowns erzielen und keine Field Goals. Drei Punkte reichen einfach nicht, wenn man die Welt schocken will.
Coughlin vs. Belichick
Sollten sich Brady und/oder Eli Manning im Übrigen verletzen, wird es so richtig lustig. Dann könnte es das Duell der beiden Backups geben: Matt Cassel meets Jared Lorenzen. Matty C. gegen 130-Kilogramm "Battleship" Lorenzen, auch BBQ genannt (Big Beautiful Quarterback). Dieses Duell vor einer Milliarde Zuschauer, hoffentlich nicht.
Das Duell Giants vs. Patriots ist ohne Frage auch ein Duell der Coaches. Keiner hätte es vor noch einem Jahr für möglich gehalten. Aber Coughlin geht als der "Nette" der beiden in den Super Bowl.
Beinahe hätte er den Draht zu seinem Team verloren mit seiner überzogen eingeforderten Disziplin, jetzt hat er mit 61 Jahren noch mal eine Veränderung durchgemacht, die es im Trainer-Business noch nicht gegeben hat.
Strahan, der unter Coughlin beinahe zum Rücktritt gezwungen war, sagt jetzt, dass Coughlin sogar Witze reißt. Coughlin? Witze? Selbst bei Niederlagen soll er mal gelächelt haben. Für Linebacker Antonio Pierce war das das größte Schockerlebnis seines Lebens.
Bill Belichick, auf der anderen Seite, ist einer der erfolgreichsten, besten Coaches aller Zeiten. Aber er wird ewig ungeliebt bleiben. Da ist die Spionageaffäre. Dazu wirkt er für viele abgehoben, unnahbar, humorlos. Reportern geht er mit seiner Geheimniskrämerei in Sachen Verletzungen auf den Geist.
Pats werden immer besser
Dadurch, dass er während der Saison die Siege der Pats unnötig in die Höhe trieb und Brady auf dem Feld ließ, obwohl man schon mit 30 Punkten führte, machte er sich noch mehr Feinde.
Es gibt sogar einen Rap-Song, in dem Belichick als Betrüger dargestellt wird: "The coach, he's a jerk ... Got the whole country hatin' on him ...We know you cheat, Bill Belicheat."
Nicht zu vergessen in der Coaching-Diskussion sind die beiden Top-Assistenztrainer. Der erst 31-jährige Josh McDaniels (Offensive Coordinator und Superhirn) bei den Patriots und Steve Spagnuolo (Defensive Coordinator) bei den Giants. Beide mit absoluter Sicherheit kommende Headcoaches.
Wenn sich die Patriots den vierten Super-Bowl-Ring in den vergangenen sieben Jahren holen, sind sie offiziell eine Dynastie. Im Zeitalter des Salary-Caps, im Zeitalter von Konkurrenten, die darauf aus sind, dem Champ gute Spieler zu entreißen, ist es eine überaus beeindruckende Leistung.
Erschreckend für den Rest der NFL: New England wird bei jedem Titelgewinn sogar noch besser. Beim ersten Coup 2001 (11-5-Bilanz), als man gegen St. Louis der gleiche Underdog war wie die Giants jetzt gegen einen selbst, gewannen die Pats ihre Spiele mit einer Differenz von 6,2 Punkten im Schnitt.
2003 (14-2-Bilanz) wuchs der Vorsprung auf 6,9 Punkte an. 2004 (14-2-Bilanz) waren es schon 11,1 Punkte Unterschied und diese Saison (18-0) setzte man noch einen Rekord obendrauf (589 Punkte, durchschnittlich 19,7 Punkte Vorsprung).
Prognose
Es sollte ein sehr unterhaltsamer Super Bowl werden. Man darf viele Punkte erwarten. Das Gefühl sagt Giants, der Verstand Patriots. Am Ende wird New England dann auch 34:24 siegen. MVP wird Tom Brady, weil beim Super Bowl meist (21 von 41) der Quarterback der wertvollste Spieler ist. Ganz einfach.
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