Nach zwei erfolglosen Jahren haben Dirk Nowitzkis Dallas Mavericks im Sommer die Reißleine gezogen und Trainer Avery Johnson vor die Tür gesetzt. Sein Nachfolger, Rick Carlisle, soll nun neuen Schwung in das Team bringen und erteilt Dirk Nowitzki sogleich eine Stammplatzgarantie.
In einem Interview mit den "Dallas Morning News" nahm Carlisle vor dem Saisonstart kein Blatt vor den Mund.
"Es geht für uns nur darum, auf dem höchst möglichen Level zu spielen. Ich konzentriere mich voll auf unser Team und darauf, was wir brauchen, um die Jungs darauf vorzubereiten, in den Krieg zu ziehen", erklärt der 48-Jährige, der seine Spieler am 29. September zum Trainingsauftakt erwartet.
Hohe Ansprüche an das Team
Carlisle, der bereits die Detroit Pistons und die Indiana Pacers trainiert hat und 2002 nach einer überragenden Saison mit den Pistons zum "Coach of the year" gewählt wurde, stellt an sich selbst und sein Team ganz bewusst hohe Ansprüche.
"Ich bin nicht hierher gekommen, um die Messlatte tiefer zu legen. Ich glaube nicht, dass man in eine Stadt wie Dallas kommen und dann die Erwartungshaltung zurückschrauben sollte. Das wäre das falsche Signal", so Carlisle.
Dirk Nowitzki gesetzt
Damit es in der neuen Spielzeit wieder besser auf dem Parkett läuft, erteilt der Coach anderthalb Monate vor Saisonstart einem Trio einen Freibrief. "Unsere Stärken sind ganz klar unsere Top-Spielern mit Dirk, Jason Kidd und Josh Howard. Ich erwarte von diesen Jungs, dass sie große Spiele für uns zeigen."
"Wenn wir uns die drei anschauen, müssen wir einfach feststellen, dass sie definitiv von Anfang an spielen werden. Auf allen anderen Positionen habe ich mich noch nicht festgelegt", so Carlisle weiter.
Neben seinen drei Führungsspielern setzt er auch auf die Erfahrung von Jason Terry und Jerry Stackhouse. "Die beiden sind quasi Veteranen, die schon im Krieg gekämpft haben."
"Fantastischer Zweikampf"
Genauso ist Carlisle überzeugt, auf der Center-Position vollends gerüstet zu sein. Neben Erick Dampier kehrte DaSagana Diop nach einem halben Jahr bei den New Jersey Nets wieder zurück zu den Mavs.
"DaSagana ist ein Spieler, der in fast jedem Team von Beginn an spielen würde. Das wird ein fantastischer Zweikampf zwischen den beiden. Diese Position wird eine der Stärken unseres Teams - egal wer aufläuft", schwärmt Carlisle.
Allerdings müssen sich sowohl Diop (Saison: 2007/08: 2,9 Punkte, 5 Rebounds, 1,1 Blocks) als auch Dampier (6,1 Punkte, 7,5 Rebounds, 1,5 Blocks) steigern, wovon Carlisle auch ausgeht.
"Wenn du die Meisterschaft gewinnen willst, geht es vor allem um gute Defensivarbeit. Darum schätzen wir die beiden Jungs so sehr."
Zurück zur Killermentalität
Carlisle schloss jedoch auch nicht aus, dass sich die Mavericks vor Beginn der Saison noch einmal verstärken könnten. "Wir haben bis jetzt 14 Spieler unter Vertrag und dadurch noch einen Platz im Team frei. Vielleicht passt ja noch ein weiterer erfahrener Spieler zu uns. Oder wir versuchen es mit einem jungen. Das wird die Zeit zeigen."
Personell scheint der neue Mann zufrieden zu sein. Jetzt will Carlisle sein Team wieder zu alter Stärke führen. Dabei setzt er auf die einstige "Killermentalität" des Teams.
"Es gab eine Zeit, als die Mavericks jedes enge Spiel für sich entschieden haben. Letzte Saison war das dann nicht mehr so. Das ist der Unterschied zwischen den 67 Siegen von 2007 und den 51 Siegen von 2008." Dazu wendet er die psychologische Kriegsführung an.
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