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MLB - World Series, Spiel 1: Los Angeles Dodgers vs. Tampa Bay Rays 8:3 - Historisch gut! Betts und Kershaw führen Dodgers zum Auftaktsieg

Mookie Betts war der ultimative Antreiber für die Dodgers in Spiel 1 der World Series.
© getty

Die Los Angeles Dodgers haben Spiel 1 der World Series 8:3 gegen die Tampa Bay Rays gewonnen. Clayton Kershaw und Mookie Betts brachten den National League Champion auf Kurs und schrieben jeweils Postseason-Geschichte.

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Nachdem es erst zum zweiten Mal in den vergangenen 16 World Series 0:0 in einem Spiel nach drei Innings stand, gingen die Dodgers in Führung. Cody Bellinger eröffnete mit einem 2-Run-Homerun gegen Rays-Starter Tyler Glasnow im vierten Inning.

Was folgte, war ein richtungsweisendes fünftes Inning: Zunächst verkürzte Kevin Kiermaier mit seinem ersten Hit seit Spiel 3 der ALCS, einem Homerun zum 2:1 aus Dodgers-Sicht. Dann aber zogen die Dodgers davon. Nach zwei Walks zu Beginn des Frames und einem Double Steal angeführt von Mookie Betts sorgte Max Muncy mit einer RBI-Fielder's-Choice für das 3:1. Danach folgten drei RBI-Singles in Serie, die L.A. eine 6:1-Führung bescherten.

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Im sechsten Inning schlug dann Betts seinen ersten Homerun in dieser Postseason zum 7:1, ehe Muncy per RBI-Double auf 8:1 erhöhte.

Dodgers-Starter Clayton Kershaw hingegen spielte souverän. Er gab über sechs Innings nur 2 Hits (ER, BB, 8 SO) ab und ebnete damit den Weg für die Dodgers. Im siebten Inning übernahm der Bullpen und lief direkt mal in Probleme.

Los Angeles Dodgers: Defense verhindert mögliches Comeback

Dylan Floro kam rein und gab mit einem Out zwei Hits für Läufer auf 2 und 3 ab. Rays-Manager Kevin Cash brachte dann Pinch-Hitter Ji-Man Choi, woraufhin Dodgers-Skipper Dave Roberts Linkshänder Victor Gonzalez brachte. Choi musste dann direkt wieder raus für Rechtshänder Mike Brosseau, dem ein RBI-Single gelang. Im Anschluss schlug auch Kevin Kiermaier ein RBI-Single und plötzlich stand es 8:3 mit Läufern auf 1 und 2.

Mike Zunino trat an die Platte und schlug einen harten Line Drive (Exit Velocity: 105,6 Meilen pro Stunde), jedoch direkt in den Handschuh von Gonzalez, der daraus ein Double Play an der zweiten Base machte und die Bedrohung beendete.

Den Rest des Weges ließ der Dodgers Bullpen unter Mithilfe eines von Cody Bellinger verhinderten Homeruns von Austin Meadows nicht mehr zu und tüte den Auftaktsieg ein.

MLB - World Series 2020: Los Angeles Dodgers - Tampa Bay Rays, Spiel 1

Ergebnis: 8:1 BOXSCORE - Serie: 1-0

Dodgers vs. Rays: Die wichtigsten Statistiken

  • Kershaw hat nun 201 Strikeouts in der Postseason auf dem Konto. Das sind nicht nur die zweitmeisten überhaupt (Justin Verlander: 205), er ist damit auch erst der zweite Pitcher mit mindestens 200 in den Playoffs.
  • Die Hitter der Rays hatten 38 Schwünge gegen Kershaw und verpassten den Ball 19 Mal. Das ist das erste Mal überhaupt, dass Kershaw in einem Spiel mit mindestens 25 Pitches eine Whiff-Rate von 50 Prozent erreichte.
  • Den Dodgers gelangen im fünften Inning 3 Stolen Bases insgesamt - Betts sammelte 2, Corey Seager 1. Das sind die meisten in einem Inning in der Geschichte der World Series. Zuvor war dies nur den New York Giants in der World Series 2012 gelungen.

  • Bellinger schlug seinen 4. Homerun in dieser Postseason. In seinen ersten ersten Postseasons (2017-19) kam er auf 4 Homeruns insgesamt. Darüber hinaus wurde Bellinger erst zum zweiten Spieler überhaupt, der einen Homerun zur Führung seines Teams in Spiel 7 der LCS und Spiel 1 der World Series geschlagen hat. Der erste war "Big Papi" David Ortiz 2004.

Der Star des Spiels: Mookie Betts (Dodgers)

Mookie Betts war der ultimative Antreiber für die Dodgers in einem anfangs äußerst engen Spiel. Und er schrieb dabei auch noch mehrfach Geschichte: Er ist der zweite Spieler überhaupt mit einem Walk und zwei Steals in einem Inning in der World Series. Der andere? Legende Babe Ruth 1921. Zudem ist er der erste Spieler mit mindestens 2 Steals, 2 Runs und einem Homerun im selben Spiel. Betts (2-4, 2 R, BB, HR) legte los und die Kollegen folgten und brachten das Spiel außer Reichweite.

Der Flop des Spiels: Tyler Glasnow (Rays)

Sicherlich muss man Cash dafür hinterfragen, dass er Glasnow letztlich eine zu lange Leine gegeben hat im fünften Inning, als er zum dritten Mal durchs Lineup ging. Doch die Zahlen geben ihm sogar Recht, denn Glasnow war in der Regular Season im effektivsten, wenn er ein drittes Mal gegen ein Lineup im Spiel ran durfte (.522 OPS). Doch dieses Mal war Glasnow nicht gut genug. Speziell seine Walks (6) erwiesen sich letztlich als problematisch. Er warf 112 Pitches (Karrierehöchstwert), die meisten in dieser Saison, doch brachte er es nur auf 4 1/3 Innings (3 H, 6 ER, 6 BB, 8 SO). Das sind die wenigsten Innings für einen Pitcher in der Postseason, der mindestens 110 Pitches warf seit 1988. Er buddelte den Rays ein letztlich zu tiefes Loch in diesem Spiel.

Analyse: Dodgers vs. Rays - Taktische Besonderheiten

  • Bei den Dodgers startete Austin Barnes, der persönliche Catcher von Kershaw, hinter der Platte, sodass Will Smith als Designated Hitter startete. Barnes fing Kershaw zuvor 41 Mal in der Regular Season und jener kam auf einen ERA von 2.63. In 13 Spielen mit Smith hinter der Platte erhöhte sich der Wert auf 3.39, sodass Roberts hier bereitwillig auf etwas mehr Offense im Lineup verzichtete.

  • Bei den Rays wiederum schickte Cash ein rechtslastiges Lineup gegen Lefty Kershaw ins Rennen. Yandy Diaz startete an der ersten Base für Choi, Hunter Renfroe wiederum für Austin Meadows im Right Field. Darüber hinaus verstärkten die Rays ihre Outfield-Defense mit der Maßnahme, Manuel Margot ins Left Field zu stellen und Rookie Randy Arozarena als DH aufzubieten.

  • Cash zeigte in dieser Postseason große Disziplin, wenn es darum ging, die Einsätze seiner Pitcher zu managen. Nahezu kein Starter durfte mehr als zweimal durch ein gegnerisches Lineup gehen. Glasnow hingegen durfte dieses Mal dreimal durchaus Lineup, was den Rays zum Verhängnis wurde. Von den fünf Hittern, denen er noch gegenüberstand im fünften Inning, machte er nur noch einen aus.

  • Deutlich proaktiver zeigte sich Cash dann im siebten Inning in der Offense. Für Diaz brachte er den linkshändig schlagenden Choi, um den Matchup-Vorteil gegen Rechtshänder Floro zu haben. Roberts reagierte darauf mit einem Wechsel seinerseits. Er brachte Linkshänder Gonzalez, woraufhin Cash Choi direkt wieder auswechselte - ohne, dass der auch nur einmal den Schläger schwingen durfte. Es kam der rechtshändige Schlagmann Brosseau, der direkt einen Hit schaffte.

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