Kobe fordert Jordan heraus

SPOX
09. Dezember 201113:01
Dirk Nowitzki (l.) im Duell mit den legendären Michael Jordan (M.) und Kareem-Abdul JabbarGetty
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Die NBA ist nach dem Lockout wieder da, aber bis es endlich Action gibt, vergehen noch ein paar Wochen. SPOX vertreibt sich und den mySPOX-Usern die Wartezeit mit der Wahl des besten Teams aller Zeiten. Wer gehört für Euch auf den Thron?

In aufreibenden Playoffs müssen sich 16 Kandidaten Runde für Runde in Eins-gegen-Eins-Duellen behaupten. Ihr entscheidet mit Eurer Stimme, wer weiterkommt. In einer Vorauswahl haben wir vier Mannschaften gesetzt, die in Runde eins demnach nicht aufeinander treffen konnten: Die 61er Celtics, die 86er Celtics, die 87er Lakers und die 96er Bulls. Das war es dann aber auch mit den Extrawürsten. Jedes der acht Duelle in der Auftaktrunde wurde ausgelost.

Und die SPOX-Losfee hatte offenbar ein glückliches Händchen. Schon in der ersten Runde kommt es zum Duell der Superduperstars: Kobe Bryant fordert Michael Jordan heraus! Die Lakers haben nur ganz knapp den Cut verpasst und müssen sich - wie der Zufall es will - bereits in Runde eins mit den Rekord-Bulls herumschlagen.

Natürlich werdet Ihr das eine oder andere Team vermissen: Die Nostalgiker denken sicher an Willis Reeds Knicks, die jüngeren Fans hätten vielleicht gern die Heat von 2006 oder noch mehr Jordan-Teams gesehen. Aber wie das Leben so ist: Man kann nicht alles haben.

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1. Boston Celtics 1961 - Seattle Supersonics 1996

Starting Five Boston: Bob Cousy - Sam Jones - Frank Ramsey - Tommy Heinsohn - Bill Russell

Mit acht Spielern an Bord, die später in die Hall of Fame aufgenommen wurden, war der Titelgewinn in diesem Jahr nur logisch. Es war der dritte in Folge, fünf weitere sollten folgen.

Mit insgesamt elf Titeln in 13 Jahren (zwischen 1957 und 1969) waren die von Bill Russell angeführten Celtics dieser Jahre das mit Abstand erfolgreichste NBA-Team der Geschichte und der Inbegriff einer Dynastie. Kein anderer Klub konnte jemals auch nur vier Titel in Serie gewinnen.

Die Saison 1960/1961 war in vielerlei Hinsicht eine spezielle Saison: Wilt Chamberlain dominierte in seinem zweiten NBA-Jahr die Liga nach Belieben (38 Punkte, 27 Rebounds im Schnitt), scheiterte aber mit Philadelphia in der ersten Playoff-Runde. Mit Oscar Robertson (Rookie of the Year 1961) und Jerry West kamen zwei spektakuläre Neulinge in die Liga.

West tat sich bei den Lakers mit dem kaum weniger famosen Elgin Baylor zusammen, nachdem der Klub den Umzug von Minneapolis nach L.A. vollzogen hatte.

Über allen thronten aber weiterhin die Celtics, die mit 57 Siegen und 22 Niederlagen einmal mehr die beste Mannschaft waren und in den Finals beim 4-1 auch dem zweitbesten Team, den St. Louis Hawks (51-28) keine Chance ließen. Russell (19 Punkte, 30 Rebounds und 5 Assists in den Playoffs) wurde zum MVP gewählt. Zu schade, dass damals Blocks noch nicht statistisch erfasst wurden.

Starting Five Seattle: Gary Payton - Hersey Hawkins - Detlef Schrempf - Shawn Kemp - Sam Perkins

Seattle ist der große Außenseiter in unserem Voting, weil es das einzige Team ist, dass nicht die Meisterschaft gewinnen konnte. Zur Verteidigung der Sonics muss man allerdings sagen, dass sie in den Finals auf eine schier übermächtige Bulls-Mannschaft trafen (dazu kommen wir noch).

Mit einer Bilanz von 64 Siegen bei nur 18 Niederlagen spielte das Team von Coach George Karl eine famose Saison und fügte Chicago in den Endspielen immerhin zwei der insgesamt nur drei Pleiten zu, die Michael Jordan und Co. in diesen Playoffs kassierten. Seattle hatte mit Hawkins, Perkins und Schrempf klasse Distanzschützen, mit Kemp einen Superathleten unter den Körben und dank Payton eine überragende Defense.

Der Schwachpunkt war derweil die dünne Bank, zumal mit Nate McMillan der wichtigste Reservist aufgrund von Rückenproblemen nicht er selbst war.

Auf der anderen Seite sorgte ein gewisser Frank Brickowski mit seinem Psycho-Duell gegen Dennis Rodman (Video), das er haushoch verlor, für einen der interessantesten und lustigsten Sub-Plots einer Finalserie.

2. Duell: Philadelphia 76ers 1967 - Detroit Pistons 1989

2. Philadelphia 76ers 1967 - Detroit Pistons 1989

Starting Five Philadelphia: Wali Jones - Hal Greer - Chet Walker - Luke Jackson - Wilt Chamberlain

Zwischen 1959 und 1969 gab es nur eine Mannschaft, die die Boston Celtics in einer Playoff-Serie besiegen konnte: Die Sixers 1967.

Dass ausgerechnet diese Truppe 1980 zum besten NBA-Team der ersten 35 Liga-Jahre gewählt wurde, war vielleicht etwas übertrieben. Aber ohne Frage war Philadelphia in diesem Jahr verdammt gut: Mit Chamberlain unter dem Korb und Billy Cunningham, Walker und Greer als Sidekicks rauschten die Sixers in dieser Saison zu einer 68-13-Bilanz.

Kritiker wie der als Hardcore-Celtics-Fan bekannte "ESPN"-Kolumnist Bill Simmons werden zwar nicht müde anzuführen, dass Red Auerbach Boston vor der Saison verließ, Bill Russell als Spielertrainer so seine liebe Mühe und Not hatte und Philly nur deshalb den Titel holte.

Aber Ex-Bostonian K.C. Jones erklärte: "Sie haben genauso gespielt, wie wir das immer getan haben. Sie haben als Mannschaft gespielt." Sixers-Guard Wali Jones erinnerte sich noch Jahre später gern an 1967: "Diese Saison war magisch." (Video)

Starting Five Detroit: Isiah Thomas - Joe Dumars - Mark Aguirre - Rick Mahorn - Bill Laimbeer

Die Showtime-Lakers und Larry Birds Celtics in den 80ern, Michael Jordan und die Bulls in den 90ern: Da ist es nicht verwunderlich, dass die Pistons häufig vergessen werden. Aber bitte: Detroit hatte in diesen Jahren das tougheste NBA-Team aller Zeiten (Video).

Nach einer bitteren Finals-Pleite 1987 gab die Verpflichtung von Mark Aguirre für Adrian Dantley den entscheidenden Schub auf dem Weg zu einer 63-19-Bilanz. Jordan wurde NBA-Topscorer, Magic Johnson MVP - Detroit überzeugte mit Teamspirit. Mit Thomas und Shooting-Star Dumars (der zum Finals-MVP gewählt wurde) hatte man einen starken Backcourt, mit Aguirre und dem beinharten Laimbeer weitere All-Stars im Team.

Mit Mahorn, Dennis Rodman und John Salley weitere Jungs auf der Bank, die keinem Fight aus dem Weg gingen. Der härteste Hund war aber vielleicht Coach Chuck Daly. Diese Truppe tat alles, um zu gewinnen, spielte die beste Defense dieser Ära und war offensiv ungemein vielseitig.

Zwar profitierte Detroit in den Finals vom Verletzungspech der Lakers, aber der Sweep gegen den in den Playoffs zuvor ungeschlagenen Titelverteidiger war dennoch ein Ausrufezeichen der Bad Boys. Außerdem schickten sie damit den inzwischen 42-Jährigen Kareem Abdul-Jabbar in Rente.

3. Duell: Philadelphia 76ers 1983 - Chicago Bulls 1991

3. Philadelphia 76ers 1983 - Chicago Bulls 1991

Starting Five Philadelphia: Maurice Cheeks - Andrew Toney - Julius Erving - Marc Iavaroni - Moses Malone

Nach drei Finals-Pleiten für Erving sollte 1983 endlich alles gut werden. Der große Hoffnungsträger der Sixers in diesem Jahr war Neuzugang Malone, der in der Tat alle Erwartungen erfüllte und sich seinen dritten MVP-Award holte.

"Er hat den Unterschied zu den letzten Jahren ausgemacht", erklärte Coach Billy Cunningham im Nachhinein. "Seine Präsenz unter dem Korb war genau das, was uns gefehlt hat. Tatsächlich war Philly (65-17-Bilanz) in dieser Saison so gut, dass der für sein schlichtes Gemüt bekannte Malone vor den Playoffs voraussagte: "Fo', Fo', Fo'" und damit meinte, dass sein Team jede Playoff-Runde in vier Spielen gewinnen würde.

Eine Pleite in den 2. Runde gegen Milwaukee gab es dann doch, aber ansonsten dominierten Malone, Dr. J und Co. das Geschehen. Im Finale waren die Lakers ohne James Worthy und Bob McAdoo chancenlos (Video). Malone sicherte sich auch die Finals-MVP-Trophäe, während Erving zuvor All-Star-MVP geworden war und Bobby Jones zum besten sechsten Mann der Liga gewählt wurde. What a season!

Die Titelverteidigung lief dann nicht so super: Obwohl alle Mann weiter an Bord und gesund waren, scheiterten die Sixers 1984 in Runde eins an den Nets.

Starting Five Chicago: John Paxson - Michael Jordan - Scottie Pippen - Horace Grant - Bill Cartwright

Es war 20 Jahre her, seit die Milwaukee Bucks als letztes Team, für den der NBA-Scoring-Champion auflief, den Titel gewannen. In der Folge wurde es fast zum Fluch für viele Mannschaften, einen dominanten Scorer zu haben. Viele Fans und Experten waren sich sicher, dass dieses Schicksal auch den Bulls beschieden sei.

Doch Michael Jordan strafte alle Zweifler und Kritiker Lügen, als er seine Mannschaft nicht nur zur zweitbesten Bilanz nach Portland führte (61-21), sondern außerdem zum Hauptgrund für erfolgreiche Playoffs der Bulls avancierte, die lange Zeit ihresgleichen suchten.

Chicago verlor gerade einmal zwei Spiele auf dem Weg zur ersten Meisterschaft: Eins gegen Charles Barkley und die Sixers in Overtime, eins in den Finals gegen die Lakers durch einen Last-Minute-Dreier von Sam Perkins. Jordans Korbleger in Spiel 2 der Finals, heute besser als "The Move" (Video) bekannt, wurde zum Sinnbild der Jordan-Ära.

4. Duell: Los Angeles Lakers 1972 - Los Angeles Lakers 1987

4. Los Angeles Lakers 1972 - Los Angeles Lakers 1987

Starting Five L.A.: Jerry West - Gail Goodrich - Jim McMillan - Happy Hairston - Wilt Chamberlain

Die Saison lebt vor allem aus einem Grund weiter: Es war die Spielzeit, in der die Lakers 33 Spiele in Folge gewannen (Video).

Ein Rekord für die Ewigkeit, den bis heute kein Team auch nur annähernd in Gefahr hat bringen können. Jerry West und Wilt Chamberlain waren schon im Herbst ihrer Karrieren und Elgin Baylor beendete seine Karriere, dennoch spielte L.A. unglaublich gut und gehörte in praktisch jeder statistischen Kategorie zur Elite der Liga.

Für West war der Titelgewinn eine besondere Genugtuung: Nach sieben Finals-Niederlagen (1969 schaffte er es als erster und bis heute einziger Spieler, als Akteur der unterlegenen Mannschaft den MVP-Titel zu bekommen) war der legendäre Guard mit 34 Jahren endlich die Nummer eins. Aber nur, um schon im folgenden Jahr erneut im Endspiel zu verlieren.

Starting Five L.A.: Magic Johnson - Byron Scott - James Worthy - Michael Cooper - Kareem Abdul-Jabbar

Der Showtime-Express, der Inbegriff von spektakulärem Basketball: Das waren die Lakers in den 80ern. Beim immerwährenden Duell mit den Boston Celtics trieben sich beide Teams ständig gegenseitig zu neuen Höchstleistungen.

Die Spielzeit 1986/1987 markierte insofern einen Wechsel bei den Lakers, als dass Magic Johnson endgültig Kareem Abdul-Jabbar das Zepter des besten Spielers seines Teams entriss. Als Spielmacher war er ohnehin schon seit Jahren der Chef auf dem Platz.

Nun war er auch noch der Go-To-Guy in der Crunch Time. Endgültig die Krone auf setzte sich Magic in den Finals, als er sein Team in Spiel vier mit einem Hakenwurf zwei Sekunden (Video)vor Schluss zum Sieg und zur vorentscheidenden 3:1-Führung gegen Boston führte.

Anschließend sagte Larry Bird: "Man kann ja durch einen Sky Hook verlieren. Aber wird hätten nicht gedacht, dass er von Magic kommt." Die Saison endete übrigens mit der Ansage von Coach Pat Riley: "Ich garantiere, dass wir den Titel erfolgreich verteidigen werden." Und das taten die Laker 1988 - als erstes Team nach 19 Jahren.

5. Duell: Boston Celtics 1986 - Boston Celtics 2008

5. Boston Celtics 1986 - Boston Celtics 2008

Starting Five Boston: Dennis Johnson - Danny Ainge - Larry Bird - Kevin McHale - Robert Parish

Um einordnen zu können, wie hochklassig die 86er Mannschaft der Celtics war, hat sich Bill Simmons in seinem "Book of Basketball" die Mühe gemacht und das damalige Gehaltsgefüge des Teams auf die heutige Zeit umgerechnet.

Das Ergebnis: Vier Spieler würden mindestens 13 Millionen Dollar pro Jahr verdienen, der Salary Cap von rund 60 Mio. wäre mit einem Gesamteinkommen der Celtics-Truppe von 95 Mio. Dollar mehr as deutlich überschritten.

Mit anderen Worten: In der heutigen Zeit wäre es unmöglich, eine Truppe aufzubauen, die auch nur annähernd die Klasse hat wie die Celtics 1986. In punkto Zusammenspiel, Defense und Killer-Instinkt waren sie allen Gegner haushoch überlegen.

Inklusive Playoffs verloren Bird und Co. nur eins von 51 Heimspielen (!), beim Sieg über die Hawks in der zweiten Playoff-Runde lieferten sie das vielleicht beste Viertel der NBA-Geschichte (Video) ab. "So und nicht anders wird perfekter Basketball gespielt", erinnerte sich Danny Ainge Jahre später.

Starting Five Boston: Rajon Rondo - Ray Allen - Paul Pierce - Kevin Garnett - Kendrick Perkins

Es dauerte 22 Jahre, bis der Rekordmeister nach 1986 mal wieder den Titel gewinnen konnte. Was die Celtics dafür brauchten, war ein magischer Sommer, in dem Manager Danny Ainge - mehr aus Verzweiflung als aus Überzeugung - alles richtig machte, was man richtig machen konnte: Er brachte Ray Allen aus Seattle nach Boston und sicherte sich nebenbei noch Rookie Glen Davis.

Anschließend holte er Kevin Garnett aus Minnesota. Die Big Three (Allen, Garnett und Paul Pierce) waren geboren, und das Beste: Die Celtics mussten bis auf Al Jefferson und die Draft-Rechte an Jeff Green kaum etwas dafür investieren.

Garnetts Defense, Allens Distanzwurf und Pierce' Allround-Qualitäten ergänzten sich prächtig, junge Spieler wie Rondo und Perkins wurden integriert und erfahrene Spieler wie James Posey und P.J. Brown leisteten wichtige Beiträge. Boston stürmte durch die Regular Season, spielte bis in die Finals uninspirierte Playoffs, machte dort aber richtig ernst und zerpflückte die Lakers.

In Spiel vier drehten die Celtics einen zwischenzeitlichen 24-Punkte-Rückstand und schafften eines der größten Comebacks der Playoff-Geschichte (Video). Das Duell der alten Rivalen sorgte in den USA übrigens für gigantische Einschaltquoten und es war die erste Finalserie seit 1998, an der weder Shaquille O'Neal noch Tim Duncan teilnahmen. Erstaunlich.

6. Duell: San Antonio Spurs 2007 - Milwaukee Bucks 1971

6. San Antonio Spurs 2007 - Milwaukee Bucks 1971

Starting Five San Antonio: Tony Parker - Michael Finley -Bruce Bowen - Tim Duncan - Fabricio Oberto

Nach drei Titeln in den vergangenen acht Jahren wussten die Spurs langsam, wie man in der Regular Season Kräfte spart, um dann in den Playoffs voll da zu sein.

Selbst heute wird die Dynastie der Spurs von vielen Experten und Fans nicht anerkannt, vielleicht weil ihre jahrelange Konstanz auf hohem Niveau und ihr verlässlicher Superstar Tim Duncan nicht spektakulär genug waren. 2007 hatten diese Spurs ihren letzten großen Auftritt.

Mit den Mavericks und Suns war die Konkurrenz im Westen ungemein groß, beide waren in der Regular Season besser als San Antonio. Aber wie gesagt: Die Texaner schonten ihre Kräfte für die Playoffs. Die einzige echte Aufgabe, die die Spurs dort zu bewältigen hatten, waren die Phoenix Suns um Steve Nash.

San Antonio gewann nach sechs Spielen, aber insbesondere durch einen Schubser von Robert Horry gegen Nash (Video) in Spiel vier wurde es eine richtig schmutzige Serie. Die Utah Jazz und vor allem die überforderten Cleveland Cavaliers waren danach keine Hürden mehr.

Starting Five Milwaukee: Oscar Robertson - Jon McGlocklin - Greg Smith - Bob Dandridge - Lew Alcindor

Oscar Robertson war bereits einer der größten Stars der Liga und konnte eine Triple-Double-Saison, zahlreiche All-Star-Nominierungen sowie einen MVP-Titel sein Eigen nennen. Was ihm mit den Cincinnati Royals aber in zehn Jahren nie gelang, war der Gewinn der Meisterschaft.

Deshalb heuerte er vor der Spielzeit 1970/1071 in Milwaukee an - und traf dort auf einen jungen Center namens Lew Alcindor, der in seiner erst zweiten Saison zum Scoring Champion avancierte (31,7 Punkte pro Spiel) und seine erste von sechs MVP-Auszeichnungen erhielt. Zusammen formten die beiden eins der besten Spielmacher-Center-Duos aller Zeiten und bescherten den Bucks eine faszinierende Saison.

Das Team gewann 66 Spiele und verlor in den Playoffs nur zwei Partien, in den Finals waren die Baltimore Bullets chancenlos und kassierten den damals erst zweiten Sweep der Finals-Geschichte.

Anschließend genoss Robertson zum ersten Mal in seinem Leben Champagner und sagte: "Ich habe in der High School schon einen Titel gewonnen, aber da gab es nur Soft Drinks. Jetzt fühle ich mich wie ein echter Champ." Und Alcindor? Der benannte sich um in Kareem-Abdul Jabbar.

7. Duell: Dallas Mavericks 2011 - Houston Rockets 1995

7. Dallas Mavericks 2011 - Houston Rockets 1995

Starting Five Dallas: Jason Kidd - J.J. Barea - Shawn Marion - Dirk Nowitzki - Tyson Chandler

Klar, aus deutscher Sicht muss dieses Team dabei sein. In einigen Jahren wird Dallas' Meisterteam von 2011 vielleicht nur noch ein Champion unter vielen sein, vor allem in den USA.

Vielleicht aber auch nicht. Denn selbst die Amerikaner schrieben während der und unmittelbar nach den Playoffs über die oftmals belächelten Mavericks, dass sie dem Basketball seine Identität zurück gegeben hätten.

Dass sie das Spiel so gespielt hätten, wie es sich eigentlich gehört: teamorientiert, leidenschaftlich und immer mit dem gemeinsamen Ziel, der Meisterschaft, vor Augen. Finalgegner Miami galt vor allem im Nachhinein als Antithese.

Dass sich Dirk Nowitzki in diesem Jahr für so viele Enttäuschungen rehabilitierte und auch in Übersee nun endlich als lebende Legende wahrgenommen wird, ist für uns Deutsche natürlich Genugtuung pur.

Starting Five Houston: Kenny Smith - Clyde Drexler - Mario Elie - Robert Horry - Hakeem Olajuwon

Nicht wenige behaupten ja, dass die Rockets nur deshalb zwei Mal Meister wurden, weil Jordan eine Pause machte. Wie auch immer, irgendwer musste in die Bresche springen, und Houston tat das auf eindrucksvolle Art und Weise mit einer wahren Schlacht von einer Finalserie im Jahr 1994, als sich Patrick Ewing und die New York Knicks nach sieben engen Spielen geschlagen geben mussten.

Noch beeindruckender war aber eigentlich das kommende Jahr, als den Rockets der nicht untypische Spannungsverlust nach der Meisterschaft anzumerken war.

Ein Trade (Clyde Drexler kam für Otis Thorpe) brachte mit Verzögerung neuen Schwung, und in den Playoffs zeigte Houston das viel beschworene "Heart of a Champion".

An Nummer sechs im Westen gesetzt räumten Rudy Tomjanovichs Männer nacheinander die Utah Jazz (3), Phoenix Suns (2) und San Antonio Spurs (1) aus dem Weg, nur um in den Finals die hoch gehandelten Orlando Magic (Nummer 1 im Osten) zu sweepen. Immer noch legendär: Hakeem Olajuwons kostenlose Lehrstunde in den Conference Finals für den frisch gebackenen MVP David Robinson (Video).

8. Duell: Los Angeles Lakers 2001 - Chicago Bulls 1996

8. Los Angeles Lakers 2001 - Chicago Bulls 1996

Starting Five L.A.: Derek Fisher - Kobe Bryant - Rick Fox - Horace Grant - Shaquille O'Neal

Die Bulls von 1996 stellten einen Regular-Season-Rekord für die Ewigkeit auf. Aber ist dieses Duell für die Lakers von 2001 deshalb aussichtslos?

Nicht so schnell. Immerhin gibt es kein Team in der Liga-Geschichte, das in den Playoffs derart dominant auftrat wie die Truppe um Shaq O'Neal und Kobe Bryant. Die Lakers gewannen in diesem Jahr 15 von 16 Spielen (Rekord), verloren nicht einmal nach regulärer Spielzeit (Rekord) und gaben sich auswärts überhaupt keine Blöße (8-0, Rekord).

Nach den Rockets 1995 waren sie die zweite Mannschaft, die auf dem Weg zum Titel vier Teams mit 50 oder mehr Regular-Season-Siegen aus dem Weg räumte.

Komischerweise blieb aber vor allem die einzige Niederlage hängen: In Spiel eins der Finals führte ein überragender Allen Iverson (Video) die Philadelphia 76ers nach Overtime zu einem Sensationserfolg in L.A., spielte Kobe Bryant an die Wand und markierte 48 Punkte.

Starting Five Chicago: Ron Harper - Michael Jordan - Scottie Pippen - Dennis Rodman - Luc Longley

72 Siege, 10 Niederlagen: Wow. Was die Chicago Bulls der Saison 1995/1996 auszeichnet, ist mit diesen beiden Zahlen treffend zusammengefasst. Jordan, Pippen und Co. waren überragend gut, spielte auch andere hochklassige Mannschaften an die Wand und ließen selbst gegen Fallobst die Zügel nicht schleifen.

Das Ergebnis war die beste Regular Season der NBA-Geschichte. His Airness fuhr in dieser Saison alle drei MVP-Trophäen ein (Saison, All-Star Game, Finals) und wurde zum achten Mal NBA-Topscorer (Rekord), Toni Kukoc war Sixth Man of the Year, Phil Jackson Trainer des Jahres und Dennis Rodman bester Rebounder (14,9 im Schnitt).

Es lief nahezu perfekt. Das einzige Manko: Die Verletzungsmisere der Orlando Magic in diesem Jahr. In den Conference Finals raffte es mit Horace Grant und Nick Anderson gleich zwei Schlüsselspieler dahin. Was eine der besten und hochklassigsten Serien aller Zeiten hätte werden können, wurde so zu einer einseitigen Geschichte. Aber was konnte Chicago schon dafür?

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