Detroit Pistons (0-1) - Houston Rockets (1-0) 96:105
Was für ein Abend! Was für ein Debüt! Was für ein James Harden! Der Rockets-Neuzugang zeigte bei seiner Premiere gleich mal, wo der Hammer hängt.
Analyse: Das Ende von Dallas' Halloween-Serie
Seine Stats alleine sprechen schon Bände: 37 Punkte, 12 Assists (Karriere-Bestwert), 6 Rebounds, 4 Steals. "Ich wollte einfach nur raus und mit den Jungs spielen. Was in der letzten Woche passiert ist, diese ganzen verrückten Sachen, liegen hinter mir. Jetzt zählt nur noch Basketball.", so Harden, der während seiner Zeit bei OKC nur sieben Mal in der Starting Five gestanden hatte.
Sein Backcourt-Partner Jeremy Lin hatte am Ende 12 Punkte und 8 Assists auf dem Konto. Allerdings musste Houston mehr beißen, als ihnen wohl lieb war. Zu Beginn des vierten Viertels führten die Pistons mit 83:72.
Doch Harden und insbesondere Carlos Delfino drehten die Partie. Der Argentinier lief im letzten Abschnitt richtig heiß und ließ es vier Dreier regnen.
Detroit hatte dagegen vor allem an den Brettern zu kämpfen und verlor nicht nur dieses Duell klar (36:45). Topscorer der Pistons wurde übrigens Brandon Knight mit 15 Punkten.
Portland Trail Blazers (1-0) - Los Angeles Lakers (0-2) 116:106
Es ist kaum zu glauben, aber tatsächlich Realität! Die All-Star-Truppe aus L.A. kassierte im zweiten Spiel bereits die zweite Niederlage. Dass die Neuzugänge Dwight Howard und Steve Nash erst mal integriert werden müssen, war allen Beteiligten wohl von Anfang an klar.
Trotzdem dachten viele, dass die Lakers nach einer Preseason ohne Sieg den Schalter umlegen können, wenn es darauf ankommt. Von wegen! Nach der Pleite gegen die Mavs zogen sie auch in Portland den Kürzeren.
Dabei zeigte insbesondere Howard seine bislang beste Performance im Lakers-Trikot, erzielte 33 Punkte und schnappte sich 14 Rebounds. "Wir müssen uns noch viel besser abstimmen", so D12, der sich auch von der Freiwurflinie stark verbessert zeigte (15/19).
Auch Kobe Bryant lieferte mit 30 Punkten ein starkes Spiel ab. Warum es trotzdem nicht reichte? Die Lakers fabrizierten doppelt so viele Turnovers wie Portland (24:12). Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Steve Nash am Ende der ersten Halbzeit. Sein Einsatz gegen die Clippers am Freitag ist momentan noch fraglich.
Die Probleme der Lakers sollten aber nicht Portlands Leistung schmälern. Die Trail Blazers lagen zwischenzeitlich 19 Punkte in Führung. Vor allem Nicolas Batum (26 Punkte) und Damian Lillard (22 Punkte, 11 Assists) waren kaum zu stoppen.
"Wohl die wenigsten haben uns zugetraut, so ein Team zu schlagen. Aber wir haben eine gute Vorbereitung hinter uns und haben gezeigt, was wir drauf haben", so Lillard.
Los Angeles Clippers (1-0) - Memphis Grizzlies (0-1) 101:92
Die Saison der Grizzlies begann so, wie die letzte geendet hatte. Mit einer Pleite gegen die Clipppers. Dabei spielte der Mann des Abends in der letzten Saison noch gar nicht für Los Angeles.
Jamal Crawford lieferte ein nahezu perfektes Debüt für die Gastgeber ab. Der mittlerweile 32-jährige Guard erzielte in 30 Minuten satte 29 Punkte bei einer starken Quote (10/14).
"Es ist kein Vergleich zum letzten Jahr. Ich fühle mich endlich wieder so richtig fit, vor allem mental. Es macht Spaß, hier zu leben und zu spielen", so der Matchwinner.
Neben Crawford hatten auch die üblichen Verdächtigen ihren Anteil am Sieg. Chris Paul (12 Punkte, 12 Assists), Blake Griffin (11 Punkte, 7 Rebounds) und drei weitere Clippers scorten neben Crawford zweistellig.
Bei Memphis stemmten sich Rudy Gay (25), Marc Gasol (20) sowie Zach Randolph (15 Punkte, 16 Rebounds) gegen die Niederlage. Besonders bitter für die Gäste: Die Grizzlies können offenbar nicht mehr mit einem Sieg in die Saison starten. Die letzten 12 Auftaktpartien gingen alle verloren. Mal wieder heißt es also: Es kann nur besser werden.
Toronto Raptors (0-1) - Indiana Pacers (1-0) 88:90
Das nennt man wohl: Moral beweisen! Sechs Minuten waren im Air Canada Centre noch zu spielen. Die Gäste aus Indianapolis lagen zu diesem Zeitpunkt mit 74:84 in Rückstand. Doch dann drehte David West mächtig auf.
Der Pacers-Forward erzielte 14 seiner 25 Punkte im letzten Viertel und sorgte vor allem in der Crunchtime für Big Plays. "David war der Anführer. Diesen Sieg haben wir vor allem ihm zu verdanken", so Indianas Coach Frank Vogel.
Den entscheidenden Korb zum 90:88 machte allerdings nicht West, sondern George Hill (8 Punkte, 7 Assists). "Das war ein hartes Stück Arbeit. Aber wir haben uns durchgebissen. Das hat unser Coach auch gefordert", erklärte der Guard im Anschluss.
Zudem legte Paul George ein starkes Double-Double auf (14 Punkte, 15 Rebounds). So richtig unzufrieden dürften allerdings auch die Raptors nicht sein. Fünf Spieler scorten zweistellig, allen voran Kyle Lowry (21). Außerdem lieferte Jonas Valanciunas in seinem NBA-Debüt gleich mal ein Double-Double ab (12 Punkte, 10 Rebounds).
Philadelphia 76ers (1-0) - Denver Nuggets (0-1) 84:75
Das große Thema in Philly war natürlich die Rückkehr von Andre Iguodala. Im Zuge des Howard-Trades nach L.A. schickten die 76ers Iggy nach Denver.
Jetzt stand also das erste Homecoming an - mit dem besseren Ausgang für Philadelphia. Allerdings bewies die Partie, dass beide Teams noch viel Sand im Getriebe haben.
Besonders bezeichnend dafür: Die Quoten aus dem Feld. Denver traf gerade mal 38 Prozent seiner Würfe, Philly gar nur 35 Prozent.
Warum es trotzdem zum Sieg reichte? Das lag einerseits an einer geschlossenen Teamleistung. Fünf Spieler hatten am Ende mindestens 10 Punkte auf dem Konto. Und andererseits an Spencer Haws.
Der Big Man sollte eigentlich an der Seite von Andrew Bynum als Forward starten. Durch die Verletzung des Neuzugangs schickte Coach Doug Collins Hawes allerdings als Sixth Man auf das Feld. Mit Erfolg! Der 24-Jährige verbuchte 16 Punkte, 12 Rebounds und 5 Blocks.
Chicago Bulls (1-0) - Sacramento Kings (0-1) 93:87
Saisonstart geglückt. Gibson gehalten. Weiter geht's. So könnte man den Abend der Bulls zusammenfassen. Chicago, das weiterhin auf Derrick Rose verzichten muss, behielt vor allem dank Joakim Noahs Double-Double (23 Punkte, 10 Rebounds, 5 Steals) gegen die Kings die Oberhand.
Unterstützung bekamm der Big Man von Rip Hamilton (19) und Carlos Boozer (18 Punkte, 8 Rebounds). Noah wollte nach der Partie allerdings noch nicht in Euphorie ausbrechen: "Es ist nur eines von 82 Spielen. Natürlich ist es gut, mit einem Sieg in die Saison zu starten. Aber das ist nur der Anfang."
Den zweiten Grund zum Feiern lieferte Taj Gibson. Der Forward einigte sich mit den Bulls auf einen neuen Vierjahresvertrag über 38 Millionen Dollar. Zuletzt gab es Gerüchte, Gibson würde Chicagos Angebot ablehnen. "Ich weiß, wie wichtig ihm die Bulls sind. Sein Verbleib ist heute natürlich das i-Tüpfelchen", so Noah.
New Orleans Hornets (0-1) - San Antonio Spurs (1-0) 95:99
Herzlich willkommen in der NBA, Anthony Davis! Der No.1-Pick verzückte die Zuschauer in der New Orleans Arena bei seinem Debüt. 21 Punkte, 6/12, 7 Rebounds in gerade mal 29 Minuten - es hätte sicherlich schlimmer laufen können.
Allerdings eben auch einen Ticken besser, zumindest für das komplette Team. Denn die Spurs spielten in der Crunchtime ihre Routine aus und verließen "The Big Easy" doch noch als Sieger.
50 Sekunden vor dem Buzzer brachte Tony Parker (23 Punkte, 6 Assists) mit einem Dreier San Antonio in Führung. Tim Duncan (24 Punkte, 11 Rebounds) traf im Anschluss noch einige Freiwürfe und sicherte somit den Auftakterfolg.
Trotzdem war Hornets-Coach Monty Williams mehr als zufrieden mit seinem Top-Rookie: "Anthony wird noch viel besser. Er geht jedes Spiel an, als wäre es sein letztes. Diese Einstellung ist grandios. Man muss ihn einfach lieben."
Einen Tag zum Vergessen erlebte dagegen Austin Rivers. Der No.10-Pick der Hornets warf fast nur Backsteine (1/9) und verteilte gerade einmal 2 Assists. "Ich habe zu viel nachgedacht. Aber das wird nicht noch mal vorkommen", so der Sohn von Celtics-Coach Doc Rivers.
Phoenix Suns (0-1) - Golden State Warriors (1-0) 85:87
2 von 14 aus dem Feld. Wenn ein Spieler, der die Offensive eigentlich mittragen soll, einen derart desaströsen Abend erlebt, ist eine Niederlage fast vorprogrammiert.
Die Warriors bewiesen im US Airways Center allerdings das Gegenteil. Obwohl Stephen Curry mit 5 Punkten unter seinen Möglichkeiten blieb, startete Golden State die neue Saison mit einem Auswärtserfolg.
Curry verpasste 4,4 Sekunden vor dem Ende sogar zwei Freiwürfe und schenkte den Suns die Chance auf den Gamewinner: "Diese Szene alleine fasst meinen Abend perfekt zusammen. Zum Glück sind wir aber mit einem blauen Auge davongekommen."
Die letzte Chance für die Suns hatte Sebastian Telfair. Doch der Dreier des Guards kam nach dem Buzzer und fiel sowieso nicht. Doch Curry war offenbar nicht der einzige, dem ein Schluck Zielwassser fehlte.
David Lee traf sogar nur 2 von 16 aus dem Feld für 6 Punkte. "Es ist nicht zu glauben. David und Stephen waren bei insgesamt 4 von 30, und wir gewinnen trotzdem", schmunzelte Warriors-Coach Mark Jackson nach der Partie.
Zum Glück für Golden State lief Carl Landry im vierten Viertel heiß und erzielte 12 seiner 17 Punkte im letzten Abschnitt. Die Topscorer bei Phoenix: Goran Dragic (17) und Luis Scola (15).
Vertragsverlängerungen en masse:
- James Harden hat einer Vertragsverlängerung bei den Rockets über weitere fünf Jahre zugestimmt. Dafür kassiert der amtierende Sixth Man of the Year 80 Millionen Dollar. "Er ist nun insgesamt sechs Jahre bei uns. In dieser Zeit wollen wir eine Mannschaft entwickeln, die in den Playoffs für Furore sorgen kann", so Coach Kevin McHale.
- Jrue Holiday bleibt den Sixers offenbar erhalten. Zwar wurde eine Vertragsverlängerun noch nicht offiziell bekannt gegeben, allerdings sollen sich beide Partien auf einen Vierjahres-Deal über 41 Millionen Dollar geeinigt haben. Durch Bonuszahlungen könnte Holiday im Endeffekt sogar bis zu 46 Millionen Dollar bekommen.
- Auch die Warriors konnten eine Vertragsverlängerung vermelden. Stephen Curry unterschreibt einen Vierjahresvertrag und kassiert ab der nächsten Saison 11 Millionen Dollar pro Jahr.
- "Ich habe auf die Summe geschaut. Das ist eine Menge Geld. So ein Angebot kann ich nicht ablehnen." So wie Taj Gibson kann man eine Vertragsverlängerung natürlich auch kommentieren. Der Forward bleibt vier weitere Jahre in Chicago und darf sich über 38 Millionen Dollar freuen.
- Feiertag für DeMar DeRozan! Durch einen neuen Vierjahresvertrag in Toronto füllt sich der Swingman laut "ESPN" seine Taschen mit satten 40 Millionen Dollar. Dazu können auch noch Bonuszahlungen kommen.
NBA: Der Spielplan 2012/13