NBA

Greg Oden entscheidet sich für Miami!

Von SPOX
Center Greg Oden hat seit Dezember 2009 kein NBA-Spiel mehr bestritten
© getty

Das Comeback des verletzungsanfälligen Centers Greg Oden ist offiziell. Der 25-Jährige entschied sich am Freitagabend, einen Vertrag bei den Miami Heat zu unterzeichnen und mit LeBron James, Dwyane Wade und Co. auf Titeljagd zu gehen. Die Dallas Mavericks und einige andere Teams gehen leer aus.

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Greg Oden ist zurück in der NBA! Nach fast vier Jahren wird der von Verletzungen gebeutelte Center in Kürze sein Comeback auf der größten Basketball-Bühne der Welt geben - und zwar für die Miami Heat.

Nach wochenlangen Verhandlungen, Workouts und Gerüchten entschied sich der erst 25-Jährige aus einer Vielzahl an Interessenten für den Meister und die auf dem Papier beste Chance, eine Meisterschaft zu gewinnen.

Oden trifft in Miami auf die Superstars LeBron James, Dwyane Wade und Chris Bosh und soll zunächst langsam an das NBA-Niveau herangeführt werden.

Beim Meister verdient Oden im kommenden Jahr das Liga-Minimum von 1,03 Mio. Dollar, ein zweites Jahr wurde als Spieleroption festgehalten. Nimmt er diese wahr, würde er dann 1,14 Mio. Dollar verdienen.

Comeback nach Depressionen und Alkoholismus

Nach einem Kniescheibenbruch und drei Mikrofraktur-OP (eine am rechten, zwei am linken Knie) hat Oden erst 82 NBA-Spiele absolviert, seit er 2007 von den Portland Trail Blazers mit dem 1. Pick im Draft ausgewählt worden war.

Nach einer vielversprechenden Zeit an der Ohio State University musste Oden unter anderem die komplette Saison 2007/2008 aussetzen, seit Dezember 2009 stand er nicht mehr auf dem Court.

Im vergangenen Jahr unterhielt er sich lange mit "Grantland"-Schreiber Mark Titus und gestand dabei, zwischenzeitlichen in tiefe Depressionen und Alkoholismus abgerutscht zu sein.

Die Trail Blazers, Odens bisher einziger Klub, hatten stets auf den 2,13-Meter-Mann gesetzt, nach Ablauf des Rookie-Vertrags aber das Vertrauen verloren.

Sechs Interessenten buhlen um Oden

Aufgrund seiner Krankenakte galt die NBA-Karriere für viele Experten als beendet. Oden zog sich zurück, arbeitete aber hart für ein Comeback.

In diesem Sommer präsentierte er sich mental und körperlich gesund, wirkt austrainierter und schlanker und weckte so doch wieder das Interesse einiger Klubs.

In der letzten Woche standen Repräsentanten der Miami Heat, San Antonio Spurs, New Orleans Pelicans, Sacramento Kings und Atlanta Hawks Gewehr bei Fuß, als Oden nach Indianapolis geladen hatte.

Nachdem sie Oden beim Workout zusehen durften, gaben alle Klubs Angebote ab, auch die Dallas Mavericks buhlten um den Center.

Oden: Fit zum Saisonstart?

Letztlich fiel Odens Wahl auf Miami, weil er dort nicht gleich gefordert sein wird: "Ich behaupte nicht, dass ich bei 100 Prozent bin", so Oden. "Ich fühle mich gut, habe aber noch viel zu tun."

Die Heat hätten ihm versichert, dass er anfangs der Saison noch nicht gebraucht würde und sich in Ruhe in Form bringen kann. Oden will weiteres Gewicht verlieren, um seine porösen Knochen bestmöglich zu entlasten.

"Es kann schon sein, dass ich zum Saisonstart bereit bin. Aber wir müssten schon genau darauf achten, dass meine Minuten niedrig gehalten werden."

In den letzten Tagen war intensiv darüber spekuliert worden, ob sich Oden womöglich für die Kings oder Pelicans entscheiden könnte, weil er dort weniger im Rampenlicht stehen und keinen Druck von der Presse bekommen würde.

Für Bulls und Co. gewappnet

"Ich weiß, dass die Heat ständig im Fokus sind", sagte Oden dazu. "Aber die Art und Weise und die Intensität, mit der sie sich um mich bemüht haben, hat mich überzeugt und mir ein gutes Gefühl gegeben."

Inbesondere Pat Riley und LeBron James haben letztlich offenbar den Ausschlag gegeben.

Spätestens in den Playoffs könnte Oden eine prominentere Rolle in Miamis System winken. In der abgelaufenen Saison hatte der Meister große Probleme mit Teams wie den Chicago Bulls oder den Indiana Pacers, die mit einer großen Aufstellung spielen und sich in der Offseason weiter verbessert haben.

Um gegen Joakim Noah, Roy Hibbert oder Brooklyns Brook Lopez besser gewappnet zu sein, wollen die Heat ihrerseits den als Center mitunter überforderten Bosh entlasten und ihm Oden zur Seite stellen.

Der Kader der Miami Heat