Es bahnte sich bereits früh an, dass die Grizzlies den Triumphzug der Dubs nicht stoppen würden - denn Curry fing schon in den Anfangsminuten Feuer und hatte nach dem ersten Viertel bereits 6 Dreier auf dem Konto. Die daraus resultierende Führung wuchs dann stetig an und hielt bis zum Ende.
Mit 46 Punkten (10/19 Dreier), 4 Rebounds und 6 Assists lieferte der MVP eine herausragende Show ab - inklusive seines 400. Dreiers der Saison. Durch diese Leistung ist er zudem der erste Guard seit Michael Jordan, der in einer kompletten Spielzeit 30 Punkte pro Spiel auflegt und dabei mindestens 50 Prozent aus dem Feld trifft.
Unterstützung erhielt Curry von seinem Splash-Brother Klay Thompson, der auf 16 Punkte kam. Für die verletzungsgebeutelten Grizzlies legte Zach Randolph 24 Punkte und 6 Rebounds auf, Lance Stephenson streute 22 Zähler ein.
Die Reaktionen:
Steph Curry (Warriors) über den Rekord: "Das bedeutet uns sehr viel. Jeder einzelne Spieler von uns gibt alles für das Team, jeder hat seine wichtige Rolle und ruft sie Abend für Abend ab."
...über die Playoffs: "Die letzten zwei Wochen waren mental sehr hart für uns, aber ich denke, das wird uns in den Playoffs helfen."
Draymond Green (Warriors): "Wir wollen der ganzen Organisation, dem Coaching Staff und natürlich allen Fans danken - ihr wart alle unglaublich, ohne euren Support wäre das nicht möglich gewesen. Und jetzt lasst uns die Championship holen!"
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Keine Überraschung bei den Dubs: Curry, Thompson, Barnes und Green sollten den Grundstein für die Rekord-Nacht legen. Sie bekamen es mit Farmar, Carter, Barnes, Randolph und Andersen zu tun - die Verletztenliste Memphis' ist berüchtigt. Es fehlten unter anderem Conley, Allen und Gasol.
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1. Viertel: Die Rekordjäger brauchten etwas, um in Schwung zu kommen - erst nach 2 Minuten fiel der erste Wurf aus dem Feld rein. Auf der anderen Seite erarbeiteten sich die Gäste ihre Punkte am Brett und gingen sogar in Führung (14:12), was sich Curry allerdings nicht bieten lassen wollte und innerhalb kürzester Zeit 6 Bomben von Downtown versenkte - die Oracle Arena verwandelte sich früh in ein Tollhaus. 37:23.
2. Viertel: Im zweiten Durchgang durfte zunächst die zweite Garde der Warriors ran, die es etwas langsamer angehen ließ - allerdings nicht weniger erfolgreich. Livingston spielte einen Zuckerpass nach dem anderen, wovon vor allem Ezeli profitierte. So blieb der Vorsprung konstant (53:37), ehe Stück für Stück das Elite-Lineup der Dubs zurückkehrte und dank drei schnellen Thompson-Dreiern für den nächsten Schub sorgte: 70:50 zur Halbzeit.
3. Viertel: Es dauerte nicht lange, bis Curry den nächsten Dreier durch die Reuse jagte - Nummer 400 der Saison! Da fehlen dann doch die Superlative. Anschließend legte er mit einem Zirkus-Layup und einem weiteren Dreier nach, die Grizzlies konnten einem nur noch leid tun - was sie selbst aber anders sahen und sich durch harte Arbeit am Brett wieder heranpirschten (68:82). Besonders Randolph punktete mehrfach, doch auch Z-Bo konnte einen weiteren Zwischenspurt der Hausherren nicht verhindern - 102:81. Curry stand zu diesem Zeitpunkt bei 10 Dreiern.
4. Viertel: In den letzten zwölf Minuten ging es für beide Teams wohl nur noch darum, sich nicht zu verletzen - die Luft war nach dem vorentscheidenden dritten Viertel raus. Curry genoss den Anblick mit Handtuch überm Kopf von der Bank, während die frenetische Menge in der Oracle Arena eine Laola-Welle nach der nächsten auf die Reise schickte. Was für eine Party.
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Der Star des Spiels: Stephen Curry. Der MVP zeigte mal wieder sein volles Repertoire an unglaublichen Würfen. Zu Beginn bestrafte er noch eine schläfrige Grizzlies-Defense mit 6 schnellen Dreiern in Folge, doch besonders im dritten Viertel machte er auch gegen eine verbesserte Verteidigung, was er wollte. Seine 46 Punkte (10/19 Dreier) und 6 Assists sind ein mehr als würdiger Abschluss seiner übermenschlichen Saison.
Der Flop des Spiels: Xavier Munford. Der Guard konnte seine vielen Minuten nicht nutzen. Offensiv warf er viel, traf aber wenig (2/10 FG). In der Defense war er gegen die Splash-Brother jedoch heillos überfordert - was allerdings auch auf den Großteil seiner Mitspieler zutraf.
Das fiel auf:
- Die Warriors lieben den Dreier - soweit nichts Neues. Die Anfangsminuten waren dann aber doch etwas zu viel des Guten. Die Grizzlies-Zone wurde komplett gemieden, stattdessen wurde munter von draußen abgedrückt, zunächst mit mäßiger Quote (2/9). So erarbeiteten sich die Grizzlies frecherweise eine Führung - bis Curry eskalierte und die Warriors-Taktik damit aufblühen ließ.
- Daran waren die Grizzlies allerdings nicht ganz unbeteiligt, die offenbar noch nicht mitbekommen hatten, dass dieser Curry ganz gut werfen kann. Ob Farmar, Carter oder Barnes - die Verteidigung sank gegen einen dribbelnden Curry unverständlicherweise ab oder versuchte im Pick-and-Roll, unter dem Block durchzugehen, ohne einen "Switch" oder Hedge". Der Chefkoch bedankte sich.
- Es hatte ein bisschen etwas von einem Katz-und-Maus-Spiel, das die Warriors mit den Grizzlies betrieben. Sie drückten immer nur für ein paar Minuten am Stück aufs Tempo, womit die überforderten Gäste überhaupt nicht zurecht kamen und mehrfach mit 20 oder mehr Punkten hinten lagen. Nach getaner Arbeit lehnten sich die Dubs dann zurück und ließen die Grizzlies an einem Comeback schnüffeln - nur um dann wieder aufzudrehen, wenn es wirklich kritisch zu werden drohte.