Haare, Magie und Furzkissen

Ole Frerks
04. Juni 201616:04
Steven Adams will in der kommenden Saison einen interessanten Look vorstellenspox
Werbung
Werbung

Thank God it's... Finals! Ausnahmsweise erst am Samstag kommt der Wochenrückblick. Mit dabei: Sprücheklopfer Steven Adams, Ghostbuster Kobe Bryant und Mark Cubans Hetze gegen Donald Trump. Und: LeBron James' Kampf gegen die Furzkissen-Kultur bei den Cavaliers.

SPOXspox

Wolfman der Woche

Die Saison der Thunder ist beendet und das ist vermutlich auch "richtig" so, schließlich hatten sich die Warriors die zweite Finals-Teilnahme in Serie am Ende doch verdient. Wir stellen dennoch einen Antrag, dass zumindest Steven Adams irgendwie weiter an der Saison teilnehmen darf. Auf seine Sprüche wollen wir einfach nicht verzichten.

Spiel 2 der Finals im LIVESTREAM FOR FREE

Ein paar Auszüge aus seiner Exit-PK nach dem Ende der Western Conference Finals gefällig? "Wie Chewbacca, mate. Es werden einfach Haare überall sein", entgegnete der Kiwi auf die Frage, wie er in der nächsten Saison aussehen werde.

Auch die Frage, ob er seine Schwester Valerie bei Olympia beobachten würde, beantwortete Adams relativ kurios: "Die haben in Rio momentan irgendeine komische Krankheit. Bevor ich da hinfliege, muss ich erst ein wenig recherchieren."

Ansonsten kann er den Sommer vielleicht ja mit seinem "Stache-Bro" Enes Kanter verbringen. Der Türke war direkt nach ihm dran mit seinem Abschiedsgespräch - als man sich im Gang traf, zog Adams kurzerhand sein T-Shirt aus und gab es Kanter, der sich damit breit grinsend aufs Podium begab. Adams' Kommentar auf Facebook: "Immer noch eine bessere Liebesgeschichte als 'Twilight.'"

Auch zum wichtigsten Thema des OKC-Sommers - die Zukunft von Free Agent Kevin Durant - wurde Adams befragt, was er denn vorhabe: "Vielleicht schreibe ich ihm da mal eine Nachricht oder so. Ich bin da übrigens sehr niedrig auf dem Totempfahl angesiedelt. Ich kann mich schon glücklich schätzen, dass ich überhaupt seine Nummer habe."

Von wegen, Chewie. KD kann sich glücklich schätzen, dich zu kennen.

Verhandlungsmasse der Woche

Apropos KD: Nach dem Thunder-Aus begannen logischerweise überall in der Liga die Spekulationen, wie man Durant aus Oklahoma City weglotsen könnte. Isaiah Thomas (Boston) und Joel Embiid (Philly) verkündeten beide via Twitter, dass sie nun mit dem Rekrutierungs-Prozess beginnen würden - ein Rapper in Durants Heimatstadt Washington hatte indes eine ganz andere Idee.

Paperboy Prince nennt sich der Mann, der gleichzeitig Wizards-Fan und Rapper ist und darüber hinaus noch in die Zukunft schauen kann - den eigenen Angaben zufolge, natürlich. Und in dieser Zukunft sieht er sowohl Durant als auch Russell Westbrook in Bälde im Wizards-Jersey zocken.

Um diesen Prozess eigenhändig voranzutreiben, hat sich Paperboy Prince nun etwas Tolles überlegt: Mit einer "GoFundMe"-Kampagne unter dem Motto "KD2DC" will er 20.000.000 Dollar zusammenkratzen. Inwiefern diese 20 Millionen helfen würden oder was er damit vorhat, verriet Paper nicht. Immerhin hat er zum Start der Kampagne einen neuen Song rausgebracht, in dem sich Shoutouts unter anderem an John Wall und Durants Mutter (!) finden. Natürlich.

Es funktioniert: Nach drei Tagen hat die Kampagne schon stolze 84 Dollar erwirtschaftet, fehlen also nur noch 19.999.916 Taler! "Das besorgt mich nicht, schließlich wurde Rom auch nicht an einem Tag erbaut", lautete Papers Kommentar dazu. Okay.

Ehrliche Haut der Woche

J.J. Redick ist als elitärer Scharfschütze der Clippers bekannt, zudem betreibt er seit dieser Saison seinen eigenen (exzellenten) Podcast bei The Vertical. Er ist aber auch ein Mensch mit ganz normalen Emotionen, und das machte seinen Tweet vor Spiel 1 der Finals so perfekt: "Als Basketball-Fan freue ich mich sehr auf das Spiel heute Abend! Als Mensch jedoch bin ich neidisch und hoffe, dass beide Teams verlieren." Wer kann es ihm verübeln?

SPOX

Wucher der Woche

Wo wir schon bei den Finals sind: Die Warriors entnerven noch jeden Gegner, in Spiel 1 auch (erneut) die Cavaliers. Mit toller Defense und einer beispiellosen Tiefe von der Bank, die die miese Leistung des Star-Backcourts mehr als nur kompensierte. Aber auch mit Psychospielchen, die in diesem Fall sogar schon vor dem Spiel losgingen. Denn Golden State entschied sich nach Infos von ESPN dazu, den Cavs miese und überteuerte Tickets zuzuteilen.

Für gewöhnlich holt man als Gäste-Spieler ja gerne mal ein paar Tickets für Freunde, Verwandte oder *hust* Groupies, doch das wollte in diesem Fall wohl fast keiner - die Plätze waren demnach relativ schlecht und dafür mit rund 1.300 Dollar in etwa doppelt so teuer wie noch im letzten Jahr. Nun verdient der durchschnittliche Cavs-Spieler in diesem Jahr zwar 6,8 Millionen Dollar, aber manchmal geht es eben einfach ums Prinzip.

Spiel 2 der Finals im LIVESTREAM FOR FREE

Flatulenz der Woche

Und gleich nochmal die Cavaliers. ESPN veröffentlichte in der vergangenen Woche eine lange Story darüber, wie LeBron James seit seiner (Wieder-)Ankunft in Cleveland versucht, eine ähnlich professionelle Arbeitsatmosphäre zu kreieren wie in Miami, wo ein gewisser Pate namens Don Pat Riley ein eisernes Zepter schwingt und die Organisation von vorne bis hinten im Griff hat. My way or the highway - diesen Monotheismus wolle James auch in Ohio installieren.

Um die Schwierigkeit dieser Mission zu illustrieren, hat sich Autor Briand Windhorst mit Cavs-Boss Dan Gilbert befasst. Denn der versprüht nicht unbedingt die mafiöse Härte Rileys, stattdessen albert er gerne herum. Zwei Beispiele: Vor einigen Jahren wollte er sein Team am 1. April mit der Nachricht überraschen, er habe Dennis Rodman für 10 Tage unter Vertrag genommen - das Management brachte ihn von diesem Streich noch ab.

Von diesem aber nicht: Bei einem Cavs-Spiel gegen Washington vor zehn Jahren hatte Gilbert ein ferngesteuertes Furzkissen (!) unterm Stuhl vom damaligen Coach Mike Brown installiert. Als Brown aufstand und sich zur Postgame-Pressekonferenz begeben wollte, betätigte Gilbert die Fernbedienung - und lachte sich schief, während sein Coach sich für seine nicht vorhandene Flatulenz schämte.

Dazu sei noch eins gesagt: Die Aktion erfolgte mitten in den Playoffs! Wir stehen natürlich auf miese Witze aller Art, aber das Timing hätte durchaus besser sein können, richtig? Da Gilbert immer noch "in charge" ist, muss sich LeBron wohl noch einige Maßnahmen einfallen lassen. Oder eben einfach wieder an den Südstrand wechseln...

Überflieger der Woche

Oder er hängt einfach die Treter an den Nagel, wie es Kobe Bryant kürzlich vorgemacht hat. Von der Mamba war nach seinem 60-Punkte-Abschied ja eine Weile nichts zu hören, nun hat sich Kobe jedoch zurückgemeldet - und zwar in voller Ghostbusters-Montur. Gemeinsam mit Clyde Frazier, Kristaps Porzingis, Carmelo Anthony und dem unvermeidlichen Spike Lee filmte Bryant einen kurzen Promo-Spot für die Neuauflage des 1984er Klassikers.

"Sie haben gesagt, der Ruhestand würde langweilig werden!", brüllt Kobe dabei in seinem Helikopter, mit dem er im Spot das Staples Center ansteuert. Schon klar. Wir trauen uns gar nicht zu spekulieren, wieviel Geld die Mamba für diesen 30-sekündigen Auftritt bekommen hat...

Und sonst so?

Mark Cuban hat zuletzt ja mehrfach durchblicken lassen, dass er sich einen Abstecher in die Politik vorstellen könnte und nicht abgeneigt sei, bei Hillary Clinton als Vizepräsident zu fungieren. Ganz im Stil des US-Wahlkampfs attackierte der Mavs-Besitzer nun in einer Radio-Sendung Hillarys größten Widersacher - "The Donald" höchstpersönlich. "Ich habe wesentlich mehr Geld als er, und es ist nicht besonders knapp", stellte Cubes klar und erörterte weiter, dass Trump überhaupt kein Milliardär und in gewissen Aspekten ein "schrecklicher" Geschäftsmann sei. Unsere Meinung: Es wäre schön, wenn's nur beim schrecklichen Geschäftsmann bleibt.

Alle Spieler von A-Z