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Seahawks gewinnen die NFC West

Von SPOX
Freude in Seattle: Coach Pete Carroll (r.) freut sich mit Defensive End Chris Clemens über die Playoffs
© Getty

Die Entscheidung ist gefallen. Die Seattle Seahawks ziehen trotz negativer Bilanz als NFC-West-Sieger in die Playoffs ein, auch die Green Bay Packers sind dabei, die New York Giants sind trotz eines Sieges raus. Die Pittsburgh Steelers und die Atlanta Falcons sichern sich die Division-Titel und dürfen in der ersten Playoff-Runde entspannen. Die New England Patriots gewinnen auch ihr letztes Saisonspiel und brechen dabei noch ein paar Rekorde. SPOX fasst die Begegnungen von Week 17 zusammen.

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Seattle Seahawks (7-9) - St. Louis Rams (7-9) 16:6 (7:0, 0:3, 3:3, 6:0)

Nun sind es also doch die Seahawks, die mit einer negativen Bilanz die NFC West gewinnen und damit in die Playoffs einziehen. Damit ist Seattle das erste Team überhaupt, das es schafft, trotz einer negativen Bilanz seine Division zu gewinnen. Im Wild-Card-Game wartet jetzt aber kein Geringerer als der amtierende Champion: die New Orleans Saints.

Heißt: Drew Brees gegen... ähm. Naja, wer auch immer für die Seahawks spielt. Charlie Whitehurst oder Matt Hasselbeck. Doch wir wollen Whitehurst (22/36, 192 Yards, TD) nun nicht schlechter machen, als er ist. Im zweiten Spiel seiner Karriere von Beginn an brachte er sein Team gleich mit der ersten Gelegenheit durch einen 4-Yard-Touchdown-Pass auf Mike Williams (3 Receptions, 16 Yards, TD) in Führung. Es sollte der einzige Touchdown bleiben - für beide Teams.

Bei den Rams war ausgerechnet Rookie-Quarterback Sam Bradford (19/36, 155 Yards) der ausschlaggebende Mann für die Niederlage. Seine einzige Interception des Spiels leistete er sich Mitte des letzten Viertels zur entscheidenden Phase des Spiels. Es war der Ballverlust, der die Niederlage besiegelte. Ansonsten bewiesen beide Teams noch einmal, dass sie nicht so unbedingt in die Playoffs gehören. Football der Extraklasse sieht jedenfalls anders aus. Obwohl die Seahawks aufgrund des Gewinns der Division nun Heimvorteil haben, wird es am 8. Januar im Qwest Field nur einen Favoriten geben - und der heißt nicht Seattle.

Die Rams werden die Niederlage jedenfalls verkraften. Nach der fürchterlichen Vorsaison hat sich St. Louis gut verkauft und in Sam Bradford einen Quarterback mit einer großen Zukunft.

Green Bay Packers (10-6) - Chicago Bears (11-5) 10:3 (0:0, 0:3, 3:0, 7:0)

Was für ein Krimi im Lambeau Field! Die Ausgangslage war klar: Wenn die Packers gewinnen, stehen sie in den Playoffs. Ansonsten wird es knapp. Denn dass die Giants gegen Washington verlieren, war nicht anzunehmen.

Und genau das schien Green Bay zu lähmen. Nix ging in der ersten Halbzeit. Jedenfalls offensiv. Immerhin war die Defense bestens aufgelegt und hielt die Packers im Spiel. Gleich mehrfach verhinderte sie einen fast sicheren Touchdown der Bears. Mehr noch. Sie nahm Quarterback Jay Cutler (21/39, 168 YDS, 2 INT, 6 Sacks) förmlich auseinander.

Stand zur Pause: 3:0 für Chicago.

Im dritten Viertel wachte dann auch endlich die Offense der Packers auf. QB Aaron Rodgers (19/28, 229 YDS, 1 TD, 1 INT) führte Green Bay erst zu einem Field Goal und dann zum entscheidenden Touchdown. Sein beliebtestes Ziel: Greg Jennings (97 YDS). Damit stehen die Packers in den Playoffs, wo sie auf die Philadelphia Eagles treffen.

Das Wildcard-Weekend findet am 8. und 9. Januar statt.

Washington Redskins (6-10) - New York Giants (10-6) 14:17 (0:3, 7:7, 0:7, 7:0)

Schade, New York - alles ist vorbei. Da gewinnen die Giants gegen die Redskins - und am Ende ist doch alles umsonst. Es muss unglaublich frustrierend für Eli Manning (17/29, 243 YDS, 1 TD, 1 INT) und Co. gewesen sein, kurz vor dem Ende des Spiels den Endstand aus Green Bay auf der Leinwand des Stadions eingeblendet zu bekommen, und zu wissen: it's over!

Einen guten Tag erwischten Receiver Mario Manningham (101 YDS, 1 TD), der einen 92-Yard-Touchdown-Pass von Manning fing, und Verteidiger Osi Umenyiora. Der trieb die Redskins-Offense in zwei von vier Turnovers.

Bei den Redskins kam QB Rex Grossman (26/44, 2 TD, 1 INT), der erneut Donovan McNabb ersetzte, auf 336 Yards. Doch auch er konnte die sechste Heimniederlage der Redskins in dieser Saison nicht verhindern. Die schlechteste Bilanz seit 1994.

Indianapolis Colts (10-6) - Tennessee Titans (6-10) 23:20 (3:3, 10:3, 7:14, 3:0)

Typisch Colts. Im Minimal-Modus gegen die Titans gewonnen - und dabei dennoch diverse Rekorde aufgestellt. Mit einem 43-Yard-Field-Goal von Adam Vinatieri sicherte sich Indianapolis neunte Playoff-Teilnahme in Folge (NFL-Rekord der Dallas Cowboys eingestellt) und gleich auch noch den Division-Sieg. Den siebten in den letzten acht Jahren.

Auch Colts-QB Peyton Manning (27/41, 264 YDS, 2 TD) durfte sich über einen neuen Meilenstein in seiner Sammlung freuen. Seine 450 angebrachten Pässe sind neuer NFL-Saison-Rekord.

Houston Texans (6-10) - Jacksonville Jaguars (8-8) 34:17 (10:0, 10:17, 7:0, 7:0)

Die Playoff-Chancen der Jaguars waren klein. Zu klein. Nicht nur, dass ihnen die Colts mit ihrem Sieg die Tour vermasselten, sie hätten ohne Quarterback David Garrard und Running Back Maurice Jones-Drew ohnehin keine Chance gegen die Texans gehabt. Als einziger Spieler konnte RB Rashad Jennings (108 YDS, 1 TD) bei Jacksonville überzeugen.

Bei Houston sorgte Arian Foster erneut für Aufregung. Der 24-Jährige erlief 180 Yards und zwei Touchdowns und krönte sich damit zum besten Running Back der NFL.

Cleveland Browns (5-10) - Pittsburgh Steelers (11-4) 9:41 (0:14, 3:17, 0:7, 6:3)

Was für ein Comeback von Troy Polamalu! Nach zwei Spielen Pause wegen einer Achillesverletzung meldete sich der Steelers-Starverteidiger eindrucksvoll zurück. Der Safety fing gleich das zweite Zuspiel von Browns-Rookie-Quarterback Colt McCoy ab. Im direkten Anschluss schickte Ben Roethlisberger (280 YDS insgesamt) einen 56-Yard-Pass in Clevelands Endzone, wo ihn Mike Wallace sicher fing. 43 Sekunden waren da gespielt.

Running Back Rashard Mendenhall (14 CAR, 36 YDS) legte für die Steelers nach und erzielte die nächsten beiden Touchdowns. Dem Team gelang bei jedem seiner ersten vier Angriffe der Trip in die Endzone. Letztlich sicherte sich Pittsburgh mit dem deutlichen Sieg den dritten Division-Titel in vier Jahren und hat somit in der ersten Playoff-Runde ein Freilos.

Bei Cleveland erwischte McCoy einen ganz schwachen Abend. Der Rookie, der am sechsten Spieltag gegen Pittsburgh sein NFL-Debüt feierte, wurde von der bärenstarken Steelers-Defense so stark unter Druck gesetzt, dass er nur 20 seiner 41 Pässe an den Mitspieler brachte und sich drei Interceptions leistete. Zudem wurde er vier Mal gesackt.

Baltimore Ravens (11-4) - Cincinnati Bengals (4-12) 13:7 (3:0, 3:0, 7:0, 0:7)

Die Ravens konnten ihr letztes Saisonspiel zwar gewinnen, den Division Titel haben sie aufgrund des Steelers-Siegs aber trotzdem verpasst. Beim Sieg über Cincinnati bekamen sie von den Gästen tatkräftige Hilfe: Die Begals produzierten fünf Turnovers, Linebacker Ray Lewis schnappte sich dabei zwei Fumbles.

Gleich der dritte Versuch der Bengals landete beim Gegner, als ein Pass von Carson Palmer (32/45, 305 YDS) auf Andre Caldwell von Ed Reed abgefangen wurde. Der Safety schnappte sich zudem kurz vor Ende des ersten Viertels ein Zuspiel von Palmer auf Jordan Shipley und holte somit in der zweiten Woche in Folge zwei Interceptions. Joe Flacco brachte 14 seiner 19 Pässe für 125 Yards an den Mann (1 TD) und stellte eine neue persönliche Bestmarke bei den Saison-Passing-Yards auf.

Für den Vorjahres-AFC-North-Champion aus Cincinnati endete eine enttäuschende Saison mit 4-12. Bester Mann für das Team, das ohne die verletzten Receiver Terrell Owens und Chad Ochocinco auskommen musste, war Jerome Simpson (12 REC, 123 YDS, 1 TD).

New Orleans Saints (11-4) - Tampa Bay Buccaneers 13:23 (7:3, 0:7, 3:10, 3:3)

In einer über lange Zeit offenen Partie setzten sich am Ende die Buccaneers durch und müssen dennoch auf Patzer der New York Giants und der Green Bay Packers hoffen. Ansonsten verpassen sie die Playoffs. Die Saints, bei denen Marques Colston und Pierre Thomas verletzt ausfielen, treffen in der ersten Runde auf den Sieger der Partie St. Louis Rams-Seattle Seahawks.

New Orleans musste während des Großteils der Partie zudem auf Malcolm Jenkins und Chris Ivory verzichten, die sich früh verletzten. Drew Brees brachte 22 seiner 38 Pässe an den Mann (196 YDS), musste aber auch erneut eine Interception verbuchen. Bester Saint war Reggie Bush, der 70 Rushing- und 55 Receiving-Yards erzielte.

Bucs-Quarterback Josh Freeman zeigte erneut eine starke Leistung im Louisiana Dome und warf zwei Touchdown-Pässe. Letztlich kamen 21 seiner 26 Versuche für insgesamt 255 Yards an. Beeindruckend.

New England Patriots (13-2) - Miami Dolphins (7-8) 38:7 (14:0, 10:0, 14:0, 0:7)

Ausruhen? Warum sollten sich die Patriots denn ausruhen? Nur weil Playoffs und First-Round-Bye bereits sind? Nix da! Gegen die Dolphins drehte New England noch einmal auf. QB Tom Brady schaffte zwei Touchdown-Pässe (10/16, 169 YDS), zudem erwischte Rob Gronkowski einen ganz starken Abend und kam bei sechs Receptions auf 102 Yards (1 TD). Danny Woodhead unterlief zwar ein Fumble (außerdem verletzte er sich), den Rekord für die wenigsten Turnovers in einer Saison (10) ließen sich die Patriots aber dennoch nicht nehmen.

Julian Edelman gelang kurz vor Ende der ersten Hälfte ein 94-Yard-Punt-Return. Damit stellen die Patriots ihren Team-Rekord für die meisten Non-Offensive-Touchdowns von 1961 mit neun ein. Bei Miami gelang Tyler Thigpen zwar kurz vor Schluss ein Touchdown-Pass auf Davone Bess, er konnte aber insgesamt nur 10 seiner 21 Zuspiele unterbringen.

Atlanta Falcons (12-3) - Carolina Panthers (2-13) 31:10 (14:0, 7:0, 10:3, 0:7)

Die Falcons fuhren den erwartet klaren Sieg gegen NFL-Schlusslicht Carolina ein und sicherten sich somit ihren ersten Division-Titel seit 2004. Quarterback Matt Ryan war dabei in hervorragender Form (22/32, 236 Yards) und verteilte zwei Touchdown-Pässe an Tony Gonzalez und Roddy White.

4:40 Minuten vor Ende des ersten Viertels nahm Eric Weems einen Punt der Panthers auf und erlief einen 55-Yard-Return-Touchdown. Bei Carolina brachte QB Jimmy Clausen nur knapp über die Hälfte seiner Pässe an den Mann (19/33) und leistete sich eine Interception. Für Coach John Fox war es die letzte Partie an der Seitenlinie von Carolina.

Philadelphia Eagles (10-6) - Dallas Cowboys (6-10) 13:14 (0:0, 7:7, 0:0, 6:7)

Quarterbacks: Kevin Kolb (18/36, 127 YDS, 1 TD, 3 INT) - Stephen McGee (11/27, 127 YDS, 1 TD)

Running Backs: Jerome Harrison (21 CAR, 99 YDS) - Felix Jones (11 CAR, 81 YDS)

Receivers: Chad Hall (6 REC, 84 YDS, 1 TD) - Jason Witten (4 REC, 46 YDS, 1 TD)

San Francisco 49ers (6-10) - Arizona Cardinals (5-11) 38:7 (7:0, 3:7, 21:0, 7:0)

Quarterbacks: Richard Bartel (16/28, 150 YDS, 1 INT) - Alex Smith (15/29, 276 YDS, 2 TD)

Running Backs: Tim Hightower (12 CAR, 30 YDS) - Brian Westbrook (13 CAR, 79 YDS, 2 TD)

Receivers: Larry Fitzgerald (11 REC, 125 YDS, 1 TD) - Vernon Davis (3 REC, 96 YDS, 1 TD)

Denver Broncos (4-12) - San Diego Chargers (9-7) 28:33 (7:0, 0:16, 7:10, 14:7)

Quarterbacks: Tim Tebow (16/36, 205 Pass-YDS, 94 Rush-YDS 2 Pass-TD, 1 Rush-TD, 2 INT) - Philip Rivers (21/37 YDS, 1 INT)

Running Backs: Knowshon Moreno (13 CAR, 41 YDS) - Ryan Matthews (26 CAR, 3 TD)

Receivers: Brandon Lloyd (5 REC, 1 TD) - Legedu Naanee (4 RED, 79 YDS)

Detroit Lions (5-10) - Minnesota Vikings (6-9) 20:13 (0:0, 10:0, 3:7, 7:6)

Quarterbacks: Shaun Hill (28/39, 258 YDS, 1 TD, 1 INT) - Joe Webb (20/32, 148 YDS, 1 INT)

Receiver: Nate Burleson (6 REC, 83 YDS, 1 TD) - Percy Harvin (8 REC, 72 YDS)

Running Backs: Maurice Morris (12 CAR, 21 YDS, 1 TD) - Adrian Peterson (14 CAR, 31 YDS)

New York Jets (10-5) - Buffalo Bills (4-11) 38:7 (3:0, 14:0, 7:7, 14:0)

Quarterbacks: Mark Brunell (6/12, 110 YDS, 2 TD, 1 INT) - Brian Brohm (10/23, 106 YDS, 3 INT)

Receiver: Braylon Edwards (1 REC, 52 YDS, 1 TD) - Steve Johnson (5 REC, 72 YDS)

Running Backs: Joe McKnight (32 CAR, 158 YDS) - Fred Jackson (13 CAR, 35 YDS)

Kansas City Chiefs (10-5) - Oakland Raiders (7-8) 10:31 (3:0, 0:10, 7:7, 0:14)

Quarterbacks: Matt Cassel (11/33, 115 YDS, 2 INT) - Jason Campbell (15/25, 155 YDS, 1 TD)

Receiver: Dwayne Bowe (5 REC, 68 YDS) - Chaz Schilens (3 REC, 24 YDS, 1 TD)

Running Backs: Jamaal Charles (14 CAR, 87 YDS, 1 TD) - Michael Bush (25 CAR, 137 YDS, 1 TD)

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