Ab nach Kanada in die CLF (Canadian Football League). Oder doch ein Versuch in der AFL (Arena Football League). Einige Experten legten Tim Tebow, der Ende April nach einer enttäuschenden Saison mit den New York Jets entlassen wurde, in den letzten Wochen und Monaten sogar einen Rücktritt nahe.
Doch das gehört nun offenbar der Vergangenheit an. Wie "ESPN" berichtet, steht der Quarterback kurz vor einer Unterschrift bei keinen Geringeren als den New England Patriots. Bereits am Dienstag soll er bei einem kleinen Pflicht-Trainingscamp mit von der Partie sein.
Interessant dabei: Tebow soll als Spielmacher gelistet werden, nachdem zuletzt häufig über eine neue Position für den Heisman-Trophy-Gewinner von 2007 spekuliert wurde.
Wiedersehen mit McDaniels
In Foxboro würde Tebow nicht nur auf Head Coach Bill Belichick und Star-Quarterback Tom Brady treffen, sondern auch auf einen alten Bekannten aus Broncos-Tagen. Josh McDaniels, der bei den Pats als Offensive Coordinator tätig ist, war als ehemaliger Coach in Denver mit dafür verantwortlich, dass Tebow 2010 in der ersten Runde gedraftet wurde.
Die große Frage, die sich nun stellt: Was haben die Patriots und insbesondere Belichick mit Tebow vor? Zwar lobte New Englands Coach in der Vergangenheit häufig Tebows Flexibilität, Spielverständnis und Charakter.
Doch an Brady wird er kaum vorbeikommen. Hinter dem zweifachen MVP kommt es wohl zu einem Duell zwischen Tebow und Ryan Mallett um die Rolle des Backups, nachdem Reserve-Quarterback Mike Kafka am Montag entlassen wurde.
Tebow als Tight End?
Doch Belichick könnte auch andere Ideen im Kopf haben. Nach der erneuten Operation von Monster-Tight-End Rob Gronkowski wäre Tebow vielleicht eine Option auf eben dieser Position.
Zudem schreckte Belichick nie davor zurück, bei Verletzungssorgen nominelle Wide Receivers wie Troy Brown, Julian Edelman oder Matthew Slater als Defensive Backs zu nutzen.
Seine Vorliebe für Spieler, die bei anderen Klubs ausrangiert wurden, ist ebenfalls bekannt. Manchmal mit Erfolg (Wes Welker, Randy Moss), manchmal ging der Plan nicht auf (Chad Johnson, Albert Haynesworth).
Kein Medienspektakel wie in New York
Umso interessanter wird es zu beobachten sein, inwiefern Tebow in das Gebilde der New England Patriots passt. Ein Medienspektakel wie in New York wird es aber nicht geben, dafür wird Belichick höchstpersönlich sorgen.
Übrigens: Für Tebow schließt sich mit der vermeintlichen Rückkehr nach Foxboro ein Kreis. Sein letztes NFL-Spiel von Anfang an bestritt der mittlerweile 25-Jährige im Gillette Stadium, als seine Broncos in den Divisional Playoffs im Januar 2012 deutlich das Nachsehen hatten (10:45).
Der NFL-Spielplan für die neue Saison