NFL

Gray-Gala schockt Colts

Von Adrian Franke/Marcus Blumberg
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© getty

Kein guter Tag für die Familie Manning. Während Peyton mit den Broncos in St. Louis nichts auf die Kette bekam und auch noch drei Leistungsträger verlor, fiel Eli daheim gegen die Niners komplett auseinander. J.J. Watt war mal wieder übermenschlich unterwegs und die Falcons sind nun Tabellenführer. Die Cardinals wiederum halten auch ohne Palmer ihre Form, während zum Abschluss des Sonntags ein Running Back überragt. Die Konferenz von Week 11 im RE-LIVE.

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St. Louis Rams (4-6) - Denver Broncos (7-3) 22:7 (10:0, 3:7, 3:0, 6:0) BOXSCORE

Ein gebrauchter Nachmittag für die Denver Broncos, in St. Louis wollte von Beginn an gar nichts gelingen. Die Rams wiederum nahmen, was sich ihnen bot. Und so führten sie schon früh mit 10:0 nach einem Field Goal und einem sehenswerten 63-Yard-Touchdown-Pass von Shaun Hill, der den Starter-Job von Austin Davis zurückerobert hat, auf Kenny Britt. Die Lage für Denver verschlechterte sich daraufhin sukzessive bedenklich.

Zuerst verletzte sich Tight End Julius Thomas am Knöchel, dann Running Back Montee Ball an der ohnehin lädierten Leiste. In der zweiten Hälfte gesellte sich schließlich Wide Receiver Emmanuel Sanders zu den Verletzten mit einer Gehirnerschütterung nach hartem Hit von Randy McLeod. Und was machte eigentlich Peyton Manning? Der fand zwar besagten Sanders vor dessen Ausfall für einen 42-Yard-Touchdown-Pass, aber sonderlich viel mehr kam nicht zustande.

Der fünffache MVP schaffte es zwar zum ersten Mal überhaupt für über 300 Yards gegen St. Louis zu passen (im vierten Anlauf), doch seine Versuche, die Partie noch zu drehen, prallten an der stark aufspielenden Defense ab. Zwei Interceptions stoppten zwei Drives, Turnovers on Downs zwei weitere im vierten Viertel. Den Rest besorgte Kicker Greg Zuerlein, der insgesamt fünf Field Goals versenkte - zwei davon aus über 50 Yards.

New Orleans Saints (4-6) - Cincinnati Bengals (6-3-1) 10:27 (3:7, 0:6, 0:7, 7:7) BOXSCORE

Kein Gio Bernard? Kein Problem! Ohne den Bengals-Starting-RB bot Backup Jeremy Hill eine weitere Sahneleistung - und hatte entscheidenden Anteil an einem enorm wichtigen Auswärtssieg der Bengals. Hill lief bei 27 Versuchen für 152 Yards, Cincinnati kontrollierte mit seinem guten Running Game die Uhr und auch Quarterback Andy Dalton (16/22, 220 YDS, 3 TD) erlebte mit Abstand sein bestes Spiel seit Wochen.

Außerdem hatte Cincy auch das Glück des Tüchtigen: Jermaine Gresham (2 REC, 2 TDs) hatte bei seinem ersten Touchdown den Ball schon verloren - holte sich das Ei in der Endzone aber zurück. Darüber hinaus zeigte sich auch die Defensive verbessert. Mit einer der schwächsten Run-Defenses der Liga und ohne LB Vontaze Burfict waren die Bengals in das Duell im Superdome gegangen, dennoch beendete Cincinnati Mark Ingrams 100-Yard-Rushing Serie - ganze 75 Rushing-Yards gelangen New Orleans insgesamt bei 26 Versuchen.

So schaffte New Orleans unter anderem noch in der ersten Halbzeit ein 4th&Goal an der 2-Yard-Line nicht. Und mit einem seiner besten Drives in dieser Saison, abgeschlossen mit einem 24-Yard-TD-Pass zu A.J. Green (6 REC, 127 YDS, TD), machte Dalton alles klar. Saints-QB Drew Brees (33/41, 255 YDS, TD) hat damit zum ersten Mal seit 2009 unter Sean Payton zwei Heimspiele hintereinander verloren und die Saints müssen die NFC-South-Führung vorerst an die Atlanta Falcons abgeben.

Carolina Panthers (3-6-1) - Atlanta Falcons (4-6) 17:19 (0:0, 3:6, 0:10, 14:3) BOXSCORE

Die Falcons blocken ein Last-Second-Field-Goal und erobern damit die Spitze der NFC South - mit zwei Spielen unter .500! Doch nach so viel Dramatik sah es nach drei Vierteln gar nicht aus. Die Falcons führten recht sicher mit 16(cat) und Cam Newton hatte zwei Interceptions fabriziert.

Doch dann erwachte Superman und drehte die Partie. Neun Minuten vor Ende fand er Kelvin Benjamin aus 22 Yards in der Endzone, knapp drei Minuten später Philly Brown über 47 Yards zum Touchdown - 17:16 Panthers! Doch vorbei war die Geschichte noch nicht. Matt Ryan führte sein Team noch einmal übers Feld und ermöglichte Matt Bryant ein viertes Field Goal im Spiel aus 44 Yards.

Damit waren die Falcons rund zwei Minuten vor dem Ende wieder vorn. Das war es aber auch noch nicht. Die Panthers hatten ihrerseits noch die Chance auf den Sieg, aber Graham Gano vergab einen Field-Goal-Versuch wenig später. Und das war nur der Versuch vor dem geblockten Field Goal, das nach einem weiteren Ballbesitz der Hausherren geschah. Die Falcons sind nun mit einer 4-6-Bilanz an der Spitze der Division, während Carolina das fünfte Spiel in Serie verlor.

Washington Redskins (3-7) - Tampa Bay Buccaneers (2-8) 7:27 (0:10, 7:3, 0:7, 0:7) BOXSCORE

Rookie-Wide-Receiver Mike Evans war ohnehin schon einer der Lichtblicke der bisher enttäuschenden Saison der Bucs - im Gastspiel bei den Washington Redskins setzte er noch einen drauf! Der siebte Pick des Drafts machte das beste Spiel seiner bisherigen Karriere, fing über 200 Yards (7 REC, 209 YDS) und hatte zwei lange Touchdown-Receptions über 36 und 56 Yards in der zweiten Hälfte. Er allein entschied das Spiel für die Bucs.

Zuvor hatte Jonathan Banks eine Interception von Robert Griffin III in die Endzone getragen und Tampa damit auf die Siegerstraße gebracht. Wenig später machte die stark aufspielende Bucs-Defense aus einem 1st and Goal der Skins an der 6 einen vergebenen Field-Goal-Versuch von Kai Forbath aus 47 Yards. Und das, nachdem sich die Hausherren ein paar Strafen und zwei Sacks eingefangen hatten.

Evans' Vorstellung hatte historischen Charakter, denn er ist der erste Rookie-Wide-Receiver seit einem gewissen Randy Moss 1998 mit drei 100-Yard-Spielen in Serie. Was die Redskins betrifft, kam es für sie noch schlimmer: Left Tackle Trent Williams zog sich womöglich eine schwere Knieverletzung zu. Und die Fans skandierten am Ende nur noch: "We want Colt", was dem Spiel aus der Sicht von RG III die Krone aufgesetzt haben dürfte. "Ich habe im Moment keine Erklärung dafür. Glückwunsch an Lovie Smith und Tampa Bay", gab Skins-Coach Jay Gruden anschließend zu Protokoll.

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