Now or never! Ron Wilson ist ein anerkannter Top-Trainer, aber in dieser Saison muss er die Maple Leafs endlich in die Playoffs führen. Sonst ist klar, was kommt: die Entlassung. Die Chancen für eine gute Saison stehen aber nicht schlecht. Die Maple Leafs haben einen jungen Go-to-Goalie (Reimer) gefunden und das Team im Sommer gut verstärkt (Connolly, Lombardi, Liles, Franson).Die Canadiens definieren sich über ihre Defense, daran hat sich nichts geändert. Price hat eine formidable letzte Saison hinter sich und wird das Team wieder tragen müssen. Man hat sich fast schon daran gewöhnt, dass Star-Verteidiger Markov Verletzungsprobleme hat, der Russe ist aber unersetzlich. Im Sturm ist nur Cole neu zum Team gestoßen, die mangelnde Firepower bleibt das Problem.Die Blues sind seit Jahren der "Sexy Pick" als Breakthrough-Team, aber noch konnten sie diese Erwartungen nicht erfüllen. In der letzten Saison machten ihnen Verletzungen einen Strich durch die Rechnung. Alle wichtigen Puzzleteile sind in St. Louis vorhanden. Top-Torwart (Halak), junge Top-Defender (Pietrangelo, Shattenkirk) und Jungs, die wissen, wo das Tor steht wie Backes und Stewart.Die Hurricanes haben zwei Jahre in Folge die Playoffs verpasst, weil sie damit beschäftigt waren, ihre jungen Spieler zu entwickeln. Ob sie die Rückkehr in die Postseason schaffen? Ward wird auf jeden Fall wieder überragende Leistungen bringen müssen, denn die Defense vor ihm ist trotz der Verpflichtung von Kaberle nicht erste Sahne. Im Sturm brauchen Staal und Skinner mehr Unterstützung.Nur 24 Stunden nachdem die Wild zum dritten Mal in Folge die Playoffs verpasst hatten, wurde Todd Richards gefeuert. Neuer Mann an der Bande: Mike Yeo, mit 38 der jüngste Head Coach der NHL. Auch auf die chronische Offensivschwäche hat Minny reagiert und Heatley und Setoguchi geholt. Dafür ist die Defense jetzt schwächlich. Endras beginnt seine Saison im Wild-Farmteam.Die Flames haben fast die gleiche Mannschaft zusammen, die in der letzten Saison die Playoffs verpasste. Nach einer katastrophalen ersten Saisonhälfte lief Calgary heiß. Zu spät für die Playoffs, aber die Flames hoffen, dass sie das Momentum mitnehmen können. Das Talent in der Offense (Iginla, Tanguay) ist unbestritten. Schlüssel: Kiprusoff muss beweisen, dass er noch zur Elite gehört.Kein Team hatte in der letzten Saison drei 30-Tore-Männer in seinen Reihen, aber erstaunlicherweise waren die Islanders mit Grabner (34), Moulson (31) und Tavares (29) am nächsten dran. Die Offense hat also Firepower. Dazu kehrt Streit (neuer Captain) ins Team zurück, nachdem der Star-Defender die komplette letzte Saison verletzt aussetzen musste. Problem: Die starke Atlantic Division.Kein Team kassierte in der letzten Saison so viele Tore wie die Avs, es musste was passieren. Colorado stellte sich auf der Goalie-Position komplett neu auf und holte Varlamov sowie den erfahrenen Giguere als Backup. Im von Duchene angeführten Sturm gilt es besonders auf Gabriel Landeskog zu achten. Der 18-Jährige sollte einer der absoluten Top-Rookies der Saison werden.Die Blue Jackets sind offensiv so gut aufgestellt wie noch nie. Zu Nash gesellen sich die Neuzugänge Carter und Prospal, das Toreschießen wird nicht das Problem in Columbus sein. Aber ein Top-D-Pärchen wie Wisniewski/Tyutin haut einen nicht vom Hocker - und Goalie Mason ist zwar talentiert, war aber in den letzten beiden Jahren mies. Ändert sich das nicht, geht für die Blue Jackets wenig.Die NHL is back in Winnipeg! Wenn man ehrlich ist, spielt es in dieser Saison gar keine Rolle, welche Ergebnisse die Jets erzielen. Dass es die Winnipeg Jets überhaupt wieder gibt, reicht erstmal aus. Wenn Pavelec so hext, wie er hexen kann, wird Winnipeg vor allem zuhause so einige Spiele gewinnen, aber an die Playoffs werden sie nicht herankommen. Dafür fehlt die Tiefe im Sturm.Keine Superstars, aber eine echte Mannschaft, die sich in jedem Spiel 60 Minuten lang zerreißt. Die Coyotes muss man irgendwie mögen. In den letzten beiden Jahren erreichte Phoenix mit seinem Team-Hockey die Playoffs, das wird dieses Mal kaum möglich sein. Der Grund: Man hat mit Bryzgalov seine Lebensversicherung im Tor verloren. Die neuen Goalies heißen Smith und LaBarbera. Autsch.In der letzten Saison waren die Panthers das schlechteste Team im Osten. Trotz Klasse-Keeper Vokoun. Jetzt ist Vokoun weg und Florida hat ihn durch Theodore ersetzt. Nicht gut. Da die Panthers in der Defense (Jovanovski, Campbell) und im Sturm (u.a. Upshall, Versteeg, Bergenheim, Goc) aber gute Moves gemacht haben, ist die Mannschaft besser aufgestellt und könnte überraschen.Nachdem die Oilers zweimal in Folge Letzter geworden sind, hofft man, dass der Umbruch so weit fortgeschritten ist, dass es sich langsam auch in der Tabelle niederschlägt. Fakt ist, dass die Oilers mit ihrem Talent & Speed in der Offense (Hall, Nugent-Hopkins) ein aufregendes Team sind. Rückkehrer Smith soll die Youngster führen. Problem: Die Torhüter. Khabibulin? Dubnyk? Wirklich?Glen Gulutzan ist nicht zu beneiden. Der 39-Jährige wurde nach dem erneuten Verpassen der Playoffs als Head Coach installiert - er hat eine schwere Aufgabe vor sich. Die Stars haben mit Brad Richards ihren besten Spieler verloren. Sein Scoring und seine Präsenz sind nicht ansatzweise zu ersetzen. Prominentester Neuzugang: Ryder wechselte aus Boston nach Dallas. Viel zu wenig.Überspitzt formuliert könnte man sagen: Mit einem außerirdischen Craig Anderson im Tor können die Sens schon so manches Spiel 1:0 gewinnen. Die Offense ist die ganz große Problemzone in Ottawa, Spezza allein reicht nicht. Schon in der letzten Saison schoss man die zweitwenigsten Tore in der NHL - und nach Verstärkungen, die dieses Problem etwas beheben könnten, sucht man vergebens.
Der Spielplan der neuen NHL-Saison