"Unser Ziel ist es, noch lange zu spielen diese Saison", sagte Draisaitl: "Deshalb sind die extra freien Tage jetzt sehr wichtig. Wir werden uns ein bisschen Ruhe gönnen." Nur fünf Spiele benötigten die Oilers für die erforderlichen vier Siege gegen die Kings, eine gute Woche wird vergehen, ehe es gegen die Vancouver Canucks oder die Nashville Predators weitergeht.
Nur: Wie lange geht es für Draisaitl in Edmonton noch weiter? Der Liga-MVP von 2020 sticht in der diesjährigen Meisterrunde bislang mit fünf Toren und fünf Assists in fünf Spielen heraus. Im Oktober wird der gebürtige Kölner 29 Jahre alt, ab dem 1. Juli könnte er in Edmonton langfristig verlängern, wo er seit 2014 spielt und neben Connor McDavid die Schlüsselfigur ist. Allein: Der Titel fehlt.
Und deswegen brodelt die Gerüchteküche. Es ist undurchsichtig, doch laut Medienberichten soll Draisaitl mit den Boston Bruins zumindest mal liebäugeln, sollten die gleichermaßen talentierten wie in den entscheidenden Momenten traditionell nervenschwachen Oilers erneut auf dem Weg zur Meisterschaft scheitern. Als Kronzeuge für das Boston-Gerücht wurde konkret Georges Laraque, ein ehemaliger Oilers-Spieler mit weiterhin gutem Draht zur Franchise, genannt. Die Spekulationen nahmen ihren Lauf, da musste doch was dran sein. Nur: Laraque stritt unlängst alles ab. Das sei "alles erfunden".
Tatsächlich kann Edmonton bei der Jagd nach der sechsten Meisterschaft und der ersten seit 34 Jahren keine Störgeräusche gebrauchen. Für eine gewisse Ruhe sorgte am Mittwoch Draisaitl höchstselbst. Der Center drehte mit seinen Toren im zweiten Drittel (28., 33.) einen 1:2-Rückstand in eine 3:2-Führung, welche die Oilers durch Zach Hyman ausbauten.
"Unsere ganze Gruppe hat in der Verteidigung einen richtig, richtig guten Job gemacht. Vorne treffen wir eh meistens - und dann können wir gewinnen", lobte Draisaitl: "Wir sind vielleicht ein besseres Team als in den letzten Jahren, sind mental bereit für solche Spiele." Das gilt es zu beweisen.