09.06.2008 um 02:51 Uhr
EM-inent 06: Polski Podolski
In Österreich gab es ja einen Initiative, die vorgeschlagen hatte, man möge seine automatische Teilnahme als Veranstalter überdenken und den Startplatz einer Nation schenken, die besser kickt. Die Initiatoren und die Menschen, die auf den entsprechenden Listen unterschrieben hatten, fühlten sich nach den ersten drei Minuten gegen Kroatien sicher bestätigt. Schon hatte Rene Aufhauser Ivica Olic von den Beinen geholt, woraus ein berechtigter Elfmeter resultierte, den Luka Modric verwandelte.
Damit nicht genug. Raubein Emanuel Pogatetz hatte sich für seine Schmähungen gegen den Schiri eine schnelle Gelbe Karte eingehandelt und bettelte wenig später mit einer Halten-Schlagen-Treten-Kombi gegen Olic um einen Platzverweis. Doch Referee Vink dehnte das Regelwerk bis ins Unvertretbare und gab nur Freistoß.
Von Felix Austria kann man dennoch nicht reden. Denn wer weiß schon, ob Österreich mit zehn Mann verloren hätte... Glück fehlte den Gastgebern jedenfalls im Torabschluss. Versuchte man es lange vor allen mit Fernschüssen, gab es später auch Chancen im Strafraum der Kroaten, die sich auf der Führung ausruhten und mit der Zeit so die Kontrolle verloren.
Peppie Hickersberger hatte im linken Mittelfeld überraschenderweise von Beginn an Ronald Gercaliu aufgeboten. Der hatte viele Ballkontakte und gehörte in der ersten Hälfte zu den besten seiner Mannschaft. Doch zumal man ein (antiquiertes) 3-5-2 spielte, war er auf links zu oft auf sich gestellt. Hickersberger wollte mit einer personell eher defensiv ausgerichteten Truppe wohl auf ein spätes Tor oder Unentschieden hinaus. Diese Idee war durch den frühen Gegentreffer torpediert und in der zweiten Hälfte wechselte er gut. Ümit Korkmaz kam für Gercaliu und legte einen selbstbewussten, impulsiven Auftritt hin. Auch Roman Kienast und EM-Methusalem Ivica Vastic (38) beeindruckten. Zählbares kam dennoch nicht heraus, was die Österreicher das Schicksal der Schweizer teilen lässt. Ich hänge mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich prognostiziere, dass Korkmaz gegen Polen beginnen wird.
Die verloren gegen uns. Wengleich ein Mann die Tore schoss, der in Polen geboren ist und mit dem gegnerischen Torwart dick befreundet: unser Lukas Podolski - eingesetzt im linken Mittelfeld. Beide Male wurde er in ideale Schussposition gebracht, jeweils durch Miroslav Klose, ebenfalls gebürtiger Pole. In der allerersten Minute hatte aber Jacek Krzynowek die allererste gute Torchance, bei der das in EM-inent 05 beschriebene Phänomen auftrat: Das übermotivierte Draufknallen, anstatt überlegt und locker einzunetzen. Es gab auch weitere Chancen für die östlichen Nachbarn, doch Deutschland war klar spielbestimmend und auch gefährlicher. Mathias Sammer sagte nach dem Spiel, unsere Truppe habe einen stabilen Eindruck gemacht. Da kann ich nur beipflichten. Sorgen machen konnte man sich natürlich trotzdem. In der zweiten Hälfte zeigte sich der Kräfteverschleiß, den die laufintensive Spielstruktur bewirkte. Vor allem der eingewechselte polonisierte Brasilianer Roger Guerreiro zeigte Zug zum Tor und flinke Drehungen und Finten. Auch ihn sehe ich im nächsten Spiel in der Startelf. Deutschland fand kurz vor der 70. Minute mit optimierter Passicherheit wieder besser ins Spiel und machte mit Thomas Hitzlsperger statt Mario Gomez die linke Seite dicht - Podolskis Stärken liegen wie gesagt ja nicht in der Defensive. Er rückte nun in die Spitze. Spitze war auch die Leistung von Clemens Fritz. Er zeigte sein bestes Spiel im Adler-Dressm hatte sich mit Philipp Lahm gut abgestimmt und war von Jogi Löw im Trainingslager wohl auch an seine Zeiten als Offensivspieler erinnert worden. Lahm fiel durch Spritzigkeit auf. Auch Marcell Jansen wirkte topfit, Per Mertesacker hellwach, Torsten Frings und Michael Ballack noch nicht am oberen Limit.
Die polnischen Fans skandierten zu Beginn einen auch bei den Kroaten bekannten Schlachtruf (auf deutsch!): "Auf Wiederseh'n! Auf Wiederseh'n! Deutschland, Deutschland - auf Wiederseh'n!" Dieser in Bundesliga-Stadien fehlende Ruf, wurde gegen Ende von den deutschen Anhängern in "...Polska, Polska - auf Wiederseh'n!" umgemodelt.
Apropos: Auf Wiederseh'n!
Damit nicht genug. Raubein Emanuel Pogatetz hatte sich für seine Schmähungen gegen den Schiri eine schnelle Gelbe Karte eingehandelt und bettelte wenig später mit einer Halten-Schlagen-Treten-Kombi gegen Olic um einen Platzverweis. Doch Referee Vink dehnte das Regelwerk bis ins Unvertretbare und gab nur Freistoß.
Von Felix Austria kann man dennoch nicht reden. Denn wer weiß schon, ob Österreich mit zehn Mann verloren hätte... Glück fehlte den Gastgebern jedenfalls im Torabschluss. Versuchte man es lange vor allen mit Fernschüssen, gab es später auch Chancen im Strafraum der Kroaten, die sich auf der Führung ausruhten und mit der Zeit so die Kontrolle verloren.
Peppie Hickersberger hatte im linken Mittelfeld überraschenderweise von Beginn an Ronald Gercaliu aufgeboten. Der hatte viele Ballkontakte und gehörte in der ersten Hälfte zu den besten seiner Mannschaft. Doch zumal man ein (antiquiertes) 3-5-2 spielte, war er auf links zu oft auf sich gestellt. Hickersberger wollte mit einer personell eher defensiv ausgerichteten Truppe wohl auf ein spätes Tor oder Unentschieden hinaus. Diese Idee war durch den frühen Gegentreffer torpediert und in der zweiten Hälfte wechselte er gut. Ümit Korkmaz kam für Gercaliu und legte einen selbstbewussten, impulsiven Auftritt hin. Auch Roman Kienast und EM-Methusalem Ivica Vastic (38) beeindruckten. Zählbares kam dennoch nicht heraus, was die Österreicher das Schicksal der Schweizer teilen lässt. Ich hänge mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich prognostiziere, dass Korkmaz gegen Polen beginnen wird.
Die verloren gegen uns. Wengleich ein Mann die Tore schoss, der in Polen geboren ist und mit dem gegnerischen Torwart dick befreundet: unser Lukas Podolski - eingesetzt im linken Mittelfeld. Beide Male wurde er in ideale Schussposition gebracht, jeweils durch Miroslav Klose, ebenfalls gebürtiger Pole. In der allerersten Minute hatte aber Jacek Krzynowek die allererste gute Torchance, bei der das in EM-inent 05 beschriebene Phänomen auftrat: Das übermotivierte Draufknallen, anstatt überlegt und locker einzunetzen. Es gab auch weitere Chancen für die östlichen Nachbarn, doch Deutschland war klar spielbestimmend und auch gefährlicher. Mathias Sammer sagte nach dem Spiel, unsere Truppe habe einen stabilen Eindruck gemacht. Da kann ich nur beipflichten. Sorgen machen konnte man sich natürlich trotzdem. In der zweiten Hälfte zeigte sich der Kräfteverschleiß, den die laufintensive Spielstruktur bewirkte. Vor allem der eingewechselte polonisierte Brasilianer Roger Guerreiro zeigte Zug zum Tor und flinke Drehungen und Finten. Auch ihn sehe ich im nächsten Spiel in der Startelf. Deutschland fand kurz vor der 70. Minute mit optimierter Passicherheit wieder besser ins Spiel und machte mit Thomas Hitzlsperger statt Mario Gomez die linke Seite dicht - Podolskis Stärken liegen wie gesagt ja nicht in der Defensive. Er rückte nun in die Spitze. Spitze war auch die Leistung von Clemens Fritz. Er zeigte sein bestes Spiel im Adler-Dressm hatte sich mit Philipp Lahm gut abgestimmt und war von Jogi Löw im Trainingslager wohl auch an seine Zeiten als Offensivspieler erinnert worden. Lahm fiel durch Spritzigkeit auf. Auch Marcell Jansen wirkte topfit, Per Mertesacker hellwach, Torsten Frings und Michael Ballack noch nicht am oberen Limit.
Die polnischen Fans skandierten zu Beginn einen auch bei den Kroaten bekannten Schlachtruf (auf deutsch!): "Auf Wiederseh'n! Auf Wiederseh'n! Deutschland, Deutschland - auf Wiederseh'n!" Dieser in Bundesliga-Stadien fehlende Ruf, wurde gegen Ende von den deutschen Anhängern in "...Polska, Polska - auf Wiederseh'n!" umgemodelt.
Apropos: Auf Wiederseh'n!
Aufrufe: 2008 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 5 | Erstellt:09.06.2008
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KOMMENTARE
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09.06.2008 | 14:37 Uhr
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dermig :
ich denke, dass österreich und die schweiz ziemlich in der gleichen situation sin...mit polen bzw. der türkei haben beide gegner die sie durchaus schlagen können...mit deutschland und portugal allerdings 2 topfavoriten auf den titel. wobei mich portugal auf das ganze spiel gesehen mehr überzeugt hat als deutschland. aber es wird trotzdem schwer, man darf denke ich sehr gespannt sein...
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Der Schweiz traue ich das noch zu aber Österreich - NEIN oder doch Österreich müsste beide Patien gewinnen, oder hoffen, dass Kroatien geggen Polen verliert ich gönne Österreich das weiterkommen.
Die Schweiz kann das noch eher schaffen sie kann gegen Türkei gewinnen gegen Portugal aber hart.
Wir sollten heute und morgen auf Frankreich, Italien, Niederlande und Spanien achten wie die spielen dann kann man sagen wie stanfest wir wirklichsind...