11.06.2008 um 13:54 Uhr
Wahre Fanbetreuung
Gestern Abend habe ich Pause von der EM gemacht. Statt daheim Fußball zu schauen, bin ich nach Mannheim zum Kiss-Konzert gefahren. Kiss, das war nämlich im Jahr 1980 mein erstes Konzert überhaupt. Vorprogramm Iron Maiden, in der Karlsruher Schwarzwaldhalle. Was das alles mit Fußball und Spox zu tun hat? Nun, im Jahr 1980 gab es schließlich auch eine Fußball-EM. Und wer hat da gewonnen? Richtig, Deutschland. Also, wenn das kein gutes Omen ist.
Außerdem war es beim Konzert fast wie beim Fußball. Auf dem Weg vom Parkplatz in die Arena läuft man in einem Pulk von Fans mit, die sich die Farben ihrer Lieblinge ins Gesicht gemalt haben und die entsprechende Fanmode tragen. Und so ging es weiter: die Nachwuchsveranstaltung im Vorprogramm wurde ignoriert (wie beim Fußball) die Pause dauerte 15 Minuten, es gab vorgetäuschte Verletzungen (allerdings anders als beim Fußball stilecht mit Kunstblut dekoriert) und Feuerwerkskörper (allerdings aus der Gitarre abgeschossen und nicht aus dem Fanblock). Das Ganze dauerte inklusive Verlängerung 120 Minuten, am Ende gab es Konfetti aus Kanonen, genau wie nach dem EM-Finale. Und glückliche Menschen lagen sich in den Armen, ein paar zumindest.
Auch bei der Songauswahl hatte die Band die aktuellsten Fußballthemen im Hinterkopf. "Deuce" handelt offensichtlich von Poldis Doppelpack gegen Polen, mit "Strutter" kann ja nur Cristiano Ronaldo gemeint sein, "Hotter Than Hell" dreht sich um die Frühform der Spanier, "Got To Choose" behandelt Löws Gewissensfrage, ob Poldi oder Schweini links spielen sollen, in "Nothing To Lose" werden die EM-Aussichten der Gastgeberländer diskutiert, bei "Watching You" geht es offensichtlich um unsere Kanzlerin auf der Tribüne, "Rock Bottom" ist der Gefühlswelt der Italiener nach ihrer Niederlage gegen die Niederländer gewidmet, "Cold Gin" beschäftigt sich mit dem ein oder anderen ex-Trainer und in "100 000 Years" geht es natürlich darum, wann sich England für das nächste große Turnier qualifiziert.
In einem Bereich haben Kiss den Fußballern aber noch viel voraus. In der Nähe zum Fan nämlich. Bassist Gene Simmons ließ kürzlich verlauten, dass er es praktisch als seine Pflicht ansehe, die Wünsche seiner Fans (vor allem der weiblichen) zu erfüllen. Würden unsere Fußballer genauso viel Einsatz zeigen, könnte man sich die Fanbetreuer glatt sparen. Dann ginge nicht die Mannschaft nach dem Spiel in die Fankurve sondern die Fankurve mit ins Hotel. Und Gene denkt immer an seine Fans. Deshalb verewigt er seine Fanbetreuung auch auf vielen schönen Polaroid-Fotos, die er in Alben sammelt, der Erinnerung wegen. Seinen diversen Lebensgefährtinnen (unter anderem gehörten da schon Cher und Diana Ross dazu) soll diese Sammlung ein Dorn im Auge gewesen sein. Nun, nicht jedem liegt die Fanbetreuung tatsächlich am Herzen.
Tja, das waren meine Erkenntnisse vom gestrigen Abend. Daheim habe ich mir natürlich beide Spiele doch noch angeschaut. Für solche Fälle hat der Herrgott schließlich den Festplattenrekorder erfunden. Zur Halbzeit von Griechenland – Schweden überkam mich dann allerdings die Müdigkeit. Das wird wohl keinen wundern, der das Spiel ganz geschaut hat. Aber gut, dass ich mal eine EM-Pause eingelegt habe. Wahrscheinlich hätte ich sonst den ganzen Abend an Fußball gedacht.
Bis bald,
Andreas
Als Bonus schreibe ich heute den ersten Kommentar gleich selbst:
§&%@?&$: Vollkommen sinnfreier Blog…
Außerdem war es beim Konzert fast wie beim Fußball. Auf dem Weg vom Parkplatz in die Arena läuft man in einem Pulk von Fans mit, die sich die Farben ihrer Lieblinge ins Gesicht gemalt haben und die entsprechende Fanmode tragen. Und so ging es weiter: die Nachwuchsveranstaltung im Vorprogramm wurde ignoriert (wie beim Fußball) die Pause dauerte 15 Minuten, es gab vorgetäuschte Verletzungen (allerdings anders als beim Fußball stilecht mit Kunstblut dekoriert) und Feuerwerkskörper (allerdings aus der Gitarre abgeschossen und nicht aus dem Fanblock). Das Ganze dauerte inklusive Verlängerung 120 Minuten, am Ende gab es Konfetti aus Kanonen, genau wie nach dem EM-Finale. Und glückliche Menschen lagen sich in den Armen, ein paar zumindest.
Auch bei der Songauswahl hatte die Band die aktuellsten Fußballthemen im Hinterkopf. "Deuce" handelt offensichtlich von Poldis Doppelpack gegen Polen, mit "Strutter" kann ja nur Cristiano Ronaldo gemeint sein, "Hotter Than Hell" dreht sich um die Frühform der Spanier, "Got To Choose" behandelt Löws Gewissensfrage, ob Poldi oder Schweini links spielen sollen, in "Nothing To Lose" werden die EM-Aussichten der Gastgeberländer diskutiert, bei "Watching You" geht es offensichtlich um unsere Kanzlerin auf der Tribüne, "Rock Bottom" ist der Gefühlswelt der Italiener nach ihrer Niederlage gegen die Niederländer gewidmet, "Cold Gin" beschäftigt sich mit dem ein oder anderen ex-Trainer und in "100 000 Years" geht es natürlich darum, wann sich England für das nächste große Turnier qualifiziert.
In einem Bereich haben Kiss den Fußballern aber noch viel voraus. In der Nähe zum Fan nämlich. Bassist Gene Simmons ließ kürzlich verlauten, dass er es praktisch als seine Pflicht ansehe, die Wünsche seiner Fans (vor allem der weiblichen) zu erfüllen. Würden unsere Fußballer genauso viel Einsatz zeigen, könnte man sich die Fanbetreuer glatt sparen. Dann ginge nicht die Mannschaft nach dem Spiel in die Fankurve sondern die Fankurve mit ins Hotel. Und Gene denkt immer an seine Fans. Deshalb verewigt er seine Fanbetreuung auch auf vielen schönen Polaroid-Fotos, die er in Alben sammelt, der Erinnerung wegen. Seinen diversen Lebensgefährtinnen (unter anderem gehörten da schon Cher und Diana Ross dazu) soll diese Sammlung ein Dorn im Auge gewesen sein. Nun, nicht jedem liegt die Fanbetreuung tatsächlich am Herzen.
Tja, das waren meine Erkenntnisse vom gestrigen Abend. Daheim habe ich mir natürlich beide Spiele doch noch angeschaut. Für solche Fälle hat der Herrgott schließlich den Festplattenrekorder erfunden. Zur Halbzeit von Griechenland – Schweden überkam mich dann allerdings die Müdigkeit. Das wird wohl keinen wundern, der das Spiel ganz geschaut hat. Aber gut, dass ich mal eine EM-Pause eingelegt habe. Wahrscheinlich hätte ich sonst den ganzen Abend an Fußball gedacht.
Bis bald,
Andreas
Als Bonus schreibe ich heute den ersten Kommentar gleich selbst:
§&%@?&$: Vollkommen sinnfreier Blog…
Aufrufe: 2970 | Kommentare: 8 | Bewertungen: 5 | Erstellt:11.06.2008
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KOMMENTARE
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11.06.2008 | 14:04 Uhr
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Ste :
Nette Idee, die Songs auf die EM zu beziehen. Dein Kommentar allerdings ist eine nicht sehr nett gemeinte Andeutung...
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11.06.2008 | 14:06 Uhr
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AndreasRenner : @Ste
Quatsch, keine Andeutung. Ich wollte nur einem Leser die Mühe sparen.
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11.06.2008 | 15:16 Uhr
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20Legend : kann
mich dem allerersten Kommentar nur anschließen. gg Nee,gute Idee,die Veranstaltungen mal gegenüber zu stellen ,um die Gemeinsamkeiten herauszustellen. Kiss ist auf jeden Fall absolute Klasse.
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11.06.2008 | 21:41 Uhr
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philip92 : 100000 Years
Der ist klasse xD..guter Blog..aber der mit England ist einfach perfekt xP
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12.06.2008 | 07:26 Uhr
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Starfrog : KISS
Was für ein Zufall, mein erstes Konzert war auch Kiss mit Iron Maiden im Vorprogramm und gestern war ich in Oberhausen um noch mal Kiss zu sehen. Nach dem Konzert war draußen ein riesiges Hupkonzert türkischer Fans zu hören und da war ich wieder voll im EM Fieber. Die Gegenüberstellung finde ich sehr gelungen.
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