Er ist Schalker aus "Überzeugung", dass Ruhrgebiet bedeutet "Heimat" für ihn und er träumt davon "Deutscher Meister zu werden". Er versteht nicht, wieso "Musiker ohne Talent den größten Erfolg haben" und sein Motto lautet: "Never give up". Ein Motto, dass wie die Faust aufs königsblaue Auge passt.

Die obrigen Informationen stammen von der Homepage eines besonderen Fussballers, über dessen Karriere stets der Schleier des Verletzungspechs hing:

Die Rede ist von Christian Pander, 27-Jähriger linker Außenverteidiger von Schalke 04. Die Geschichte seines Lebens ist schnell erzählt könnte man meinen, schließlich sei Pander ja immer verletzt, aber das ist ein Irrglaube. Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann ist für die Schalker Fans mehr, als ein ständig verletzter und trotzdem gut bezahlter Fussballer, Pander ist ein ewiger Hoffnungsträger!


Wie alles begann:
Der kleine Christian aus Münster machte schon früh in seiner Karriere Bekanntschaft mit Verletzungen. Als C-Jugendlicher brach sich Pander bei einem Spiel die Kniescheibe, doch er kämpfte sich recht schnell zurück und wechselte kurze Zeit später von seinem Dorfverein zu Preußen Münster, ehe er von einem Schalker Scout entdeckt wurde. Auf Schalke stimmte für Pander, der damals grade 17 war, vom ersten Moment an alles, er habe sich sofort wohl gefühlt, gibt er auf seiner Homepage preis. Seinen ersten großen Erfolg feierte Pander 2002, als er mit der A-Jugend der Knappen den DFB-Pokal holte und dabei sogar selber traf.

Pander macht auf sich Aufmerksam:
Zu seinem Debüt bei den Profis sollte es weniger später in einem eher unbedeutendem UEFA-Cup Spiel kommen, danach saß Pander weiter bei den Profis auf der Bank und wartete auf seinen ersten Bundesligaeinsatz. Doch ein Innenbandriss im Knie bedeutete für Pander das vorzeitige Saisonaus, seine Hoffnung war vorerst zerschlagen.

Aber der Hip-Hop Fan kämpfte sich erneut zurück und bekam in der Saison 2004/2005 sein Bundesliga-Debüt für Königsblau. Die folgende Spielzeit unter Ralf Rangnick sollte die bisher erfolgreichste seiner Laufbahn werden, Pander blieb ausnahmsweise größtenteils vom Verletzungspech verschont und kam auf 24 Einsätze. Bereits dort sollte er sein Debüt für die Nationalmannschaft geben, doch auf Grund von Verletzungen verschob sich Panders Deutschland-Prämiere auf das Jahr 2007. Im Wembleystadion gegen England erzielte der Außenverteidiger gleich ein Traumtor!

In der Saison 2005/2006 hingegen, spielte "Funky-Pee" kein einziges Mal. Erneut macht ihm das Knie zu schaffen, Ende April 2005 zog sich Pander einen Kreuz- und Innenbandriss im Knie zu – Totalschaden. Der Münsteraner fehlte bis September 2006.

Sein zweites Standbein:
Pander wurde erneut zurück geworfen und nun zog es ihn mehr und mehr in die Musikbranche. Er gründete mit Freunden das Label "Hood Production", das sich der Förderung talentierter Sänger verschrieben hat. Pander selbst versuchte sich auch hinter dem Mikrofon und bracht unter dem Künslternamen "Funky-Pee" einige Songs raus. Die Musik war schon immer das zweite große Hobby des Außenhandelskaufmann und "leider" bekam er die Möglichkeit mehr und mehr Zeit in seit zweites Standbein zu investieren. Rückblickend betrachtet wirkt es auf einen Außenstehenden so, als habe Pander sich in der Musik die Kraft für seine Comebacks geholt, verkehrt für seine Pysche war dieses Hobby sicher nicht.

Panders Song "Meine Story"


Pander kehrt zurück:
Während der langen Verletzungspause bekam Pander, obwohl kein einziges Mal im Kader, den Vertrag verlängert, denn spätestens nach den vielen tollen Spielen aus der Vorsaison hatte man auf Schalke sein Talent erkannt. Nicht nur die Verantwortlichen sondern vor allem auch die Fans waren begeistert vom Jungen aus dem Münsterland. Christian Pander wurde zum Publikumsliebling, er wurde zum Hoffnungsträger, ein Status der ihm bis heute treu ist.

Nachdem sich Pander erneut durch die Reha gekämpft hatte, kam er zum Ende des Jahres 2006 zurück. In den folgenden drei Jahren brachte es Pander jeweils auf 16 bzw. 17 Einsätze, ständige Verletzungen warfen ihn immer wieder aus der Bahn und fast jedes Mal war es sein Knie. Meniskusschäden und Bänderrisse trafen Pander dort wo er am Verwundbarsten ist, es scheint als würde ihn der Kniescheibenbruch aus seiner Jugend noch immer verfolgen.

Im Mai 2009, mache Pander sein letztes Spiel über 90 Minuten für Schalke, Felix Magath konnte ihn in seiner ersten Saison kein einziges Mal einsetzten. Doch auch unter dem neuen Trainer kämpfte sich der Knappe zurück, trainierte im April 2010 erstmalig unter Magath und befand sich auf dem Weg ins Team. Dann allerdings die erneute Hiobsbotschaft, Pander verletzte sich wieder und brachte sich danach bei der Schalker Reserve in Form, er wollte nichts mehr riskieren bis er voll fit ist.

Das erneute Comeback:
Am 4. Dezember gab "Funky-Pee" sein lang ersehtens Comeback bei den Profis und wurde kurz vor Spielende gegen die Bayern eingewechselt.
Die Arena feierte ihn mit Standing Ovations, Pander wurde bei jedem Ballkontakt beklatscht.

Er ist eben zu einer Identifikationsfigur geworden, Schalke liebt den 27-Jährigen. Wenn es auf der Vereinshomepage heißt: "Christian Pander trainiert wieder mit der ersten Mannschaft", dann schlagen die Fan-Herzen höher, der Schalke-typische Optimismus kehrt zurück. Wie oft hatten wir Schalker ihn schon abgeschrieben, während wir innerlich ständig gehofft haben, dass er es doch noch packt? Unzählige Male und nach jeder Verletzungspause aufs Neue.


Realistisch betrachtet darf man sich auf Pander nicht mehr verlassen, so traurig das klingen mag. Aber manchmal ist eben doch die Hoffnung größer als der Realismus, vor allem bei uns Schalkern. Aus diesem Grund hoffe ich auch, dass sein bis 2011 laufender Vertrag erneut verlängert wird, es mag zwar sinnlos erscheinen, aber es ist so, Schalke braucht Pander, nicht nur auf dem Platz sondern auch als ständigen Hoffnungsträger und als Identifikationsfigur.

Pander wäre, ohne ständige Verletzungen, mittlerweile nicht nur Stammspieler in der Nationalmannschaft, er wäre auch einer der besten Linksverteidiger der Welt, ausgezeichnet von seiner unglaublichen Schuss- und Flankentechnik. Davon bin ich absolut überzeugt.


Am letzten Wochenende war Pander gegen Mainz übrigens nicht im Kader, er fehlte wegen einer Grippe, es ist eben die Geschichte seines Lebens. Wir Schalker waren traurig, dass er nicht spielen konnte, doch mittlerweile ist es uns egal, jetzt hoffen wir einfach, dass Pander am Samstag gegen Köln wieder dabei ist, und wenn nicht, dann hoffen wir eben auf die Rückrunde...


Glück Auf,

La_Pulga