16.06.2010 um 19:15 Uhr
Geschrieben von AndreasRenner
Konsequent defensiv
Tja, was sagt man zu so einem Spiel? Ich denke nicht, dass "Sensation" untertrieben ist. Wir reden hier immerhin vom amtierenden Europameister, der in zwei Jahren nur ein Spiel verloren hat. Aber ist es nicht das passende Resultat und Spiel für eine WM bei der alle stolz präsentieren, wie toll sie verteidigen können? Da ist ein solcher Sieg eines Teams, das eigentlich ja nur den Gegner am Spielen hindern wollte auch schon wieder konsequent. Nun ja, zum Spiel:
Spanien begann im erwarteten 4-3-3. Mit Iniesta am linken Flügel, dessen Mitwirken lange fraglich gewesen war. Keine Überraschungen also bei den Spaniern.
Bei den Schweizern begann Barnetta rechts im Mittelfeld und Ziegler startete hinten links. Ottmar Hitzfeld setzte auf sein bewährtes 4-4-2, allerdings mit Derdiyok als sehr hängender Spitze, die sich tief ins Mittelfeld fallen ließ, so dass man die Formation auch als 4-4-1-1 oder 4-2-3-1 interpretieren könnte.
Es war von Beginn an das Spiel, das alle erwartet hatten. Die Spanier dominierten den Ballbesitz, ließen den Ball laufen und versuchten, die Schweizer Abwehr durch Personalrochaden im Mittelfeld auszumanövrieren. Die Schweiz konzentrierte sich zunächst ausschließlich auf die Defensive und unternahm gar nicht den Versuch, offensiv am Spiel teilzunehmen.
Blaise N'Kufo war die erste Schweizer Verteidigungslinie, oft schon in der gegnerischen Hälfte. Waren die Spanier an ihm vorbei, hielt er die Position, um eventuelle lange Bälle aus der Abwehr zu bekommen. Nun ja, in der Theorie zumindest. Ab und an wurde er dabei von Derdiyok unterstützt, der aber meist im Verbund mit den Mittelfeldspielern verteidigte. Dabei setzte Hitzfeld nicht auf zwei klare Viererketten in Mittelfeld und Abwehr. Stattdessen attackierte immer ein Mittelfeldmann den Ballführenden (oft, aber nicht immer Derdiyok), ein anderer (oft, aber nicht immer Huggel) ließ sich vor die Abwehr zurückfallen, fast wie im 4-1-4-1. Dabei schoben sich die Mittelfeldspieler so eng zusammen, dass die Mitte für die Spanier versperrt war und vor allem auch zwischen den Viererketten kein Raum entstand.
Die Abwehrkette stand nicht auf einer Linie, sondern bildete mit nach vorne gezogenen Außenverteidigern eher einen Schirm. Allerdings war der linke Verteidiger Ziegler im ersten Durchgang auch das Sorgenkind der Schweizer. Weil Silva die rechte Mittelfeldposition nicht hielt, rückte Ziegler immer weiter heraus, um Außenverteidiger Sergio Ramos in Empfang zu nehmen. Teilweise rückte er sogar an seinem Mittelfeldspieler Fernandes vorbei.
Das ergab natürlich jede Menge Lücken für die Spanier. Hier nur drei Beispiele:
18. Minute: Ramos überläuft Ziegler und kommt zum Abschluss.
23. Minute: Ziegler rückt zu weit heraus, die Spanier spielen den Steilpass in seinen Rücken, kommen aber nicht zum Schuss.
24. Minute: Die Krönung. Zieglers Stellungsfehler nach einer Ecke macht die Lücke auf für Piqués Riesenchance, die beste der Spanier vor der Pause.
Nach dem Seitenwechsel attackierten die Spanier diesen Schwachpunkt konsequenter, gleich der erste offensive Ball war ein Diagonalpass auf die rechte Seite. Aber Silva ließ sich weiterhin zu weit nach innen treiben und machte das Spiel der Spanier eng (so wie es die Schweizer wollten). Nach der Führung für Hitzfelds Mannen brachte Del Bosque mit Navas einen fast "englischen" Flügelspieler, der seine Position hält, das Dribbling sucht und Flanken schlagen will. Gleichzeitig stellte er auf 4-4-2 um und brachte mit Torres einen zweiten Stürmer, dem man allerdings überdeutlich anmerkte, dass er noch nicht fit ist.
Ab diesem Moment liefen praktisch alle spanischen Angriffe über rechts. Nur dass Ziegler jetzt seine Position hielt und Navas meist dazu brachte, nahe der Seitenlinie (und damit weit vom Tor weg) zu flanken. Navas' Hereingaben waren reihenweise harmlos und der Versuch, sich im Zusammenspiel mit Ramos zur Grundlinie durchzuspielen fand gar nicht statt. Dabei hatte Ziegler seine Schwächen im Positionsspiel gezeigt und nicht im eins-gegen-eins.
Die Schweizer Offensive war auch zu Beginn der zweiten Hälfte kaum ein Faktor. Und so fiel das Tor auf denkbar simple Weise: Langer Abschlag, Kopfballverlängerung, Stellungsfehler Puyol, der mit seinem Herausrücken die Mitte aufmacht und dann freie Bahn für Derdiyok und Fernandes murkst den Abpraller ins Tor. Ein Tor, wie von einem englischen Trainer in den Fünfziger Jahren erträumt. Ansonsten hatte die Schweiz noch die ein oder andere Konterchance, als Spanien aufmachte. Beinahe hätte Derdiyok sogar noch das 2:0 erzielt. Das war's aber auch schon.
Nach dem 1:0 hatten die Schweizer schon einmal einen Erfolg zu verbuchen: Sie zwangen Spanien, von Ihrer gewohnten Spielweise wegzugehen und mit 4-4-2 über die Flügel zum Erfolg zu kommen. Dass diese Mannschaft andere Dinge besser kann, war nicht zu übersehen. Trotzdem: Die indisponierten spanischen Offensivkräfte verstolperten mindestens drei oder vier vielversprechende Situationen. VOR dem Wechsel weg vom 4-3-3 hätten die Außenspieler Silva und Iniesta das spanische Spiel konsequenter breit machen müssen, da die Mitte ja dicht war.
In den ein oder zwei Situationen, in denen die Spanier kontern konnten, weil die Schweizer mal etwas mutiger nach vorne gegangen waren, zeigte sich genau, warum die Eidgenossen so vorsichtig spielten. In der 30. Minute verlor Hitzfelds Team den Ball nach einer Ecke und Grichting konnte Iniesta nur noch mit einem Foul stoppen, das Schiedsrichter Webb mit Gelb bestrafte. Hätten sich die Schweizer auf ein offenes Spiel eingelassen, dann hätte es eine böse Abfuhr gesetzt.
Die Schweiz kam also mit der einzigen Taktik zum Erfolg, die funktionieren konnte: Hinten ein Bollwerk, vorne extrem vorsichtig und auf die Hilfe vom lieben Gott hoffen. Dazu kamen Spanier, die ihr Niveau nicht abrufen konnten. Und fertig war die erste Sensation des Turniers. Nur: Es war ein ermauerter Sieg in einem bislang von der Defensive bestimmten Turnier. Wem das auf den Wecker geht, der dürfte sich über den Schweizer Sieg nicht allzu laut freuen. Denn Erfolgserlebnisse mit defensiver Einstellung führen lediglich dazu, dass immer mehr Trainer jedes Risiko scheuen werden, solange es nur geht.
Bis bald,
Andreas
Spanien begann im erwarteten 4-3-3. Mit Iniesta am linken Flügel, dessen Mitwirken lange fraglich gewesen war. Keine Überraschungen also bei den Spaniern.
Bei den Schweizern begann Barnetta rechts im Mittelfeld und Ziegler startete hinten links. Ottmar Hitzfeld setzte auf sein bewährtes 4-4-2, allerdings mit Derdiyok als sehr hängender Spitze, die sich tief ins Mittelfeld fallen ließ, so dass man die Formation auch als 4-4-1-1 oder 4-2-3-1 interpretieren könnte.
Es war von Beginn an das Spiel, das alle erwartet hatten. Die Spanier dominierten den Ballbesitz, ließen den Ball laufen und versuchten, die Schweizer Abwehr durch Personalrochaden im Mittelfeld auszumanövrieren. Die Schweiz konzentrierte sich zunächst ausschließlich auf die Defensive und unternahm gar nicht den Versuch, offensiv am Spiel teilzunehmen.
Blaise N'Kufo war die erste Schweizer Verteidigungslinie, oft schon in der gegnerischen Hälfte. Waren die Spanier an ihm vorbei, hielt er die Position, um eventuelle lange Bälle aus der Abwehr zu bekommen. Nun ja, in der Theorie zumindest. Ab und an wurde er dabei von Derdiyok unterstützt, der aber meist im Verbund mit den Mittelfeldspielern verteidigte. Dabei setzte Hitzfeld nicht auf zwei klare Viererketten in Mittelfeld und Abwehr. Stattdessen attackierte immer ein Mittelfeldmann den Ballführenden (oft, aber nicht immer Derdiyok), ein anderer (oft, aber nicht immer Huggel) ließ sich vor die Abwehr zurückfallen, fast wie im 4-1-4-1. Dabei schoben sich die Mittelfeldspieler so eng zusammen, dass die Mitte für die Spanier versperrt war und vor allem auch zwischen den Viererketten kein Raum entstand.
Die Abwehrkette stand nicht auf einer Linie, sondern bildete mit nach vorne gezogenen Außenverteidigern eher einen Schirm. Allerdings war der linke Verteidiger Ziegler im ersten Durchgang auch das Sorgenkind der Schweizer. Weil Silva die rechte Mittelfeldposition nicht hielt, rückte Ziegler immer weiter heraus, um Außenverteidiger Sergio Ramos in Empfang zu nehmen. Teilweise rückte er sogar an seinem Mittelfeldspieler Fernandes vorbei.
Das ergab natürlich jede Menge Lücken für die Spanier. Hier nur drei Beispiele:
18. Minute: Ramos überläuft Ziegler und kommt zum Abschluss.
23. Minute: Ziegler rückt zu weit heraus, die Spanier spielen den Steilpass in seinen Rücken, kommen aber nicht zum Schuss.
24. Minute: Die Krönung. Zieglers Stellungsfehler nach einer Ecke macht die Lücke auf für Piqués Riesenchance, die beste der Spanier vor der Pause.
Nach dem Seitenwechsel attackierten die Spanier diesen Schwachpunkt konsequenter, gleich der erste offensive Ball war ein Diagonalpass auf die rechte Seite. Aber Silva ließ sich weiterhin zu weit nach innen treiben und machte das Spiel der Spanier eng (so wie es die Schweizer wollten). Nach der Führung für Hitzfelds Mannen brachte Del Bosque mit Navas einen fast "englischen" Flügelspieler, der seine Position hält, das Dribbling sucht und Flanken schlagen will. Gleichzeitig stellte er auf 4-4-2 um und brachte mit Torres einen zweiten Stürmer, dem man allerdings überdeutlich anmerkte, dass er noch nicht fit ist.
Ab diesem Moment liefen praktisch alle spanischen Angriffe über rechts. Nur dass Ziegler jetzt seine Position hielt und Navas meist dazu brachte, nahe der Seitenlinie (und damit weit vom Tor weg) zu flanken. Navas' Hereingaben waren reihenweise harmlos und der Versuch, sich im Zusammenspiel mit Ramos zur Grundlinie durchzuspielen fand gar nicht statt. Dabei hatte Ziegler seine Schwächen im Positionsspiel gezeigt und nicht im eins-gegen-eins.
Die Schweizer Offensive war auch zu Beginn der zweiten Hälfte kaum ein Faktor. Und so fiel das Tor auf denkbar simple Weise: Langer Abschlag, Kopfballverlängerung, Stellungsfehler Puyol, der mit seinem Herausrücken die Mitte aufmacht und dann freie Bahn für Derdiyok und Fernandes murkst den Abpraller ins Tor. Ein Tor, wie von einem englischen Trainer in den Fünfziger Jahren erträumt. Ansonsten hatte die Schweiz noch die ein oder andere Konterchance, als Spanien aufmachte. Beinahe hätte Derdiyok sogar noch das 2:0 erzielt. Das war's aber auch schon.
Nach dem 1:0 hatten die Schweizer schon einmal einen Erfolg zu verbuchen: Sie zwangen Spanien, von Ihrer gewohnten Spielweise wegzugehen und mit 4-4-2 über die Flügel zum Erfolg zu kommen. Dass diese Mannschaft andere Dinge besser kann, war nicht zu übersehen. Trotzdem: Die indisponierten spanischen Offensivkräfte verstolperten mindestens drei oder vier vielversprechende Situationen. VOR dem Wechsel weg vom 4-3-3 hätten die Außenspieler Silva und Iniesta das spanische Spiel konsequenter breit machen müssen, da die Mitte ja dicht war.
In den ein oder zwei Situationen, in denen die Spanier kontern konnten, weil die Schweizer mal etwas mutiger nach vorne gegangen waren, zeigte sich genau, warum die Eidgenossen so vorsichtig spielten. In der 30. Minute verlor Hitzfelds Team den Ball nach einer Ecke und Grichting konnte Iniesta nur noch mit einem Foul stoppen, das Schiedsrichter Webb mit Gelb bestrafte. Hätten sich die Schweizer auf ein offenes Spiel eingelassen, dann hätte es eine böse Abfuhr gesetzt.
Die Schweiz kam also mit der einzigen Taktik zum Erfolg, die funktionieren konnte: Hinten ein Bollwerk, vorne extrem vorsichtig und auf die Hilfe vom lieben Gott hoffen. Dazu kamen Spanier, die ihr Niveau nicht abrufen konnten. Und fertig war die erste Sensation des Turniers. Nur: Es war ein ermauerter Sieg in einem bislang von der Defensive bestimmten Turnier. Wem das auf den Wecker geht, der dürfte sich über den Schweizer Sieg nicht allzu laut freuen. Denn Erfolgserlebnisse mit defensiver Einstellung führen lediglich dazu, dass immer mehr Trainer jedes Risiko scheuen werden, solange es nur geht.
Bis bald,
Andreas
Aufrufe: 2735 | Kommentare: 9 | Bewertungen: 15 | Erstellt:16.06.2010
ø 8.0
KOMMENTARE
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17.06.2010 | 20:35 Uhr
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miga :
Wie immer sehr gutes blog und hervorragende Analyse.Muss nur in einem Punkt dem Voegi widersprechen und zwar dass ich Navas deutlich stärker gesehen habe. Auch auf die Gefahr hin dass ich mit dieser Meinung allein stehe, war er für mich noch einer der besten bei der "Roten Furie". Klar er hätte vll mehr versuchen sollen in den Rücken der Abwehr zu kommen aber ansonsten fand ich seine Aktionen noch die gelungensten. Im 1 gegen 1 hat er Ziegler doch, wie ich finde, arge Probleme bereitet und ohne das Doppeln hätte er noch mehr Gefahrenmomente kreiren können.
Enttäuscht war ich viel mehr von Silva, mit Iniesta mein Lieblingsspieler bei Spanien. Ist ständig hängengeblieben, sei es im Dribbling oder beim finalen Pass. Da hat der Navas in meinen Augen einen deutlich besseren Job gemacht.
Aber ansonsten kann man, in meinen Augen, der Analyse nichts mehr hinzufügen. Und auch ich teile die Befürchtung dass das Bsp. der Schweiz jetzt Schule machen könnte.
Muss jedoch sagen dass ich es Gottmar gestern gegönnt habe, auch aus Dank für viele tolle jahre mit meinen Bayern.
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16.06.2010 | 23:19 Uhr
0
Josh9 :
Ich habe mich mit den Schweizern gefreut.schmutzig aber erfolgreich ;)
die Spanier haben wieder ihre traditionelle WM-Form.
schön viel Ballbesitz und nix kommt dabei rum, und am Ende gibts das Vorrundenaus.
Iniesta als linker HS ist ein fail, wie immer. machen die aber immer wieder.
Und wozu flanken, wenn da vorne nur 2m-Schweizer gegen laufende spanische Meter stehen.
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16.06.2010 | 23:13 Uhr
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xxlhonk :
Starke Ananlyse.Mir fehlt, wie den Spaniern das Tempo im Spiel, aber so eine Art "Big Point".
Die Spanier haben sicherlich auch Chancen liegen gelassen.
Aber in dem ganzen Defensivdenken ist eine Position sehr wichtig.
Die des Torhüters.
Und Benaglio hat nicht nur gut gehalten, sondern auch sehr gut organisiert und war immer ein Ruhepol.
Und der, auf den sich die anderen 10 Schweizer verlassen konnten.
Zu jeder Zeit.
Und das hilft einem, wenn man weiß, dass zur Not dahinten auch noch ein richtig guter Torwart steht.
Einer, der trotz des "Balls" immer sicher war und die Bälle jederzeit im "Griff" hatte.,
Ansonsten sehr feine Analyse.
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16.06.2010 | 22:23 Uhr
0
tstone1 :
mit dieser Analyse kann ich sehr gut leben, da das Spiel (dank Hitzfeld?) taktisch geprägt war. du weißt was ich meine
9 punkte
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16.06.2010 | 20:14 Uhr
-3
BadBlue :
Einfach zum kotzen diese Spielweise...aber wenn man nicht anderes auf dem Kasten hat, bleibt einem wohl nur sich auf gut glück ein zu betonieren.
3
16.06.2010 | 20:12 Uhr
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flateric :
Die Niederlage entsprang spanischem Unvermögen vor dem Tor, großer Leidenschaft der Schweizer beim Verteidigen und einem überragenden Diego Benaglio. Der Torhüter vom Bundesligisten VfL Wolfsburg war unbezwingbare letzte Bastion beim Powerplay der Spanier. Der zunehmend verzweifelnde Europameister hatte vor allem in der zweiten Halbzeit Chancen fast im Minutentakt, kam einem Torerfolg aber nur beim Pfostentreffer von Xabi Alonso von Real Madrid nahe . Aber auch der Schweizer Eren Derdiyok schoss den Ball nur gegen das Torgestänge. Am Ende haben das die Eidgenossen doch richtig gut gemacht clever aufstellung von Ottmar, so ist fußball die spanier hätten noch eine stunde weiter so spielen können ohne das ein tor fällt naja so ist das mit der Bürde des TOPVAFORITEN
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16.06.2010 | 19:50 Uhr
0
Taktiker :
Deiner Schlussfolgerung kann ich nur zustimmen, mit jedem defensiv ermauerten Erfolg wird das defensive Denken der Trainer größer, ich hoffe nicht, dass diese WM zu einer langweiligen Mauer-WM wird.Zu den Spaniern: Man hat wieder gesehen, wie schwer sie sich tun, wenn der Gegner den Pass in die Tiefe ganhz einfach damit unterbindet, dass er tief steht und somit den Platz für einen solchen Pass besonders klein macht. Ähnlich wie Inter war auch für die Schweiz der Strafraum Tabuzone, davor wurde verteidigt was die Beine hergaben. Trotzdem hatte Spanien nicht nur das zu erwartende Übergewicht, sondern auch einige Chancen. Dass diese nicht konsequent genutzt wurden, ist das Entscheidende.
Häufig war die Flache Flanke parallel zur Torauslinie möglich, aber sie wurde nicht gespielt, genauso mit Rückpässe. Außerdem gab es auch Lücken, so zB die von der angesprochenen links hinten, aber auch teilweise rechts hinten. Aber wenn dann der LV, Capdevila, nicht konsequent nachschiebt und zusammen mit Iniesta diese Lücken ausnutzt, dann kann man den Spanieren nicht helfen.
Ich fands wirklich schade, aber ich hatte mir auch ehrlich gesagt mehr von den Spaniern versprochen, gerade was das Erkennen und Ausnutzen von Lücken angeht.
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16.06.2010 | 19:34 Uhr
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Voegi :
sehr gute analyse eines analysewürdigen spiels! ;)kann ich alles unterschreiben. und ja, ich habe mich nicht über den sieg der schweizer gefreut, obwohl ich hitzfeld-freund bin. aber die symbolwirkung des schweizer sieges gefällt mir gar nicht.
letzten endes geht so eine taktik ja auch zum glück nicht immer auf (andernfalls wäre bayern letzte saison nicht meister geworden). aber das problem lag eben auch in der einfallslosigkeit der spanier, deren passgenauigkeit zudem oft zu wünschen übrig ließ. kombinationen durch die mitte führten eigentlich nie zu einer chance (erinnere mich da nur an eine gute möglichkeit von villa), da die schweizer recht sicher standen, die spanier aber zu ungenau agierten und manchmal auch das nötige tempo vermissen ließen. enttäuschend war für mich jesus navas, der auf rechts einfach mehr hätte bringen müssen. zumindest, wie du richtig sagst, die eine oder andere geglückte flanke.
blog 10/10
frage: wieso postest du deine blogs immer doppelt? hat das einen grund?
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Das war ein Ausrutscher der Spanier und mehr auch wieder nicht die werden ins 1/8 einziehen und auch weit kommen sowas sollte nicht passiern aber lieber jetzt in der Vorrunde als in der K.O. Runde.
Dazu hat die Schweiz nur hinten Betong angerührt und hatten Glück das Spanien vorne einfach nicht Konsequent waren.
Das war ein glücklicher Sieg der Schweizer mehr auch nicht,nur muss Spanien jetzt aufpassen falls sie Zweiter werden wartet im Achtelfinale ein Brocken das ist der Nachteil des 2.Platzes jetzt müssen sie auf einen Patzer der Hitzfeld-Elf hoffen.