06.02.2011 um 20:00 Uhr
Geschrieben von Voegi
Liga-Lehren XXI
Rizzitelli nach Schalke
Irans Ölbörse sucht neue Handelsstrategien, Beckenbauer wird Ornithologe und der Messias ist auch schon da – die Liga-Lehren klären auf:
Warum
Das Transferfenster ist also endlich zu. Vorher hat Felix Magath aber noch seinen obligatorischen Blindgriff in die Ramschkiste gewagt und dabei einen stark reduzierten Second-Hand-Restposten erwischt: Ali Karimi, Uli Hoeneß' Nahostoffensive von Anno schnulle gehört ab sofort zu Schalkes Trainingshundertschaft. Was bei den königsblauen Fans natürlich paranoide Wahnvorstellungen auslöste. Niemand weiß schließlich so recht, welche Perle antiker Spielkunst Magath demnächst aus seinem Bajuwarenhut hervorzaubern wird. Die übelsten Vorahnungen reichen dabei von Ali Daei bis Ruggiero Rizzitelli. Und obwohl wir bei Felix Magath auf Anraten seines Psychiaters die Warum-Frage besser vermeiden sollten, wüssten wir gleichwohl gerne, was ihn zu diesem humoristischen Transfercoup veranlasst hat. Dass Karimi, wie Insider meinen, als Symbolträger einer anstehenden Fusion des russischen Gasmarktes mit der iranischen Ölbörse verpflichtet wurde, ist bislang nur ein Gerücht. Vielleicht liegt es also ganz einfach an Magaths gespaltener Persönlichkeit. Dies würde übrigens auch den jüngsten Kaufrausch des VfL Hoeneß erklären. Ein bisschen Magath ist eben doch in Wolfsburg geblieben.
Stolz
Durch die Aufschalkung des Wolfsburger Kaders ist die Aufgabenteilung innerhalb der Mannschaft natürlich ein wenig aus den Fugen geraten. Kein Wunder also, dass Diego und Helmes vor der Ausführung des Elfmeters ein bisschen Don Camüller und Robbeno spielten. Immerhin bewies man bei der Konfliktlösung dann doch ein glückliches Händchen. Denn Diego setzte die Kugel – wie gewünscht – punktgenau an die Querlatte und war ob seiner beneidenswerten Präzision offensichtlich stolz wie ein begattungswilliger Gockel. Oder was wollte Diego sonst mit seinem forschen Handzeichen signalisieren, wenn nicht „Schaut her, Leute – ich war's!"? Eben. Stramme Leistung.
Schnitte
Aber zurück zu Karimi. Der soll sich in Schalke nämlich schon ganz gut eingelebt haben. Der Auftritt seiner Mannschaftskameraden im Derby hat ihm jedenfalls das gute Gefühl gegeben, sich problemlos für einen Platz in der Startelf qualifizieren zu können. Oder so ausgedrückt: Nullvier agierte mitunter so lethargisch, als hätte Felix Magath höchstpersönlich die Kabinenansprache gehalten. Der Spielverlauf vermittelte Karimi denn auch die durchaus beruhigende Erkenntnis: Ein Neuer wird hier an allen Ecken und Enden gebraucht. Ganz und gar nicht doppeldeutig war dagegen Marcels Reifs Einschätzung zu Lukas Schmitz' braafheidesker Linksverteidiger-Leistung: „Schmitz kriegt keine Schnitte!". Richtig, denn so übellaunig, wie Schmitz auf seiner Seite rumalbert(streite)e, lässt dies nur eine Schlussfolgerung zu: Der Junge ist auf der verzweifelten Suche nach einer neuen Ische.
Faxfiasko
Unter dem Eindruck des fröhlichen Winterschlussverkaufs wollte sich der Effzeh natürlich auch noch ein Schnäppchen gönnen und entschied sich für etwas Auslegeware aus Hamburg. Und beinahe hätte das mit Eric MCM ja auch geklappt, wenn da eben nur nicht die fiesen Tücken der Kommunikation wären. Denn irgendwie hatte man bei dem wilden Hin- und Hergefaxe ein wenig die Zeit aus den Augen verloren. Möglicherweise hatte das Faxfiasko aber auch ganz andere Ursachen. Schließlich ist der Effzeh ja dafür bekannt, immer wieder mal den Anschluss zu verlieren. Und Wolfgang Overath soll ja schon lange die Faxe dicke haben. Vielleicht aber war ab auch einfach mal wieder Poldi Schuld. Der steht ja schon mal gerne auf der Leitung.
Papagei
Als die Spatzen jüngst ihre Trainerkritik von den Dächern pfiffen, metaphorisierte Louis van Gaal die Schelte bekanntlich zur Papageienmusik herab. Was den leisen Verdacht nährt, der Bayern-Trainer glaube, sein Präsident habe die Kritik vorgezwitschert. Das sah der Ex-Präsident genauso und erteilte seinem Nachfolger einen Rüffel. Der müsse sich erst an seine Aufgabe gewöhnen, meinte der Kaiser. Und muss damit richtig liegen. Denn wenn sich einer mit Vögeln auskennt, dann doch wohl der Franz. Er kann als einziger die ornithologischen Erkenntnisse zum Status quo der Bayern glaubhaft vermitteln. Nämlich dass die Abwehr der reinste Hühnerhaufen ist. Dass nicht nur Philipp manchmal lahm wie eine Ente ist. Und dass man so wahrscheinlich noch mehr Federn lassen muss. Louis van Gaal würde das alles sicher verstehen. Ist ja doch auch irgendwie ein komischer Vogel.
Positive Thinking
Aber das ist natürlich eine eher negative Einschätzung der Bayern-Befindlichkeit. An der Säbener Straße pflegt man die Dinge dagegen positiv zu betrachten. Versuchen wir es also doch auch einfach mal: Dortmund hatte ein leichtes Heimspiel, während die Bayern zur Heim-Macht nach Köln mussten. Und trotz dieser hoffnungslosen Ausgangsposition hat man an diesem Spieltag nur einen Punkt auf den Tabellenführer eingebüßt. Heißt im Klartext: Die Aufholjagd ist in vollem Gange. Das Schlimme daran ist nur: Beim FC Bayern glaubt man das wirklich.
Messias
Das Highlight des vorangegangen Wochenendes war zweifelsohne der Auftritt des SKY-Prinzen Fritz I. bei Anne Muss, der unserem Verteidigungsminister in devoter Ehrerbietung Beistand leistete, so von adeligem Nobody's Perfect zu adeligem Everybody's Darling. Womit wir nun endlich auch wissen, dass von Tut und Tat nix nicht nur in CSU-Bettwäsche pennt, sondern sein gesamtes Anwesen mit Guttenberg-Postern ausstaffiert haben muss. Und mit was? Mit Recht. Wer den Buchdruck erfunden hat und Bulgarien mehr als 500 Jahre später zum WM-Titel führt, um quasi nebenbei die Bundeswehr in ihre Einzelteile zu zerlegen, der muss ein neuer Messias sein. Vielleicht heuert er ja auch mal bei Borussia Trostlos an. So ein Wunder könnte man da ja derzeit gut gebrauchen.
Glückwünsche
Wir müssen gratulieren: Dem Effzeh für das spektakulärste Comeback seit Rocky IV. Dem VfB für das spektakulärste Comeback seit Effzeh 05/02.Und dem HSV zum Erwerb der Drainageanlage Bangladesch 3000, Modell „Wiesentümpel". Ein besonders herzlicher Glückwunsch gebührt jedoch Eddy Braafheid für seinen verzückenden Einstand, mit dem er nahtlos an seine ganzvolle Bayern-Zeit anknüpfen konnte: Sechs Minuten Spielpraxis, sechs Ballkontakte und dann die entnervte Flucht auf die Tribüne. Entspricht haargenau der Bilanz aus anderthalb Jahren unter dem komischen Vogel.
Nicht verschweigen
…wollen wir, dass Magath die Verpflichtung von Charisimi im Sportstudio völlig plausibel erklärt hat. Er hoffe, dass er beide nicht brauchen werde. Das sei eben wie mit so einer Versicherung. Womit wir jetzt nun endlich wissen, was Hotte Heldt eigentlich auf Schalke macht. Auch so ein Versicherungsfall, den man hoffentlich nie brauchen wird. Außer Magath befällt die Managerkrankheit…
Irans Ölbörse sucht neue Handelsstrategien, Beckenbauer wird Ornithologe und der Messias ist auch schon da – die Liga-Lehren klären auf:
Warum
Das Transferfenster ist also endlich zu. Vorher hat Felix Magath aber noch seinen obligatorischen Blindgriff in die Ramschkiste gewagt und dabei einen stark reduzierten Second-Hand-Restposten erwischt: Ali Karimi, Uli Hoeneß' Nahostoffensive von Anno schnulle gehört ab sofort zu Schalkes Trainingshundertschaft. Was bei den königsblauen Fans natürlich paranoide Wahnvorstellungen auslöste. Niemand weiß schließlich so recht, welche Perle antiker Spielkunst Magath demnächst aus seinem Bajuwarenhut hervorzaubern wird. Die übelsten Vorahnungen reichen dabei von Ali Daei bis Ruggiero Rizzitelli. Und obwohl wir bei Felix Magath auf Anraten seines Psychiaters die Warum-Frage besser vermeiden sollten, wüssten wir gleichwohl gerne, was ihn zu diesem humoristischen Transfercoup veranlasst hat. Dass Karimi, wie Insider meinen, als Symbolträger einer anstehenden Fusion des russischen Gasmarktes mit der iranischen Ölbörse verpflichtet wurde, ist bislang nur ein Gerücht. Vielleicht liegt es also ganz einfach an Magaths gespaltener Persönlichkeit. Dies würde übrigens auch den jüngsten Kaufrausch des VfL Hoeneß erklären. Ein bisschen Magath ist eben doch in Wolfsburg geblieben.
Stolz
Durch die Aufschalkung des Wolfsburger Kaders ist die Aufgabenteilung innerhalb der Mannschaft natürlich ein wenig aus den Fugen geraten. Kein Wunder also, dass Diego und Helmes vor der Ausführung des Elfmeters ein bisschen Don Camüller und Robbeno spielten. Immerhin bewies man bei der Konfliktlösung dann doch ein glückliches Händchen. Denn Diego setzte die Kugel – wie gewünscht – punktgenau an die Querlatte und war ob seiner beneidenswerten Präzision offensichtlich stolz wie ein begattungswilliger Gockel. Oder was wollte Diego sonst mit seinem forschen Handzeichen signalisieren, wenn nicht „Schaut her, Leute – ich war's!"? Eben. Stramme Leistung.
Schnitte
Aber zurück zu Karimi. Der soll sich in Schalke nämlich schon ganz gut eingelebt haben. Der Auftritt seiner Mannschaftskameraden im Derby hat ihm jedenfalls das gute Gefühl gegeben, sich problemlos für einen Platz in der Startelf qualifizieren zu können. Oder so ausgedrückt: Nullvier agierte mitunter so lethargisch, als hätte Felix Magath höchstpersönlich die Kabinenansprache gehalten. Der Spielverlauf vermittelte Karimi denn auch die durchaus beruhigende Erkenntnis: Ein Neuer wird hier an allen Ecken und Enden gebraucht. Ganz und gar nicht doppeldeutig war dagegen Marcels Reifs Einschätzung zu Lukas Schmitz' braafheidesker Linksverteidiger-Leistung: „Schmitz kriegt keine Schnitte!". Richtig, denn so übellaunig, wie Schmitz auf seiner Seite rumalbert(streite)e, lässt dies nur eine Schlussfolgerung zu: Der Junge ist auf der verzweifelten Suche nach einer neuen Ische.
Faxfiasko
Unter dem Eindruck des fröhlichen Winterschlussverkaufs wollte sich der Effzeh natürlich auch noch ein Schnäppchen gönnen und entschied sich für etwas Auslegeware aus Hamburg. Und beinahe hätte das mit Eric MCM ja auch geklappt, wenn da eben nur nicht die fiesen Tücken der Kommunikation wären. Denn irgendwie hatte man bei dem wilden Hin- und Hergefaxe ein wenig die Zeit aus den Augen verloren. Möglicherweise hatte das Faxfiasko aber auch ganz andere Ursachen. Schließlich ist der Effzeh ja dafür bekannt, immer wieder mal den Anschluss zu verlieren. Und Wolfgang Overath soll ja schon lange die Faxe dicke haben. Vielleicht aber war ab auch einfach mal wieder Poldi Schuld. Der steht ja schon mal gerne auf der Leitung.
Papagei
Als die Spatzen jüngst ihre Trainerkritik von den Dächern pfiffen, metaphorisierte Louis van Gaal die Schelte bekanntlich zur Papageienmusik herab. Was den leisen Verdacht nährt, der Bayern-Trainer glaube, sein Präsident habe die Kritik vorgezwitschert. Das sah der Ex-Präsident genauso und erteilte seinem Nachfolger einen Rüffel. Der müsse sich erst an seine Aufgabe gewöhnen, meinte der Kaiser. Und muss damit richtig liegen. Denn wenn sich einer mit Vögeln auskennt, dann doch wohl der Franz. Er kann als einziger die ornithologischen Erkenntnisse zum Status quo der Bayern glaubhaft vermitteln. Nämlich dass die Abwehr der reinste Hühnerhaufen ist. Dass nicht nur Philipp manchmal lahm wie eine Ente ist. Und dass man so wahrscheinlich noch mehr Federn lassen muss. Louis van Gaal würde das alles sicher verstehen. Ist ja doch auch irgendwie ein komischer Vogel.
Positive Thinking
Aber das ist natürlich eine eher negative Einschätzung der Bayern-Befindlichkeit. An der Säbener Straße pflegt man die Dinge dagegen positiv zu betrachten. Versuchen wir es also doch auch einfach mal: Dortmund hatte ein leichtes Heimspiel, während die Bayern zur Heim-Macht nach Köln mussten. Und trotz dieser hoffnungslosen Ausgangsposition hat man an diesem Spieltag nur einen Punkt auf den Tabellenführer eingebüßt. Heißt im Klartext: Die Aufholjagd ist in vollem Gange. Das Schlimme daran ist nur: Beim FC Bayern glaubt man das wirklich.
Messias
Das Highlight des vorangegangen Wochenendes war zweifelsohne der Auftritt des SKY-Prinzen Fritz I. bei Anne Muss, der unserem Verteidigungsminister in devoter Ehrerbietung Beistand leistete, so von adeligem Nobody's Perfect zu adeligem Everybody's Darling. Womit wir nun endlich auch wissen, dass von Tut und Tat nix nicht nur in CSU-Bettwäsche pennt, sondern sein gesamtes Anwesen mit Guttenberg-Postern ausstaffiert haben muss. Und mit was? Mit Recht. Wer den Buchdruck erfunden hat und Bulgarien mehr als 500 Jahre später zum WM-Titel führt, um quasi nebenbei die Bundeswehr in ihre Einzelteile zu zerlegen, der muss ein neuer Messias sein. Vielleicht heuert er ja auch mal bei Borussia Trostlos an. So ein Wunder könnte man da ja derzeit gut gebrauchen.
Glückwünsche
Wir müssen gratulieren: Dem Effzeh für das spektakulärste Comeback seit Rocky IV. Dem VfB für das spektakulärste Comeback seit Effzeh 05/02.Und dem HSV zum Erwerb der Drainageanlage Bangladesch 3000, Modell „Wiesentümpel". Ein besonders herzlicher Glückwunsch gebührt jedoch Eddy Braafheid für seinen verzückenden Einstand, mit dem er nahtlos an seine ganzvolle Bayern-Zeit anknüpfen konnte: Sechs Minuten Spielpraxis, sechs Ballkontakte und dann die entnervte Flucht auf die Tribüne. Entspricht haargenau der Bilanz aus anderthalb Jahren unter dem komischen Vogel.
Nicht verschweigen
…wollen wir, dass Magath die Verpflichtung von Charisimi im Sportstudio völlig plausibel erklärt hat. Er hoffe, dass er beide nicht brauchen werde. Das sei eben wie mit so einer Versicherung. Womit wir jetzt nun endlich wissen, was Hotte Heldt eigentlich auf Schalke macht. Auch so ein Versicherungsfall, den man hoffentlich nie brauchen wird. Außer Magath befällt die Managerkrankheit…
Aufrufe: 11934 | Kommentare: 21 | Bewertungen: 35 | Erstellt:06.02.2011
ø 9.4
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
07.02.2011 | 16:50 Uhr
0
DaBen :
Und Wolfgang Overath soll ja schon lange die Faxe dicke haben. Vielleicht aber war ab auch einfach mal wieder Poldi Schuld. Der steht ja schon mal gerne auf der Leitung.
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07.02.2011 | 16:33 Uhr
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Rodnox :
Die "Magath ist n Versager"-Bashings sind so polemisch wie überflüssig. Er hat mehrfach bewiesen, dass er aus einem mittelklassigen Verein einen Top-Verein machen kann. Das er nun Fehler gemacht (und eingestanden) hat, ist genauso menschlich wie normal. Aber das er trotzdessen ein guter Trainer ist, sollte man nicht erst anmerken müssen. Warten wir das Saisonende ab.
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07.02.2011 | 16:12 Uhr
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Voegi :
@ donstimmt! ich bin dir da noch was schuldig! das hier wäre in der tat viel zu subtil gewesen! ;)
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07.02.2011 | 16:09 Uhr
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donluka :
Ein Hochgenuss, lieber Voegi.
Wobei mir ja eine Sache ziemlich übel aufstößt: Schon wieder wird mein Name (Don) hier ohne Frage nach möglichen Copyrights eingebaut. Nachdem Du ja schon einen Absatz danach benannt und mir zugesichert hattest, mir würde künftig (verdientermaßen) ein Abschnitt auf völlig subtile Art und Weise gewidmet werden.
Da rufe ich ...nein, ich schreie: SANDAL! Ich meine natürlich: SKANDAL!
...hab ich mich mit dem letzten Wortwitz disqualifiziert...?
Nee, im Ernst: 10Punkte!
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Naja weiter sooo Voegi
Wenn die AL scheisse ist bringt die LL einen einfach trotzdem noch ordentlich zum lachen!!
Danke !!!