21.10.2011 um 12:25 Uhr
Geschrieben von Schnumbi
Teil 1 Gesichter Paul Breitner
FCB - Gesichter
Hallo liebe Freunde des deutschen Rekordmeisters.
Franz Beckenbauer, Deutschlands letzter und einzig wahrer Kaiser, sang einst „Gute Freunde kann niemand trennen, gute Freunde sind nie allein, weil sie eines im Leben können: Für einander da zu sein". Genau um zwei gute Freunde geht es in der Reihe „Gesichter des FCB", explizit um Paule Hoeneß, äääähhhhhmm Uli Breitner. Ach quatsch, was schreibe ich, jeder eingefleischte Fan weiß, wen ich meine, nämlich den Revoluzzer Paul Breitner und den Macher des FCB Uli Hoeneß.
Da aber unser Chef, Uli Hoeneß, schon in dieser Reihe beleuchtet wurde, möchte ich das Augenmerk mehr auf seinen kongenialen Partner legen. Dabei sind die beiden eigentlich wie Fisch und Fleisch, Feuer und Eis, Tom und Jerry. Was ich damit sagen will, sie sind eigentlich von ihren Charakteren her total verschieden. Aber vielleicht ist es genau das, was ihre Freundschaft ausmachte.
Uli und Paul, Freunde fürs Leben.
Paule wurde 1951 im tiefsten Oberbayern - genauer gesagt in Kolbermoor - geboren und war Sohn eines Verwaltungsangestellten. Dies aber nur am Rande, ich möchte hier mehr auf das Sportliche eingehen. In seiner Jugendzeit spielte er für den ESV Freilassing. Durch seinen enormen Trainingsfleiß (und sicherlich auch mit einem gewissen Talent gesegnet) schaffte er den Sprung in die Jugendnationalmannschaft. Hier lernte er Uli Hoeneß, seinen Kumpel fürs Leben, kennen und teilte sich das Zimmer mit ihm.
Wie es der Zufall wollte, wurde der FC Bayern München im Jahre 1970 auf Breitner aufmerksam und verpflichtete das junge Talent, welches daraufhin sein Studium abbrach und sich nunmehr auf die Profikariere konzentrierte. Ebenfalls im Jahre 1970 heuerte Udo Lattek als neuer Trainer in München an und brachte nebenbei noch Uli Hoeneß mit, den er ja auch schon in der Jugendauswahl betreut hatte. Und schon waren sie auch in einer Profimannschaft vereint. Auf der einen Seite der junge Mann, der das Image eines intellektuellen Revoluzzers hatte, der mehr durch seine Lockenpracht und seinem Bartwuchs auffiel, und auf der anderen Seite ein junger Mann, der in eher konservativen-katholischen Familienverhältnissen aufgewachsen ist.
Breitner wurde in seinem ersten Jahr in München gleich zum Stammspieler. Lattek funktionierte den gelernten Stürmer bewusst zum linken Verteidiger um. Zusammen mit den damaligen Stars wie Beckenbauer, Maier oder Müller feierte Breitner 1971 mit dem Pokalsieg, seinen ersten Erfolg auf Vereinsebene. Auch die nächsten drei Jahre waren von Erfolg geprägt und er sicherte sich zusammen mit dem Team und seinem Kumpel dreimal hintereinander die deutsche Meisterschaft und 1974 sogar den Pokal der Landesmeister.
Dass Breitner schon immer etwas anders war, versinnbildlicht auch folgende kleine Geschichte: Die Rockband Ton Steine Scherben brachte im Jahre 1972 eine neues Album auf den Markt, welches sie an bekannte Leute verschickte, die ihr etwas bedeuteten. Während Frontmann Rio Reiser eher ein Bewegungslegastheniker war, waren seine Bandkollegen große Fans vom Fußball. Breitner besuchte darauf hin im Sommer 73 die Kommune in Berlin. Sie fachsimpelten über Fußball, Mao Zedong, Breitner brannte sich eine Zigarillo an und die Bandmitglieder eher einen Joint.
Auch Breitners Satz „Wäre ich kein Fußballer geworden, würde ich nichts besonderes sein", stand sinnbildlich für den damaligen Menschen. Ein junger symphytischer Mann, eher sogar ein Freak durch sein Äußeres, eben jemand, der in keine Schublade passte.
Bereits mit 22 und den schon erreichten Erfolgen avancierte er zum Star des FCB. Breitners locker Zunge verdeutlichtet auch folgender Satz nach dem Sieg im Pokal der Landesmeister „In diesem scheiß Verein kann man ja nicht mal richtig feiern". Danach wechselte er 1974 zu Real Madrid. Dort allerdings musste er im Mittelfeld die Fäden zusammen mit Netzer, der schon ein Jahr in Madrid war, ziehen. Gleich im ersten Jahr in Spanien gewann er das Double und alles lief perfekt. Im Jahr darauf verteidigte Breitner mit Madrid den Landesmeistertitel, jedoch schied man 1976 im Halbfinale gegen seinen ehemaligen Club, den FCB, aus. Im Olympiastadion wurde er dabei nicht gerade freundlich begrüßt.
Nach drei Jahren war das erfolgreiche Intermezzo Real Madrid beendet. Die Familie bekam Heimweh. Aber man konnte anfangs keinen Bundesligaclub finden, der die Ablöse zahlen konnte. Bis Günter Mast, der Jägermeister-Mäzen, auf die Bühne trat und die 1,6 Mio. DM zahlte. So landete Breitner von der Weltstadt Madrid in der Provinz Braunschweig. Nach einem enttäuschendem Jahr, in dem die Eintracht nur auf Platz 13 landete (trotz zehn Breitner-Toren), verließ er wieder die Provinz und wechselte für knapp 2 Mio.. DM wieder nach München. Um diese Deal perfekt zu machen, musste Hoeneß, der inzwischen ins Management aufgerückt war, eine lukrativen Sponsor finden, was ihm mit Magirus Deutz auch gelang.
Das erste Jahr zurück in München verlief nicht so erfolgreich. München war im Umbruch, in der Liga nur noch Mittelmaß und mit Beckenbauer und Müller hatten zwei Stars den Verein verlassen. 1979 befand sich der Verein nach wie vor im Umbruch. Präsident Neudecker war weg, es folgte „Champagner Willi" O.Hoffmann - diesem Mann verdankt man das heutige Markenzeichen des FCB, nämlich die Lederhosen. Hoeneß kümmerte sich von nun an um das Organisatorische und das Marketing und Breitner brachte seine Erfahrungen ein, die er in Madrid sammelte, insbesondere was die medizinische Abteilung und Abläufe rund um den Spielbetrieb betraf. Also alles, was es den Spielern so angenehm wie möglich machen sollte.
Als Trainer kam Pal Cernai. Dieser machte Breitner zum Kapitän und verlängerten Arm auf dem Platz, weil zeitgleich mit Maier und Schwarzenbeck, die letzte Idole der glorreichen Zeit den Verein verließen. Breitner bildete nun zusammen mit Rummenigge ein kongeniales Duo, welches die Presse ins Schwärmen geraten ließ und die beiden auf "Breitnigge" taufte.1980 wurde man souverän Meister und verteidigte 1981 den Titel. Breitner spielte die Saison seines Lebens und wurde Spieler des Jahres. Bei der Wahl zum Spieler in Europa landete er hinter seinem Kollegen Rummenigge auf dem 2. Platz. 1982 verlor man das Finale im Landescup, wurde aber gleichzeitig Pokalsieger. Im Sommer 1983 beendete er seine aktive Laufbahn.
Lesen Sie hier wie es zum Zerwürfnis der beiden kam "
Hallo liebe Freunde des deutschen Rekordmeisters.
Franz Beckenbauer, Deutschlands letzter und einzig wahrer Kaiser, sang einst „Gute Freunde kann niemand trennen, gute Freunde sind nie allein, weil sie eines im Leben können: Für einander da zu sein". Genau um zwei gute Freunde geht es in der Reihe „Gesichter des FCB", explizit um Paule Hoeneß, äääähhhhhmm Uli Breitner. Ach quatsch, was schreibe ich, jeder eingefleischte Fan weiß, wen ich meine, nämlich den Revoluzzer Paul Breitner und den Macher des FCB Uli Hoeneß.
Da aber unser Chef, Uli Hoeneß, schon in dieser Reihe beleuchtet wurde, möchte ich das Augenmerk mehr auf seinen kongenialen Partner legen. Dabei sind die beiden eigentlich wie Fisch und Fleisch, Feuer und Eis, Tom und Jerry. Was ich damit sagen will, sie sind eigentlich von ihren Charakteren her total verschieden. Aber vielleicht ist es genau das, was ihre Freundschaft ausmachte.
Uli und Paul, Freunde fürs Leben.
Paule wurde 1951 im tiefsten Oberbayern - genauer gesagt in Kolbermoor - geboren und war Sohn eines Verwaltungsangestellten. Dies aber nur am Rande, ich möchte hier mehr auf das Sportliche eingehen. In seiner Jugendzeit spielte er für den ESV Freilassing. Durch seinen enormen Trainingsfleiß (und sicherlich auch mit einem gewissen Talent gesegnet) schaffte er den Sprung in die Jugendnationalmannschaft. Hier lernte er Uli Hoeneß, seinen Kumpel fürs Leben, kennen und teilte sich das Zimmer mit ihm.
Wie es der Zufall wollte, wurde der FC Bayern München im Jahre 1970 auf Breitner aufmerksam und verpflichtete das junge Talent, welches daraufhin sein Studium abbrach und sich nunmehr auf die Profikariere konzentrierte. Ebenfalls im Jahre 1970 heuerte Udo Lattek als neuer Trainer in München an und brachte nebenbei noch Uli Hoeneß mit, den er ja auch schon in der Jugendauswahl betreut hatte. Und schon waren sie auch in einer Profimannschaft vereint. Auf der einen Seite der junge Mann, der das Image eines intellektuellen Revoluzzers hatte, der mehr durch seine Lockenpracht und seinem Bartwuchs auffiel, und auf der anderen Seite ein junger Mann, der in eher konservativen-katholischen Familienverhältnissen aufgewachsen ist.
Breitner wurde in seinem ersten Jahr in München gleich zum Stammspieler. Lattek funktionierte den gelernten Stürmer bewusst zum linken Verteidiger um. Zusammen mit den damaligen Stars wie Beckenbauer, Maier oder Müller feierte Breitner 1971 mit dem Pokalsieg, seinen ersten Erfolg auf Vereinsebene. Auch die nächsten drei Jahre waren von Erfolg geprägt und er sicherte sich zusammen mit dem Team und seinem Kumpel dreimal hintereinander die deutsche Meisterschaft und 1974 sogar den Pokal der Landesmeister.
Dass Breitner schon immer etwas anders war, versinnbildlicht auch folgende kleine Geschichte: Die Rockband Ton Steine Scherben brachte im Jahre 1972 eine neues Album auf den Markt, welches sie an bekannte Leute verschickte, die ihr etwas bedeuteten. Während Frontmann Rio Reiser eher ein Bewegungslegastheniker war, waren seine Bandkollegen große Fans vom Fußball. Breitner besuchte darauf hin im Sommer 73 die Kommune in Berlin. Sie fachsimpelten über Fußball, Mao Zedong, Breitner brannte sich eine Zigarillo an und die Bandmitglieder eher einen Joint.
Auch Breitners Satz „Wäre ich kein Fußballer geworden, würde ich nichts besonderes sein", stand sinnbildlich für den damaligen Menschen. Ein junger symphytischer Mann, eher sogar ein Freak durch sein Äußeres, eben jemand, der in keine Schublade passte.
Bereits mit 22 und den schon erreichten Erfolgen avancierte er zum Star des FCB. Breitners locker Zunge verdeutlichtet auch folgender Satz nach dem Sieg im Pokal der Landesmeister „In diesem scheiß Verein kann man ja nicht mal richtig feiern". Danach wechselte er 1974 zu Real Madrid. Dort allerdings musste er im Mittelfeld die Fäden zusammen mit Netzer, der schon ein Jahr in Madrid war, ziehen. Gleich im ersten Jahr in Spanien gewann er das Double und alles lief perfekt. Im Jahr darauf verteidigte Breitner mit Madrid den Landesmeistertitel, jedoch schied man 1976 im Halbfinale gegen seinen ehemaligen Club, den FCB, aus. Im Olympiastadion wurde er dabei nicht gerade freundlich begrüßt.
Nach drei Jahren war das erfolgreiche Intermezzo Real Madrid beendet. Die Familie bekam Heimweh. Aber man konnte anfangs keinen Bundesligaclub finden, der die Ablöse zahlen konnte. Bis Günter Mast, der Jägermeister-Mäzen, auf die Bühne trat und die 1,6 Mio. DM zahlte. So landete Breitner von der Weltstadt Madrid in der Provinz Braunschweig. Nach einem enttäuschendem Jahr, in dem die Eintracht nur auf Platz 13 landete (trotz zehn Breitner-Toren), verließ er wieder die Provinz und wechselte für knapp 2 Mio.. DM wieder nach München. Um diese Deal perfekt zu machen, musste Hoeneß, der inzwischen ins Management aufgerückt war, eine lukrativen Sponsor finden, was ihm mit Magirus Deutz auch gelang.
Das erste Jahr zurück in München verlief nicht so erfolgreich. München war im Umbruch, in der Liga nur noch Mittelmaß und mit Beckenbauer und Müller hatten zwei Stars den Verein verlassen. 1979 befand sich der Verein nach wie vor im Umbruch. Präsident Neudecker war weg, es folgte „Champagner Willi" O.Hoffmann - diesem Mann verdankt man das heutige Markenzeichen des FCB, nämlich die Lederhosen. Hoeneß kümmerte sich von nun an um das Organisatorische und das Marketing und Breitner brachte seine Erfahrungen ein, die er in Madrid sammelte, insbesondere was die medizinische Abteilung und Abläufe rund um den Spielbetrieb betraf. Also alles, was es den Spielern so angenehm wie möglich machen sollte.
Als Trainer kam Pal Cernai. Dieser machte Breitner zum Kapitän und verlängerten Arm auf dem Platz, weil zeitgleich mit Maier und Schwarzenbeck, die letzte Idole der glorreichen Zeit den Verein verließen. Breitner bildete nun zusammen mit Rummenigge ein kongeniales Duo, welches die Presse ins Schwärmen geraten ließ und die beiden auf "Breitnigge" taufte.1980 wurde man souverän Meister und verteidigte 1981 den Titel. Breitner spielte die Saison seines Lebens und wurde Spieler des Jahres. Bei der Wahl zum Spieler in Europa landete er hinter seinem Kollegen Rummenigge auf dem 2. Platz. 1982 verlor man das Finale im Landescup, wurde aber gleichzeitig Pokalsieger. Im Sommer 1983 beendete er seine aktive Laufbahn.
Lesen Sie hier wie es zum Zerwürfnis der beiden kam "
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21.10.2011 | 12:34 Uhr
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Schnumbi :
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