Wie die Kleine Zeitung im Gespräch mit Nachwuchsleiter Gilbert Prilasnig erfuhr, stand Szoboszlai vor einer schwierigen Entscheidung in seiner Jugendzeit. Damals kickte der trickreiche Offensiv-Mann bei seinem Heimatclub Szekesfehervar, 200 Kilometer weiter östlich befand sich Sturms Trainingsort für den Nachwuchs, in Fürstenfeld.
Szoboszlai hatte mit 16 Jahren die Qual der Wahl: Entweder mit Sturm in den Fürstenfelder Wäldern zu trainieren oder dem Ball im Salzburg-Trikot nachzulaufen. "Seltsamerweise hat er sich für Letzteres entschieden", witzelte Prilasnig.
Bereits mit 12 Jahren machte Szoboszlai bei Spielen der Grazer gegen die ungarische Mannschaft auf sich aufmerksam. "Wir haben mit der U13 öfter gegen Szekesfehervar gespielt und Dominik ist uns gleich aufgefallen, wir haben ihn mehrmals gesehen", erzählte der Nachwuchsleiter. Seit jeher stand Szoboszlai auf Sturms Wunschliste, zu einem Transfer sollte es aber nicht kommen.
Imre Szabics brachte Szoboszlai nach Graz
Mit 15 Jahren nahm schließlich der damalige Sturm-Scout und heutige ÖFB-Co-Trainer, Imre Szabics, das Zepter in die Hand und lotste das Nachwuchstalent mit nach Graz zur Wintervorbereitung. "Wir hätten ihn gerne gehabt, aber es ist leider nicht dazu gekommen", erklärte Szabics den gescheiterten Wechsel. Knackpunkt war damals eine FIFA-Regelung, wonach ein Transfer für den Unter-16-Jährigen nicht gestattet wurde. "Ohne diese Hürde wäre er gerne zu uns gekommen", beteuerte auch Prilasnig.
Als der Spielmacher schließlich seinen sechzehnten Geburtstag feierte, schlug Red Bull Salzburg ohne zu zögern zu. Der Dank galt dem guten Scouting-Netzwerk der "Bullen".
Mittlerweile ist Szoboszlai 20 Jahre alt und wird von halb Europa gejagt. Sein Marktwert ist seit Juli 2017, als er noch bei Liefering kickte, von 200.000 Euro auf 25 Millionen Euro gestiegen. In der laufenden Spielzeit kam Szoboszlai auf insgesamt 16 Partien, acht Tore und neun Vorlagen.