Der als Nummer vier gesetzte Federer musste allerdings im Achtelfinale gegen den Franzosen Gael Monfils hart kämpfen und zwei Matchbälle abwehren, ehe er sich nach zwei Stunden mit 6:0,4:6,7:6(3) durchsetzte. Der Wahl-Schweizer Monfils hatte ein rascheres Ende verhindert, indem er im zweiten Satz bei 4:4 und im dritten bei 5:5 Breakbälle Federers abwehrte. Im Entscheidungssatz führt Monfils schon 4:1 - Federer hatte eine Verwarnung kassiert, als er nach dem Break zum 0:2 einen Ball auf die Tribüne schlug - doch der 37-jährige Basler kämpfte sich zurück und verwertete im Tiebreak seinen dritten Matchball.
"Es hat eine Zeitlang nicht gut ausgeschaut, aber ich habe ein großartiges Tiebreak gespielt. Ich habe versucht, aggressiv zu bleiben, das hat sich ausgezahlt", erklärte Federer. Thiem freute sich auf das Duell, das erste mit Federer auf Sand, seit er ihn vor drei Jahren in Rom besiegt hatte. Federer hatte seither nicht mehr auf diesem Belag gespielt. "Es ist immer sehr schön und eine Ehre gegen ihn zu spielen. Es ist immer auch eine Möglichkeit, viel zu lernen, aber trotzdem, ich möchte natürlich gewinnen. Da ist auch der Belag egal, viele Leute unterschätzen ihn auf Sand", sagte der ÖTV-Daviscupper.
Thiem war nach seinem gewonnenen Einzel gegen Fognini überglücklich. "Das war ein sehr gutes Match von Anfang bis zum Ende. Wir sind beide in super Form. Er hat Monte Carlo gewonnen und spielt sehr gut zur Zeit, da ist er extrem gefährlich. Der einzige kleine Unterschied heute war, dass ich wirklich gut serviert habe", analysierte Thiem. "Das ist eine große Waffe in Madrid, weil es so schnell ist. Der Aufschlag hat mir das Leben im ganzen Match leichter gemacht."
Thiem: "Schläge in Vergangenheit bisserl falsch eingesetzt"
Seit dem Trainerwechsel von Günter Bresnik zu Nicolas Massu läuft es für Thiem bisher jedenfalls ausgezeichnet. Was er seither geändert hat? "Ich habe ein paar neue Sachen in mein Spiel eingebaut. Ich habe in den letzten Jahren ein bisserl das Problem gehabt... meine Schläge sind wirklich gut und sehr schnell, die tun fast jedem Gegner weh, aber ich habe sie ein bisserl falsch eingesetzt. Die Gegner haben teilweise vorher schon gewusst, wo ich hinspielen werde und ich habe in Relation zu wenige Winner gespielt", gestand Thiem. Die sei nun etwas anders. "Ich baue hin und wieder (andere) Schläge ein, und spiele die Bälle mehr dorthin, wo sie hingehören. Das ist schon ein ziemlich großer Unterschied."
Der Spaß hänge freilich auch vom Erfolg ab. "Wenn ich gewinne, habe ich immer Spaß. Es werden sicher wieder auch Phasen kommen, wo es nicht so gut läuft wie jetzt. Aber mir macht der ganze Prozess Spaß. Ich gehe einfach gern in der Früh auf die Anlage. Ich trainiere gern, ich trainiere gut. Das ist sehr wichtig und ein großer Erfolgsfaktor", erklärt Thiem, der seit seiner Ankunft am vergangenen Donnerstag von der Stadt kaum etwas gesehen hat. Sein persönlicher privater Höhepunkt ist da eher ein kulinarischer aus Österreich: "Wir gehen am Abend immer bei Do&Co. essen. Das ist das große Highlight in Madrid und sogar ein bisserl zu einer Tradition geworden." Der Caterer ist seit Jahren im riesigen VIP-Bereich für die Turnierkost verantwortlich.