French Open auf September verschoben - Dominic Thiem wusste von nichts

Von SPOX Österreich
Dominic Thiem bei den French Open 2019.
© GEPA

Die French Open haben am Dienstag bekanntgegeben, dass das traditionsreiche Sandplatzturnier aufgrund der Coronakrise im Jahr 2020 im September stattfinden wird. Spieler wie Dominic Thiem wurden aber nicht dazu befragt, sondern erfuhren von der Verlegung selbst erst über die sozialen Medien.

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"Normalerweise werden die Spieler von der ATP-Tour vorab per Mail informiert", sagte Trainer und Vater Wolfgang Thiem gegenüber der Krone. Die Maßnahme, die vom Veranstalter selbst und nicht etwa von der Tour oder dem Weltverband ITF, der die vier Grand-Slam-Turniere austrägt, kommuniziert wurde, nannte er "kurios".

"Wir müssen abwarten, ob das alles so stimmt", sagte Thiem deshalb vorsichtig. "Die Sandplatz-Turniere in Rom und Madrid sind ja noch im Programm. Wir müssen ruhig bleiben."

Die ATP-Tour hat sämtliche Turniere bis Ende April vorerst ersatzlos gestrichen. Dass im Mai in Madrid und Rom, zwei Austragungsorte inmitten der "Brandherde" der europäischen Coronakrise, gespielt werden kann, gilt als höchst unwahrscheinlich.

Thiem bereitet die Unsicherheit für das tägliche Training Probleme. Sollte die Tour erst wieder auf Rasen fortgesetzt werden, müsse das Training anders aufgebaut werden, meinte Vater Wolfgang.

French Open preschen vor: Spieler erbost

Die French Open sollen nun vom 20. September bis 4. Oktober 2020 stattfinden. Dass die Franzosen sich offenbar nicht mit den anderen Turnieren abgesprochen haben, wurde in den Stunden nach der Verkündigung klar.

Die US Open - in einer "normalen" Saison stets das letzte Grand Slam des Jahres - gehen erst sechs Tage vor dem ersten Wettkampftag zu Ende. In einer Aussendung konnten sich die Veranstalter einen Seitenhieb nicht verkneifen: "In Zeiten, in denen die Welt zusammenhält, sollten Entscheidungen nicht gänzlich alleine getroffen werden", lautete ein Statement mit dem Hinweis, sich mit der ATP, der WTA und der ITF absprechen zu wollen.

Die Veranstalter des Show-Turniers Laver Cup bekräftigten indessen, dass die Austragung in Boston Ende September gesichert sei.

Die Spieler reagierten durchwegs erbost über die Entscheidung der French Open. "Nenne mir einen Spieler, der davon wusste", schrieb etwa Stan Wawrinka auf Twitter. Vasek Pospisil, der Vorsitzende des Spielerrats, wurde in seinen Worten noch deutlicher: "Das ist Wahnsinn. Es gibt keine Kommunikation mit den Spielern oder der ATP. Wir haben einfach NULL Mitspracherecht. Es ist Zeit."

"Wie wollt ihr das Event während eines Grand Slams abhalten", fragte Tennys Sandgren hingegen mit Hinblick auf den Plan des Laver Cups.

Das ATP-Turnier in Kitzbühel ist von 27. Juli bis 1. August geplant (Generali Open), jenes in Wien von 26. Oktober bis 1. November (Erste Bank Open). Die WTA-Veranstaltung in Linz ist von 12. bis 18. Oktober angesetzt (Upper Austria Ladies).

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