Coole Sau
"Es würde mich nicht gänzlich überraschen, wenn der eine oder die andere Leser(in) den Namen Manfred Burgsmüller in erster Linie mit seiner zweiten Sportlerkarriere im American Football verbindet oder ihn primär als einen Helden der Kreisklasse sieht. Die Älteren werden sich zweifellos auch an seinen Fünferpack gegen Olli Isoaho erinnern. Für mich indes ist er der Schütze des Bundesligatores, das mich in gut 30 Jahren am stärksten beeindruckt, ja verzaubert hat."Angedacht: Was für eine coole Sau!
Martin (Spielbeobachter) sagt dazu: "Zum Artikel gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Irgendeine Geschichte aus den Achtzigern halt, wie so oft bei Heinz Kamke (der heißt in Wirklichkeit noch nicht mal so!), ein alternder Torschütze, vom ollen Rehagel aus der Versenkung geholt, macht halt irgendein Tor - mal ehrlich; wen interessiert sowas? Aber wenn Ihr das Video, das unten eingebunden ist, laufen lasst, kommt nach dem Burgsmüller-Tor ein Tor von Allofs dem Älteren für den Effzeh gegen Leverkusen. Das guck ich mir gleich noch mal an."
Frisierter Pavel
"Pavel Kuka sah nicht nur aus wie ein Igel, er spielte auch wie einer. Während die anderen durchs Feld jagden wie die Hasen, rollte er sich vorne gemütlich ein und wartete, hob die Hand und schrie: "Ich bin schon da!" Und wenn dann schlechterdings jeder, Mit- und Gegenspieler, inmitten des Ackers zu Boden stürzte, Ciriaco Sforza vor Erschöpfung das Bratschen begann und Martin Wagner nur noch vom eigenen 16er Eck flankte, dann spazierte Kuka vergnügt übers Feld und erstolperte sich ein Tor. Oder zwei.Der Mann entsprach meinen Idealen: er tat nichts und war damit vollkommen erfolgreich. Natürlich, Publikumsliebling wurde er damit nicht, dafür war dieser umgedrehte Wischmob mit Minipli zuständig, Olaf Marschall, in dessen Pornobalken sicher mehr Kleintier hauste als in den Baumwipfeln meiner Jugend. Dafür aber konnte Pavel Kuka sehr zurückhaltend verzweifelt dreinschauen, wenn ihm mal wieder der Ball vom Fuss sprang. Immer griff er sich dann in die Haare, was seine Frisur erklärt, und machte stumm den Mund auf."
Textilvergehen: Pavel Kuka (Gastbeitrag)
Die Blogschau sagt dazu: Es ist ein angenehmer Service des Autors, dass aufmerksame Leser in seinem Text die Antwort auf eben jene Frage finden können, die über den Zeilen schwebt wie Fritz Walter über den Lotto-Annahmestellen der Pfalz: "Warum sollte ein Wesen, das offensichtlich die Grundlagen deutscher Schrift und Sprache beherrscht, trotzdem Fan des 1.FC Kaiserslautern werden?" Um dem geneigten Überflieger dieser Silben zu helfen: Es lag offenbar an dem Sand, den der Autor zu Kindeszeiten gleich schaufelweise gegessen hat. Ein weiteres Beispiel dafür, wie eine idyllische Kindheit durch das pädagogische Versagen einer Elterngeneration zerstört wird, die ganz Nachmittage lang damit beschäftigt war, afrikanische Kinder zu adopt- und spanischen Rotwein zu dekantieren, anstatt den Anhang vor der Verspeisung der teuer erbausparten Garteneinrichtung zu hindern. Im Übrigen ist dieser Text eine gespuckte Erniedrigung jedes ästhtetischen Empfindens. Der Titel ist keine Pointe, sondern tatsächlicher Inhalt. Es geht um Pavel Kuka. Pfui, Teufel!
Bierseliger Einfall
"Wie ich schon einmal erwähnte, entstehen die meisten Infografikmassaker-Ideen beim Bier und dazugehörigen Fussballdiskussionen. Denn, das weiß ein jedes Kind, zu einem Bier, oder auch drei, in einer Kneipe unter Freunden gehört eine zünftige Fussballdiskussion, oder auch drei. Und weil besagte Freunde ja nun wissen, dass theoretisch die Möglichkeit besteht, dass aus solchen Diskussionen Infografikmassakerversuche gerinnen, ist es mittlerweile so weit, dass besagte Freunde quasi ein Infografikmassaker in Auftrag geben, bevor die Diskussion überhaupt beginnen kann. So war es jedenfalls in diesem Fall, als S. "Apropos Infografik, was ich ja mal gerne sehen würde.." sagte und anhub von ausländischen Spielern beim 1. FC Union Berlin zu sprechen. Der Rest von uns hub natürlich sofort eifrig mit und voilà, schon war sie da, die Diskussion."Spielbeobachter: Infografikmassaker - Ausländische Spieler bei Union Berlin (stellvertretend für die Reihe)
Jeky (Fabulous Sankt Pauli) sagt dazu: "Wenn Sie Matrioschkas mögen, diese russischen hohlkörperigen Püppchen im Püppchen im Püppchen und eine bunt-dekorative Optik, die alle Fragen offen lässt und anstelle eines Infografikmassakers nur ein Grafikmassaker übrig bleibt, weil man für die Info ja auch Vexillologe sein müsste, dann ist das der Beitrag, den Sie wählen müssen. Inhaltlich habe ich mir dann auch nur die Österreicher gemerkt, weil die gleich zweimal erwähnt wurden und Younga-Mouhani, aber ich weiß nicht mal mehr, warum."
Sportlose Vorschau
"Ich mache kein Geheimnis um meinen mäßig originellen Favoriten: Bayern München. Nicht nur, aber auch weil der Abstand zu den restlichen Bundesliga-Mannschaften immens ist, sehe ich nur ein Szenario wie dies ein spannender Titelkampf werden kann: Bayern kommt in Verletzungsprobleme. Aber selbst dafür sind die Bayern aber dank der Nachwuchsarbeit besser als andere Bundesligisten gerüstet. So langweilig das Rennen der Bayern mit sich selbst um Platz 1 werden wird, dahinter halte ich den Kampf um die Europapokal-Plätze und gegen die Abstiegsplätze für so offen wie der Scheitel von Holger Stanislawski. Egal ob oben oder unten: die Mannschaften scheinen diese Saison reihenweise vom 4-4-2/flach (bzw. 4-2-2-2) zu einem 4-2-3-1 zu wechseln, die den Akzent auf spielstärkere Stürmer und offensive Unterstützung aus dem Mittelfeld setzt."Allesaussersport: Die aussersportliche Vorschau - Teil 1, Teil 2, Teil 3
Jakob (Kontextschmiede) sagt dazu: "Ein Kollektiv von Verschwörern aus Hamburg arbeitet seit einigen Jahren beständig und erschreckend erfolgreich daran, Sportberichterstattung in Deutschland abzuschaffen, in dem es sie überflüssig macht. Unter dem Namen "dogfood" und der dazu eigens erfundenen bürgerlichen Existenz des Webdesigners Kai Pahl überschwemmen die bis heute unerkannten Autoren das Netz auf ihrer Plattform "Allesaussersport" mit Beiträgen, die entgegen der so geschickt gewählten Verschleierung sich nahezu ausschließlich mit Sport und den zugehörigen Fernsehübertragungen beschäftigen. Spätestens mit der Saisonvorschau, die zu allem Überfluss auch noch für ihre hohe Qualität gelobt wird, sollte die Wahrheit doch endlich offensichtlich werden: So viele Stunden hat kein Tag. Lasst euch nicht länger für dumm verkaufen! Belohnt die Freimaurer die sich anschicken, die Kontrolle über das Internet zu erlangen, nicht auch noch mit Aufmerksamkeit."
Einseitiges Interesse
"Aber stellen wir uns mal vor, man wüsste, dass eine deutsche Mannschaft mit guten Chancen zu einer WM führe. Und dann läge man todkrank auf der Intensivstation, und dann - das natürlich nur für den Fall dass man berühmt wäre - kämen Reporter vorbei und fragten so unangenehme Fragen wie was man am meisten vermissen würde, wenn man dann bald tot sei. Das Ergebnis des nächsten großen Fußballturniers. Wie traurig und peinlich zugleich. Dass man einfach so auf dem Sterbebett noch mal zugeben muss, dass man unheilbar dieser Sekte angehört. Und dass man nichts Besseres zu antworten weiß, weil es eben Realität ist, wie schlimm es ist, dass man weder wissen will, wer die nächste Bundestagswahl gewinnt, noch ob die Menschheit den nächsten Meteoriten-Einschlag oder die nächste Pandemie (die ja ohnehin niemals kommt) überleben wird, sondern dass man wissen will, wer nächster Europameister wird. Wird man dann aber nicht mehr erfahren. Auf der Intensivstation. Irgendwann gehen die Lichter aus"Trainer Baade: Im Angesicht der Sekte
Manuel (Angedacht) sagt dazu: "Ja was ist es denn nun? Infektionskrankheit? Religiöse Gruppierung? Oder doch eine Verhaltenssucht? Wieso war Özcan nur noch Einsfuffzig, nachdem der anatolische Bär schon Jahre zuvor 1,53 gemessen hatte? Wie wär's mit ein wenig Konsistenz? Sócrates ist also ein Nachname, ja? Sein Bruder heißt dann Raí Sócrates, oder wie? Von Zico gar nicht zu reden. Und der mit dem Nachnamen, also Falcão, wird nicht mal genannt! Recherche, Trainer! Ich war immer Falcão, wenn ich nicht gerade Michailitschenko war. Snobistischer Versuch, sich abzuheben. Genau wie Wuttke. Und vor dass fehlt ein Komma."
Braunweiße Party
"DFB - Pokal Auslosung:Das Aktuelle Sportstudio hatte geladen und wir sind alle dort hin. Das Hoffen und Bangen, nicht den großen FC Bayern München zu bekommen- dieses Glück war uns leider verwehrt geblieben. Ich wäre am liebsten gleich aus dem Studio gelaufen, als das Los gezogen worden ist, aber damit mussten wir dann leider leben. [...] Jeder Fußballer träumt davon, mal gegen den FC Bayern München zu spielen und viele in der Mannschaft hatten nun die Möglichkeit, etwas mit unserem FC St. Pauli zu schaffen, was sich nicht so schnell wiederholt, nämlich in das Finale des DFB-Pokals einzuziehen. Gedanklich für mich stand nur fest, wir müssen das irgendwie schaffen, ich will zurück nach Hause ins Olympiastadion, dahin, wo ich schon einmal Erfolg gehabt hatte. Was wäre es geil gewesen, 60.000 St. Pauli Fans feiern nicht nur die 90 Minuten, alles in Braun-Weiß, Partystimmung hoch zehn. Nein, dieser Traum wurde nicht wahr."
Fabulous Sankt Pauli: Der Jahrhundertelf-Spieler und "sein" FC Sankt Pauli
Sebastian (Textilvergehen) sagt dazu: "Jekylla schreibt über den FC St. Pauli. Das ist schlau, denn gegen den Klub an sich ist keine Kritik möglich. Sind die Kiezkicker doch die Sympathiehäschen der Liga. Und trotzdem holt sie sich für den nominierten Beitrag auch noch Hilfe bei der Traditionself. Was dem RTL-Zuschauer die Chartshow, ist dem Paulifan offensichtlich die erfolglose Vereinsgeschichte. Kommentiert vom Ex-Profi Mazingu-Dinzey. Achim Mentzels Auftritte bei Supermarkteröffnungen wirken geradezu glamourös dagegen."
Der Blogschaupräsident bittet: Gehen Sie wählen!
Das waren sie also, die elf Vorschläge für den Sportblogbeitrag des Jahres 2010. Nun ist es also an der Zeit, die Stimmkarten zu zücken und abzustimmen. Das kann im Blog des Trainers getan werden - bitte hier entlang. Dort gibt es auch weitere Informationen zur Auswahl der Blogartikel.
Was man außerdem unbedingt lesen sollte
Auch sonst wurde eifrig gebloggt. Sehr zu empfehlen etwa die diskutable Fan-Tabelle bei FANARTISCH oder die Frage: Warum hat St.Pauli Mike Hanke nicht geholt? Während andere, wie der Breitnigge, zu müde zum diskutieren sind, werfen sich andere voll in die Diskussion. Nachzulesen im Artikel "Der talentierte Mr. Blatter" beim Volk ohne Raumdeckung. Die Erkenntnis, was Arminia Bielefeld mit Handball zu tun hat, liefert stilistisch gewohnt sicher das Blog5, während sich das noch recht unbekannte Blog nurpferdeundfußball mit dem Jubiläum der Sportschau auseinandersetzt. Überraschend betrachtet aus dem Blickwinkel des Pferdesports. Zuletzt der schlechteste Tipp der Woche aller Zeiten. Es ist: Diese Blogschau. Denn wo wurden sämtliche Beiträge der Sportblogosphäre bereits verlinkt? Hier. In diesem Sinne: Bleibt dem Format gewogen.Als Strafe für diese Selbstverherrlichung erscheint die nächste Blogschau erst in zwei Wochen, am Mittwoch, den 26. Januar. Alle früheren Ausgaben finden Sie im Blogschau-Archiv oder unter https://www.spox.com/blogschau
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