Alba Berlins hervorragende Saison in der Turkish Airlines Euroleague fand leider keinen positiven Abschluss. Gegen extrem stark verteidigende Gäste von Maccabi Tel Aviv reichte die Leistung nicht. Damit zieht Maccabi ins Viertelfinale ein, Alba ist kurz vor dem Sensationserfolg gescheitert.
Alba gab wie immer in dieser Saison alles, musste sich dann aber eingestehen, dass die Erfahrung und die Verteidigung der Gäste einfach zu stark war. Alex Renfroe war mit 10 Punkten, 9 Assists und 6 Rebounds der beste Mann auf Seiten der Berliner.
Der letztjährige Euroleague-Champion aus Tel Aviv ist damit seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Sie treffen in der nächsten Runde auf Fenerbahce. Besonders Brian Randle (13 Punkte) und Sofoklis Shortsanitis (10 Punkte), der besonders beim entscheidenden lauf der Gäste nicht zu stoppen war, ragten aus einer starken israelischen Mannschaft heraus.
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Vor dem Tipoff: Sasa Obradovic geht das Unternehmen Viertelfinale mit folgenden Fünf an: Alex Renfroe, Clifford Hammonds, Alex King, Jamel McLean und Leon Radosevic. Für Maccabi sollen es Jeremy Pargo, Yogev Ohayon, Devin Smith, Brian Randle und Sofoklis Shortsanitis richten.
2.: Zack. Maccabi geht durch vier schnelle Zähler von Randle und Big Sofo in Führung. Die kontert aber Hammonds per Dreier sehr schnell. Smith erhöht wieder per Layup im Fastbreak. Maccabi führt 7:3.
7.: Jonathan Tabu kommt ins Spiel und nagelt schon den vierten Dreier der Berliner in den Korb. Smith und Randle spielen dann die Alba-D. aus. Das ist besonders bitter, weil der Ball schon bei den Berlinern war. Alba liegt mit 12:17 zurück.
11.: Boar, ist das stark. Bog Sofo überpowert Radosevic mit einer Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht. Der Layup ist dementsprechend mit Foul drin. Auf der anderen Seite muss Alba oft die vollen 24 Sekunden nutzen. Und Smith trifft den nächsten Dreier. 26:17 Tel Aviv.
15.: Jetzt wird auch die Berliner-Verteidigung besser. Pargo wird zum schweren Jumper gezwungn und verwirft. Auch Smith leistete sich schon zwei Turnover durch Schrittfehler. Radosevic punktet vorne endlich mal in der Zone. Alba ist auf einen dran: 27:28.
20.: Ahh, das sind unnötige Turnover. McLean verliert den Ball gegen Smith. Randle bestraft das mit dem Dreier bei 0,6 Sekunden auf der Wurfuhr. Ist das bitter. McLean bleibt cool von der Freiwurflinie. Smith punktet nochmal und blockt den letzten Dreier von Tabu. Es geht mit 34:41 pro Maccabi in die Pause.
23.: Radosevic sorgt für die ersten Punkte in der zweiten Halbzeit. Sein Jumper aus der Mitteldistanz ist money. Und für Tel Aviv ist es danach aber zu einfach. Ohayon wird von Sofo schön frei gespielt und muss nur noch einlegen. 36:43 aus Sicht der Berliner.
25.: Super, super. Alba hängt Maccabi einige Fouls an. Sofo und Randle müssen mit je drei Fouls runter. Ab jetzt gibt es für jeden illegalen Kontakt Freiwürfe für Berlin. Radosevic macht den Anfang und versenkt beide. 45:41 Maccabi.
30.: Dieses Team ist so unglaublich. Sie geben einfach nicht auf und pirschen sich durch Freiwürfe ran. Aber auch Maccabi hat einen starken Spieler: Devin Smith trifft den Dreier. Redding lässt das nicht auf sich sitzen. Alba ist dran: 51:53.
33.: Baaaam. Radosevic knallt den Jumper zum Ausgleich rein und die O2-World steht Kopf. Davon ist auch Maccabi beeindruckt. Sie geben den Ball beim Einwurf direkt her. McLean verpasst es, die Führung zu holen. 56:56.
36.: Wars das? Alex Tyus wird fantastisch von Ohayon eingesetzt. Der Layup ist plus Foul drin, auch der Freiwurf sitzt. McLean trifft wenigstens noch die Freiwürfe auf der Gegenseite. Dann macht Randle einen Schritt zuviel, Radosevic wird gefoult, Big Sofo muss mit dem Fünften runter. Die Freebies sitzen: 66:63 Tel Aviv.
40.: Alba kann gegen diese unfassbare Verteidigung gerade nichts mehr machen. Sie brauchen schnelle Punkte und schaffen es gegen die Kletten aus Israel nicht, in eine aussichtsreiche Wurfposition zu kommen. Maccabi fährt den Sieg dann von der Freiwurflinie ein: 73:64.
Alba Berlin - Maccabi Tel Aviv: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Devin Smith. Der Amerikaner war der alles überragende Spieler auf dem Parkett. Er punktete nach Belieben (28, 10/14 FG, 7/10 3FG) und griff sich die Bälle am eigenen Brett (7 Rebounds). Aber viel wichtiger: Er schaltete Berlins Besten, Jamel McLean komplett aus. Natürlich bekam er dabei von Tyus und Randle Unterstützung, doch besonders mit seiner Defense konnte McLean nicht umgehen.
Der Flop des Spiels: Jamel McLean. Es war ein bitterer Abend für den Power Forward der Berliner. Im gesamten Spiel sah er sich Spielern gegenüber, die mindestens genauso athletisch sind wie er und alles daran setzten McLean auszuschalten. Und genau das schafften die Israelis: McLean's Statline sagt mehr als tausend Worte: 10 Punkte (1/8 FG), 5 Rebounds, 3 Turnover.
Das fiel auf:
- Maccabi startete unglaublich aggressiv in die Partie. Ihnen war vom ersten Moment an anzumerken, dass es auch für sie ums Ganze ging. Alba tat sich von daher extrem schwer, in gute Wurfpositionen zu gelangen. Alba blieb nur einigermaßen im Spiel, weil der Dreier gut fiel. Die ersten zwölf Punkte wurden allesamt per Wurf vom Perimeter erzielt.
- Die Israelis hatten es sich besonders zur Aufgabe gemacht, Jamel McLean aus dem Spiel zu nehmen. Smith, Randle und Co. attackierten Albas-Topscorer teilweise am Rande der Legalität. Die harte Verteidigung zeigte seine Wirkung, McLean wirkte schnell frustriert und sauer über seine eigene Leistung.
- Während Alba fast nur von der Dreierlinie punktete, fiel es den Gästen aus Tel Aviv deutlich leichter. Sie waren Dank ihrer Athletik immer extrem schnell vorne und scorten so locker easy per Fastbreak-Layup oder -Dunk. Doch damit nicht genug: Die Gäste waren auch von jenseits der 6,75 Meter extrem gefährlich. Allein in den ersten 20 Minuten trafen sie 5 von 10 Dreiern.
- Am Ende war es eine Leistung des Willens. Beide Teams ließen alles, was sie hatten, auf dem Parkett. Die defensive Intensität war auf beiden Seiten so unfassbar hoch. Es wurde gefoult, allein Renfroe wurde elfmal illegal gestoppt. Es wurde beinhart verteidigt, Alba schaffte es etliche Male nicht, innerhalb von 24 Sekunden abzuschließen oder brachte oft nur aussichtslose Wurfversuche mit Ablauf der Shotclock auf den Weg.
- Dementsprechend schwach fielen dann auch die Wurfquoten der Albatrosse aus. Aus dem Zweipunktbereich trafen die Berliner 36 Prozent, von der Dreierlinie 35 Prozent. Maccabi traf 57 Prozent aus dem Feld und 42 Prozent der Dreier. Durch diese besseren Quoten fuhr Maccabi den Sieg ein, obwohl die Freiwurfquote bei 11 von 24 (45 Prozent) unglaublich schlecht war.