Deutschland holt den Cup!

SID
Die DEB-Auswahl gewann fast jeden Zweikampf gegen die Schweizer
© Imago

Die deutsche Nationalmannschaft hat zum Abschluss des Deutschland-Cups mit 5:1 gegen die Schweiz gewonnen und sichert sich dank der Schützenhilfe der Slowakei den Titel. Den dritten Turniersieg nach 1995 und 1996 bescherte der DEB-Auswahl am Abend die Slowakei durch ein 3:2 (0:1, 2:1, 0:0, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen gegen die USA.

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Die Wunden von Bern sind verheilt, alle Augen blicken auf Olympia: Mit dem Turniersieg beim Deutschland-Cup in München hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft Wiedergutmachung für das WM-Debakel in der Schweiz betrieben und Hoffnung für Vancouver geweckt.

Damit hat das DEB-Team ihre Chance auf den dritten Turniersieg nach 1995 und 1996 gewahrt. Nach dem Erfolg gegen die Schweiz ist das DEB-Team allerdings auf Schützenhilfe der Slowakei zum Abschluss am Sonntagnachmittag (17.00 Uhr) gegen die USA angewiesen.

Das Team von Bundestrainer Uwe Krupp krönte seine starken Leistungen mit einem beeindruckenden 5:1 (3:1, 1:0, 1:0)-Sieg gegen den Erzrivalen Schweiz, gegen den es zuletzt sechsmal in Folge verloren hatte.

WM-Schmach vergessen

"Die Mannschaft ist wieder zurück und absolut konkurrenzfähig im internationalen Geschäft", stellte Franz Reindl, Sportdirektor des DEB, nach dem höchsten Sieg gegen die Eidgenossen seit der WM 1987 (8:1) fest: "Man muss es Uwe Krupp hoch anrechnen, dass er sie wieder auf dieses Level gehoben hat nach den schweren Tagen von Bern. Jetzt geht es mit großen Schritten Richtung Vancouver."

Auch für den Bundestrainer ist der Absturz auf Platz 15 bei der WM im Frühjahr abgehakt. "Das Thema Bern ist durchgekaut, die Jungs haben es verdaut", sagte Krupp: "Wir haben unsere Schlüsse daraus gezogen. Wir sind alle etwas weiser geworden."

Der einzige Härtetest für die Olympischen Spiele in Kanada (12. bis 28. Februar 2010) war der erste Auftritt nach dem Absturz auf Platz 15 bei der WM im Frühjahr. Es war im Sommer keine schöne Zeit", sagte Torjäger Michael Wolf: "Aber irgendwann muss man es mal vergessen und nicht immer mit sich rumschleppen. Wir wollen unser Image wieder aufpolieren und bei Olympia Werbung für uns machen."

Wolf beendet Durststrecke

Der Iserlohner beendete eine persönliche Durststrecke: Nach acht Länderspielen ohne Tor traf der 28-jährige gegen die Schweiz (17.).

Schon beim 2:1 nach Penaltyschießen gegen die Slowakei am Samstag hatte Wolf neues Selbstbewusstsein getankt. Der Außenstürmer, der zuletzt am 18. April beim 7:2 gegen Dänemark ein Länderspieltor erzielt hatte, sicherte der DEB-Auswahl mit seinem verwandelten Penalty das bitter nötige Erfolgserlebnis.

"Für mich ist es immer wichtig, dass ich mal das Tor treffe", gab Wolf zu, "bei mir wird halt genauer drauf geschaut, weil ich sonst so viele Tore schieße."

Drei Powerplay-Tore

Zum Abschluss gegen die Schweiz platzte vor 5800 Zuschauern in der Olympiahalle der Knoten auch bei seinen Kollegen: Der Krefelder Patrick Hager (4.), der Kasseler Manuel Klinge in Überzahl (13.), der Düsseldorfer Jason Holland ebenfalls im Powerplay (26.) und der Wolfsburger Kai Hospelt (48.) sorgten mit ihren Toren für den ersten Sieg gegen die Eidgenossen seit dem 19. April 2007 (3:2 in Herisau).

Für die Mannschaft des deutschen Trainers Ralph Krueger, die in den letzten 15 Vergleichen zuvor nur einmal verloren hatte, traf lediglich Martin Plüss (15.).

Im Kampf um die Olympia-Tickets in den Vordergrund spielte sich vor allem Rückkehrer Thomas Greilinger. Der Ingolstädter, mit 30 Punkten in 17 Spielen Topscorer der DEL, wurde von Krupp sogar in der Paradereihe getestet und erntete höchstes Lob.

"Er hat gezeigt, wie vielseitig er ist", sagte der Bundestrainer über den 28-Jährigen, der einst als Jahrhunderttalent galt, dann aber böse abstürzte und seine Karriere eigentlich schon beendet hatte. "Er verbessert von Spiel zu Spiel seine Chancen, ein fester Bestandteil zu sein."

Debütanten überzeugen

Auch die Debütanten Rob Zepp (Eisbären Berlin) und Jakub Ficenec (ERC Ingolstadt) unterstrichen ihre Ambitionen auf einen Platz im Vancouver-Kader.

Der Deutsch-Kanadier Zepp überzeugte im Tor beim unglücklichen 2:3 nach Penaltyschießen zum Auftakt gegen die USA, der gebürtige Tscheche Ficenec sorgte als offensiver Verteidiger für neue Impulse - vor allem im Powerplay.

"Er spielt unheimlich ruhig und kommt mit jeder Spielsituation klar", sagte Krupp, "er gibt uns Optionen an der blauen Linie, die wir vorher nicht hatten."Gar nicht zum Einsatz kam dagegen der Kasseler Thomas Holzmann. Der 22-Jährige sollte laut Krupp bei seinem Debüt im Kreis der Nationalmannschaft nur "reinschnuppern".

Sieg gegen die Slowakei im Penalty-Schießen