Die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm hatte mit ihren überragenden Leistungen bei den Siegen gegen Schweden (4:3) und Kanada (4:3) sowie der dramatischen Finalniederlage gegen Russland (3:4) die Herzen der deutschen Sportfans erobert und ein Millionenpublikum mitgerissen. Bei der Rückkehr von den Winterspielen war das Team begeistert empfangen worden. "Es ist das große Ziel, dass Eishockey einfach größer wird", sagte Torhüter Danny aus den Birken.
Sturm versprach, der DEB werde "alles versuchen, mehr Kinder und Nachwuchs zu begeistern. Eishockey ist cool, es wäre schade, wenn man das verpassen würde." Der 39-Jährige wird dabei mithelfen, ein Job in der nordamerikanischen Topliga NHL "ist momentan kein Gedanke, ich genieße diese Zeit hier", sagte er.
Ehrhoff hätte allerdings für einen Abgang Sturms Verständnis: "Die NHL ist der Traum von jedem. Wenn er die Chance bekommt, wird keiner sagen, jetzt musst du bei uns bleiben."
Keine zu hohen Erwartungen für die WM
Sturm warnte aber auch vor zu hohen Erwartungen für die WM in Dänemark (4. bis 20. Mai) und neuerlichen Medaillenträume. "Man muss auf dem Teppich bleiben. Wir sind nicht die große Eishockey-Nation. Wir müssen uns wieder von vorne beweisen und hinten anstellen", sagte der DEB-Coach.
Auch Ehrhoff relativierte den größten Erfolg der deutschen Eishockey-Geschichte. "Wir haben uns sehr viel von Olympia erwartet, aber das wird nicht bei jedem Turnier so sein, da muss man auf dem Boden bleiben", sagte der Verteidiger.
Yannic Seidenberg meinte gleichwohl: "Wir haben gezeigt, dass wir die besten Nationen schlagen können, wenn wir unser bestes Eishockey zeigen. Auch wenn die NHL-Jungs dabei sind, ist das so." Er wolle sich aber zunächst auf die Play-offs um die Meisterschaft mit dem EHC München konzentrieren: "Ich möchte den Titel gewinnen, mit der WM beschäftige ich mich danach."