Frage: Sie haben nur einmal in der ganzen Saison die WM-Wertung angeführt: Am Ende!
Sebastian Vettel: Ich bin noch ein bisschen sprachlos. Einfach unglaublich. Die Saison war für mich und für uns alle hart, physisch und mental. Aber ich hatte den Glauben an mich selbst und habe versucht, den Druck von mir zu nehmen. Das Auto war heute phänomenal. Es ist ein Traum. Einmal im ganzen Jahr in Führung zu sein, ganz am Ende, ist etwas ganz besonderes.
Vettel, Webber und die Red-Bull-Bosse im Interview: Mo., 21.05 Uhr bei ServusTV
Frage: Wie waren Ihre Gefühle bei der Zieldurchfahrt?
Vettel: Ehrlich gesagt, als ich über die Linie gefahren bin, wusste ich erst noch gar nicht, ob es gereicht hat, was wir abgeliefert haben. Ich hatte nichts gesehen, wollte mich ganz auf mich konzentrieren. Ein Ingenieur sagte mir, es sieht ganz gut aus. Da hatte ich mich erst gewundert. Aber dann kam die Nachricht: Wir sind Weltmeister. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das fühlt sich alles noch so an, als ob es gar nicht passiert ist.
Frage: Und wie ging es Ihnen ein paar Minuten später?
Vettel: Ich habe mich ziemlich leer gefühlt. Am Samstagabend bin ich mit einem guten Gefühl ins Bett gegangen. Mit dem Einschlafen hat es zwar ein bisschen gedauert, dann aber doch geklappt. Red Bull hat mir eben Flügel verliehen. Ich bin überglücklich. Danke an Dietrich Mateschitz, Helmut Marko, Thomas Morgenstern von Red Bull, danke an die Leute von ganz früher aus der Kart-Zeit. Danke an meine Eltern, ein Gruß an meine Großeltern, an meine Familie, an meine Freundin und an ihre Familie.
Frage: Sie hatten spätestens nach dem Ausfall in Südkorea die WM eigentlich schon verloren...
Vettel: Es war eine unglaublich enge, eine extrem intensive Saison. Ich weiß nicht, wie viele Leader es in diesem Jahr gab, einige waren zwischendurch schon abgeschrieben, wie Fernando oder Lewis. Ich glaube, wir alle können ein Lied davon singen, wo wir bessere Positionen verloren haben.
Frage: Was sagen Sie zu Ihrem Auf und Ab während der Saison?
Vettel: Wenn man die Saison Revue passieren lässt, ist es entscheidend, dass man den Glauben nicht verloren hat, dass man sich nicht hat irre machen lassen von Leuten, die ihre Vorstellung hatten, wie man es am besten macht. Wir haben unser Ding durchgezogen mit dem nötigen Quäntchen Glück, was wir nicht immer hatten.
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