Demnach war Webber im Anschluss an den Singapur-GP bei einem Australien-Besuch mit dem Mountainbike unterwegs, als ein vor ihm fahrender Bekannter stürzte. In der Folge konnte Webber nicht mehr ausweichen und kam deshalb ebenfalls zu Fall.
Das kommt Ihnen bekannt vor? Kein Wunder. Denn bereits im November 2008 hatte sich der Australier bei einem Mountainbike-Unfall an der Schulter verletzt und das Bein gebrochen. Ironie: Es war Webbers erster Mountainbike-Ausflug seit dem Zwischenfall.
Behandlung vor zwei Rennen
Während Webber selbst der Verletzung nicht die Schuld am verpassten Titel geben will, sehen Experten sehr wohl einen möglichen Zusammenhang mit dem plötzlichen Leistungsabfall des Australiers. Denn vor den Rennen in Japan und Südkorea musste Webber fit gespritzt werden - und gab anschließend selbst zu, dass er froh über jede zusätzliche Pause war.
Zur Erinnerung: Nach dem Singapur-GP führte Webber die WM noch mit 21 Punkten Vorsprung auf Fernando Alonso (31 Punkte vor Vettel an), um am Ende mit 14 Punkten Rückstand auf dem dritten Platz in der Fahrerwertung zu landen.
Team wusste nicht Bescheid
Besonders brisant: Der Australier verriet seinem Team nichts von der Verletzung, lediglich sein persönlicher Trainer Roger Cleary und FIA-Doktor Gary Hartstein wussten über seinen Gesundheitszustand Bescheid.
Auch bei den Reifen-Tests für die neuen Pirelli-Pneus nach dem Saisonfinale stieg nur Vettel ins Auto. Damals hatte es geheißen, dass sich Webber wegen einer alten Verletzung operieren lassen müsse.
"Ich wusste nicht mal was von dem Buch, geschweige denn von dem Sturz", sagte der enttäuschte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Die Verletzung hat Marks Leistung nicht sichtbar beeinträchtigt, aber es wäre trotzdem schön gewesen, wenn wir davon gewusst hätten."
Die Fahrer seien vertraglich verpflichtet, auf ihre Gesundheit zu achten und sich nicht in Gefahr zu begeben: "Wir müssen vielleicht mal darüber nachdenken, ob Radfahren für Mark das Richtige ist", so Horner weiter.