Am zweiten Tag der zweiten Formel-1-Testwoche haben die Top-Teams ihre Karten offenbar ein wenig offengelegt. Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo erzielte am Mittwoch auf dem Circuit de Catalunya bei Halbzeit in 1:18,047 Minuten die bislang schnellste Runde der Tests. Ihm folgten Weltmeister Lewis Hamilton in 1:18,400 und Ferrari-Star Sebastian Vettel (1:19,451).
Allerdings waren der Australier Ricciardo und Hamilton bei ihren Top-Runden auf dem Hypersoft unterwegs, der weichsten verfügbaren Reifenmischung. Vettel wählte den härteren Soft.
Der viermalige Weltmeister war kurzfristig in den Ferrari SF71H gestiegen, nachdem sich sein Teamkollege Kimi Räikkönen am Mittwochmorgen krank gemeldet hatte. Planmäßig wäre Vettel erst am Donnerstag an der Reihe gewesen.
Hamilton übergibt den Silberpfeil wie an den vorherigen Tagen zur Halbzeit an seinen finnischen Stallkollegen Valtteri Bottas. Auch Renault betreibt am Mittwoch wieder Job-Sharing: Der Emmericher Nico Hülkenberg übernimmt den RS18 zur Halbzeit des Testtages vom Spanier Carlos Sainz junior.
Beeindruckend ist weiterhin die allgemeine Standfestigkeit der neuen Boliden. McLaren bleibt allerdings das Sorgenkind. Wegen eines Öl-Lecks musste Ex-Weltmeister Fernando Alonso nach zwei Stunden eine Zwangspause einlegen.
Alonso: "Heute eine frühe Mittagspause"
Alonso reagierte mit bekanntem Zynismus: "Heute eine frühe Mittagspause", twitterte der Spanier: "Aber wir hatten einige gute Runden am Vormittag." Am Dienstag hatte sein belgischer Teamkollege Stoffel Vandoorne erheblich mit Batterie-Problemen zu kämpfen gehabt.
Die Piloten fanden am Mittwoch strahlenden Sonnenschein vor, der Asphalt erwärmte sich am Mittag auf mehr als 35 Grad. Die Prognosen für die nächsten Tage sind ähnlich günstig. Der zweite Teil der Testfahrten endet am Freitag. Die neue Saison startet am 25. März in Melbourne.