3. Problem-Fans müssen drastisch bestraft werden
Das Interesse an der Formel 1 ist groß wie nie. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie platzen die Besucherbereiche der einzelnen Rennstätten aus den Nähten, Woche für Woche werden ausverkaufte Tribünen und Zuschauerrekorde vermeldet. Eine eigentlich positive Entwicklung, die nun von mehreren Zwischenfällen überschattet wurde.
So gab es bereits am vergangenen Wochenende Fans, die es mit der sportlichen Fairness nicht ganz so genau nahmen. Nach Max Verstappens Polerunde gab es von den Tribünen ein gellendes Pfeifkonzert, welches sogar Lokalmatador Lewis Hamilton zum Eingreifen bewegte. "Wir sind besser als das. Ich würde sagen, das Buhen braucht es nicht. Wir haben doch so tolle und auch so sportliche Fans. Sie fühlen Emotionen, Höhen und Tiefen. Aber das Buhen kann ich definitiv nicht gutheißen. Das sollten wir nicht tun", sagte der Brite.
Das Rennen in Spielberg setzte diesem Veralten dann noch einmal einen drauf. Am Sonntagvormittag kamen Berichte über homophobe, sexistische und rassistische Äußerungen einiger Fan-Gruppierungen auf den Tribünen auf.
Zahlreiche Frauen hatten in den sozialen Medien von wahren Spießrutenläufen auf den überwiegend von Männern besetzten Rängen berichtet, auch Homophobie und Rassismus seien dort ein großes Problem. Diese Erfahrungen erstreckten sich demnach auch auf die riesigen Campingplätze rund um die Strecke und hätten schon in den vergangenen Jahren in Spielberg zum Alltag gehört.
Vettel: "Sollte Null Toleranz geben"
"Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass einige Fans völlig inakzeptablen Kommentaren ausgesetzt waren", hieß es in einer später veröffentlichten Mitteilung der FIA. Die Angelegenheit werde mit dem Rennpromoter und der zuständigen Security thematisiert, "und wir werden mit denen sprechen, die von den Vorfällen berichtet haben. Wir nehmen das sehr ernst. Solches Verhalten wird nicht toleriert, alle Fans sollten respektvoll behandelt werden."
Doch muss die FIA diesen Worten nun auch Taten folgen lassen. Unsportliches oder gar menschenverachtendes Verhalten darf in der Formel 1 keinen Platz haben. Sebastian Vettel brachte eine Null-Toleranz-Politik ins Spiel, wonach beteiligte Fans für alle Zeit von GP-Besuchen ausgeschlossen werden könnten.
"Wer auch immer diese Leute sind, sie sollten sich schämen und auf Lebenszeit von Rennveranstaltungen ausgeschlossen werden. Ich denke, es sollte null Toleranz geben. Wenn man sich amüsiert und zu viel trinkt, ist das in Ordnung, aber das rechtfertigt oder entschuldigt kein falsches Verhalten", meinte der Heppenheimer.
Formel 1: Der WM-Stand (nach 11 von 22* Rennen)
- Fahrerwertung:
Platz | Fahrer | Team | Punkte |
1 | Max Verstappen | Red Bull | 208 |
2 | Charles Leclerc | Ferrari | 170 |
3 | Sergio Perez | Red Bull | 151 |
4 | Carlos Sainz | Ferrari | 133 |
5 | George Russell | Mercedes | 128 |
6 | Lewis Hamilton | Mercedes | 109 |
7 | Lando Norris | McLaren | 64 |
8 | Esteban Ocon | Alpine | 52 |
9 | Valtteri Bottas | Alfa Romeo | 46 |
10 | Fernando Alonso | Alpine | 29 |
- Konstrukteurswertung:
Platz | Team | Punkte |
1 | Red Bull | 359 |
2 | Ferrari | 303 |
3 | Mercedes | 237 |
4 | McLaren | 81 |
5 | Alpine | 81 |
6 | Alfa Romeo | 51 |
7 | Haas | 34 |
8 | AlphaTauri | 27 |
9 | Aston Martin | 18 |
10 | Williams | 3 |
*Der Russland-GP wurde aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ersatzlos gestrichen. Ursprünglich hatte die Formel 1 für die Saison 2022 23 Rennen eingeplant.