"Es gab drei Optionen, die auf dem Tisch lagen. Eine war Liam Lawson, eine war Mick und eine war Franco. Bei Liam hätte die Vertragsposition von Red Bull nicht mit mir hier bei Williams zusammengepasst. Unter diesen Umständen kam das für uns also nicht in Frage", erklärte Vowles in einem Gespräch mit GP Blog.
Die Entscheidung für Colapinto und gegen Schumacher sei letztlich "wirklich schwierig" gewesen. Der Williams-Teamchef erkannte an, dass sich Schumacher "im Vergleich zu seiner Zeit bei Haas stark verbessert" habe: "Er hat unglaubliche Arbeit bei Alpine, Mercedes und McLaren geleistet. Daran gibt es keine Zweifel."
Dass man für die restlichen neun Saisonrennen dennoch den Argentinier vorzog, begründete Vowles damit, dass der 21-Jährige ein Pilot aus der eigenen Akademie sei, der bereits Runden im Williams-Simulator absolviert habe: "Es ist also eine Entscheidung, ob wir in die Zukunft oder in jemand anderen investieren."
Gleichzeitig betonte der Williams-Boss, dass er keiner der beiden Optionen das das Prädikat "gut" bescheinige. "Mick ist nicht besonders. Ich denke, beide fallen in die Kategorie 'gut', nicht 'besonders'. Ich denke, wir müssen in dieser Frage ganz offen sein", so Vowles.
Zuvor hatte Micks Onkel Ralf Schumacher in einem dpa-Interview die Wahl des britischen Traditionsrennstalls als "absurd und nicht sinnvoll" bezeichnet. "Ich glaube, das Risiko für den Rennstall und auch den Fahrer ist viel, viel höher, als hätten sie jemanden mit Erfahrung wie Mick reingesetzt", sagte Schumacher.
Vowles hingegen steht zu seiner Entscheidung und hält den eingeschlagenen Weg für richtig: "Williams hat immer in neue Fahrergenerationen und die Jugend investiert. Und worüber ich die ganze Zeit gesprochen habe, ist die Investition in die Zukunft von Williams. Und die Zukunft von Williams bedeutet nicht, in die Vergangenheit zu investieren, sondern in Talente, die es uns ermöglichen, als Individuen voranzukommen. Es ist eine Investition in eine Akademie."