"Letztes Jahr hatten wir ein großartiges Auto, das dominanteste Auto aller Zeiten, und wir haben es im Grunde in ein Monster verwandelt", sagte Verstappen am Sonntagnachmittag in Monza laut De Telegraaf und dem Fachmagazin Autosport: "Jetzt liegt es am Team, Änderungen vorzunehmen, denn wir haben innerhalb von sechs bis acht Monaten ein dominantes in einen unfahrbares Auto verwandelt. Es gibt keine Ausreden mehr."
In der aktuellen Verfassung, setzte der 26-Jährige hinzu, "sind beide Weltmeisterschaften nicht realistisch".
Dank seines starken Saisonstarts führt Verstappen die Fahrer-WM immer noch mit 62 Punkten Vorsprung auf McLaren-Pilot Lando Norris an, doch das Polster schwindet kontinuierlich. Acht Rennwochenenden stehen noch an. In der Konstrukteurs-WM ist McLaren gar nur noch acht Punkte von Spitzenreiter Red Bull entfernt, auch Ferrari mit Monza-Sieger Charles Leclerc liegt nur noch 39 Punkte zurück.
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko kündigte nach der Enttäuschung von Monza an, den Problemen entschlossen auf den Grund zu gehen. "Wir brauchen Balance im Auto und müssen schauen, wo wir falsch abgebogen sind. Wir müssen dort hingehen, wo das Auto noch wettbewerbsfähig war", sagte der Österreicher bei Sky: "Max kann seine Fähigkeit, am Limit zu pushen nicht bringen, weil das Auto das nicht hergibt, weil es einfach zu unvorhergesehen reagiert."
Rund um das Red-Bull-Team rumort es seit Jahresbeginn, seit dem Teamchef Christian Horner von einer ehemaligen Mitarbeiterin "unangemessenes Verhalten" vorgeworfen wurde. Formal ist die Causa geklärt, der Red-Bull-Konzern wies die Beschwerde zurück, Horner ist weiter im Amt. Doch mehrere Spitzenkräfte, allen voran Star-Ingenieur Adrian Newey, haben das Team seither verlassen.
Verstappens Vater Jos übte zu Beginn der Saison und erneut in der vergangenen Woche beim Großen Preis der Niederlande massiv Druck auf die Teamspitze aus. Max Verstappen steht bei Red Bull Racing noch bis Ende 2028 unter Vertrag.