Nach der kontroversen Diskussion um Strafen für fluchende Formel-1-Piloten hat sich nun die Fahrergewerkschaft GPDA eingeschaltet und deutliche Kritik an der FIA geäußert.
"In Sachen fluchen gibt es einen Unterschied zwischen dem Fluchen, um andere zu beleidigen, und dem Fluchen, wie man es zum Beispiel über schlechtes Wetter tut oder über materielle Dinge wie ein Formel-1-Auto oder eine Fahrsituation", heißt es in einem auf Instagram veröffentlichten Statement.
Damit nimmt die Fahrergewerkschaft direkt Bezug auf strittige Entscheidungen des Weltverbands in der jüngeren Vergangenheit, als - plötzlich und erstmals seit Jahren - entsprechende Regelungen überwacht und durchgesetzt wurden, die jahrelang eben nicht überwacht und durchgesetzt worden waren.
So wurde Max Verstappen am Rande des Großen Preises von Singapur unter anderem aufgrund der Benutzung des Wortes "fucked" mit Sozialstunden und einer Geldstrafe belegt.
Darüber hinaus wandten sich die Fahrer direkt an FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem und mahnten dessen Wortwahl an: "Wir fordern den FIA-Präsidenten auf, auch seinen eigenen Ton und seine Sprache zu überdenken, wenn er mit unseren Fahrern oder über sie spricht. Unsere Mitglieder sind erwachsene Menschen, die es nicht nötig haben, über die Medien Anweisungen über so triviale Dinge wie das Tragen von Schmuck und Unterhosen zu erhalten."
"Gelstrafen verpassen dem Sport ein negatives Image"
Grundsätzlich mangele es den Fahrern gegenüber an Transparenz von Seiten der FIA sowie des Präsidenten: "Wir haben bei zahllosen Gelegenheiten den Standpunkt vertreten, dass Geldstrafen für Fahrer in unserem Sport nicht angebracht sind. Seit drei Jahren wenden wir uns deshalb an den FIA-Präsidenten und bitten um Details und die zugrundeliegende Strategie, wie es zu diesen Geldstrafen kommt und wie die Erlöse verwendet werden."
Mittlerweile gäbe es große Sorgen "dass die Geldstrafen dem Sport ein negatives Image verpassen. Deshalb bitten wir den FIA-Präsidenten nochmals darum, er möge finanzielle Transparenz schaffen und in einen direkten, offenen Dialog mit uns treten. Alle Beteiligten (FIA, Formel 1, die Teams und die GPDA) sollten gemeinsam darüber entscheiden, wie und wo das Geld zum Wohle des Sports ausgegeben wird".
Abschließend betont die Fahrergewerkschaft ihren Wunsch, "konstruktiv mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten zu wollen" und schließt hier ausdrücklich den FIA-Präsidenten mit ein. Das Ziel sei, "unseren tollen Sport zum Wohle aller, die darin arbeiten, die dafür zahlen, die ihn verfolgen und lieben" zu promoten.
Aktuell ist der frühere Formel-1-Fahrer und jetzige TV-Experte Alexander Wurz der GPDA-Vorsitzende. Die Direktoren sind Mercedes-Fahrer George Russell sowie die Rechtsanwältin Anastasia Fowle.