Der finnische Williams-Pilot war im letzten Versuch nach zwei Sektoren auf Pole-Kurs, sein Auto übersteuerte aber in der Zielkurve. So verlor er die Chance, zum ersten Mal in seiner Karriere von Startplatz eins ins Rennen zu gehen. Stattdessen startet er als Dritter. "Wir hatten Glück, dass er den Fehler gemacht hat, das Auto vielleicht etwas überfahren hat", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.
Das gesamte Ergebnis im Überblick
"Ich wusste nicht, dass ich nah an der Pole war", so Bottas: "Vielleicht habe ich die Reifen zu Beginn der Runde zu stark gefordert. Es war schwer in den letzten Kurven, in den letzten beiden habe ich ein bisschen zu viel riskiert. Wenn man rauskommt, ist es sehr rutschig."
Hamilton lobt Williams
Selbst Polesetter Hamilton erkannte die gute Leistung von Williams an. Dass Felipe Massa schon in Q1 mit Problemen beim Benzindruck ausgeschieden war und nur von Startplatz 18 ins Rennen geht, änderte an der Einschätzung nichts.
"Es war nicht gerade die einfachste Session. Die Jungs sahen ziemlich stark aus", sagte der Engländer: "Eine gute Runde zusammenzubekommen, war aus irgendwelchen Gründen anders als im Training. Ich bin dankbar, die erste Pole hier zu haben."
Die Überlegenheit des Briten musste auch Rosberg einräumen. "Heute war Lewis schneller - eigentlich das ganze Wochenende. Aber die erste Reihe ist gut", sagte der WM-Zweite: "Ich habe sehr hart gearbeitet und dennoch zwei Zehntel Rückstand. Das muss ich wohl schlucken."
Kvyat überzeugt mit bestem Qualifying
Für die größte Überraschung sorgte durch den Bottas-Fehler unterdessen Lokalmatador Daniil Kvyat. Der Toro-Rosso-Pilot holte sich Startplatz fünf hinter McLaren-Pilot Jenson Button und verwies damit unter anderem die beiden Piloten aus dem großen Red-Bull-Team auf die Plätze.
"Das ist ein großartiges Gefühl. Ich werde für längere Zeit sehr glücklich sein", freute sich der 20-jährige Russe: "Wir waren ziemlich zuversichtlich. Am Ende waren wir aber nur sieben Zehntel von der Pole weg."
Vettel scheitert schon in Q2
Daniel Ricciardo schlug mit der siebtbesten Zeit zum zehnten Mal in der Saison 2014 seinen Teamkollegen Sebastian Vettel, der als Elfter schon an der Qualifikation für die Top Ten scheiterte. Weil McLaren das Getriebe von Kevin Magnussens Auto wechseln musste, rutschen die Beiden allerdings auf Startplatz sechs und zehn vor.
"Es war sehr schwierig", sagte Vettel im Anschluss: "Wir haben seit heute Morgen wohl einen Schritt zurück gemacht. Wir dachten, es würde besser werden, aber das Heck war schlecht. Ich hatte ein nervöses Auto und konnte keine Geschwindigkeit in die Kurven mitnehmen. Wir waren einfach ein Stück zu aggressiv und dachten, dass die Strecke mehr hergibt. Da haben wir uns verschätzt."
Vizeweltmeister Fernando Alonso startet am Sonntag als Siebter direkt vor seinem Ferrari-Teamkollegen Kimi Räikkönen. Jean-Eric Vergne stellt den zweiten Toro Rosso als Neunter ebenfalls in die ersten fünf Reihen.
Hülkenberg wird strafversetzt
Das schafften die übrigen Deutschen nicht. Während Nico Hülkenberg nach einer Strafversetzung als 17. hinter Caterham-Pilot Marcus Ericsson ins Rennen geht, rutscht Adrian Sutil deshalb vor. Der Sauber-Pilot übernahm Startplatz 14.
Derweil jubelte Caterham über das gute Resultat des Schweden, der den Sprung in Q2 nur um eine Zehntelsekunde verpasste. "Wir können sehr glücklich mit dem sein, was wir heute erreicht haben", sagte Ericsson und bekam Unterstützung von seinem Teamchef Manfredi Ravetto.
"Hier in Russland haben wir bestätigt, dass wir mit harter Arbeit und Hingabe näher und näher an unsere Konkurrenten herankommen können", sagte der Italiener: "Wir haben seit dem Beginn der zweiten Saisonhälfte in Belgien kleine aber beständige Schritte nach vorne gemacht."
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