Felipe Nasr
- Team: Sauber
- Alter: 22
- Startnummer: 12
Mit Felipe Nasr startet 2015 neben Felipe Massa ein zweiter Brasilianer in der Formel 1. Während der erfahrene Ex-Ferrari-Pilot Williams den Energiekonzern Petrobras als Sponsor bescherte, bringt der Debütant die Banco do Brasil als Hauptsponsor zu Sauber. Geschätzte 20 Millionen Euro sollen seine Gönner in die klammen Kassen des Schweizer Rennstalls spülen.
"Sie unterstützen mich bereits seit einiger Zeit und da war es logisch, zusammen in die Formel 1 zu gehen", erklärte Nasr gegenüber Formula1.com: "Es geht nicht nur um Talent. Natürlich brauchst du Talent, aber du brauchst auch Unterstützung. Nur wenn diese beiden Sachen zusammenkommen, dann hast du die Möglichkeit aufzublühen."
Ein Paydriver ohne fahrerisches Können ist Nasr nicht. "Wir verfolgen Felipes Laufbahn schon seit einiger Zeit und sind davon überzeugt, dass er nach einer außerordentlich erfolgreichen Karriere in Nachwuchs-Rennserien einen Platz in der Formel 1 verdient hat", begründete Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn die Fahrerwahl.
Vater mit eigenem Rennteam
Dass Nasr einmal Motorsport-Erfahrungen sammeln würde, war kein Zufall: Sein Onkel, früher selbst Rennfahrer, und sein Vater besitzen seit 30 Jahren das Amir-Nasr-Racing-Team, welches aktuell in der brasilianischen Stock-Car-Serie startet.
Der neue Sauber-Pilot begann dagegen mit sieben Jahren seine Karriere im Kartsport. 2008 wechselte er in den Formelsport, eine Saison später zog es ihn mit 16 Jahren nach Europa. Der Erfolg stellte sich schnell ein: Nasr gewann zunächst den Meistertitel der Formel BMW, Ende 2011 wurde er vor Kevin Magnussen Meister in der britischen Formel 3.
Nach der Saison 2014 verabschiedete er sich mit einem unglücklichen dritten Rang aus er GP2. Zuvor hatte er drei Jahre gebraucht, um seinen ersten Sieg einzufahren. Durch seine Einsätze als Williams-Testfahrer bei fünf Freien Trainings in der Saison 2014 ist der 22-Jährige mit Abstand der erfahrenste Pilot unter den drei Rookies.
Crash mit Susie Wolff
Bei den Testfahrten im Winter machte Nasr, der mit Steve Robertson denselben Manager wie Kimi Räikkönen besitzt, vor allem durch einen Unfall mit seiner ehemaligen Teamkollegin Susie Wolff auf sich aufmerksam. Doch auch seine Kilometerleistungen sorgten für Aufsehen: Nur Nico Rosberg schaffte mehr als die 2976 Kilometer des Sauber-Rookies, der sich mittlerweile in Europa eingelebt hat.
Leicht fiel Nasr der Schritt trotz der Erfolge in den Nachwuchsserien nämlich nicht. "Es war nicht einfach, meine Familie und Freunde hinter mir zu lassen", sagt er mittlerweile offen. Besonders das libanesische Essen seiner Großmutter habe ihm gefehlt, die mit seinem Großvater in den 1960er Jahren nach Südamerika ausgewandert war.
Privat mag es der Brasilianer, dessen Vorbild Ayrton Senna ist, gerne ruhiger. Neben Videospielen und ferngesteuerten Autos vertreibt sich Nasr seine Zeit beim Angeln. Dabei isst er weder Fisch noch Meeresfrüchte. "Ich kann Fisch überhaupt nicht leiden, ich fange sie nur und lasse sie dann wieder frei."
Felipe Nasr im Steckbrief
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