Im Wettskandal ist erstmals ein Schiedsrichter in Deutschland in den Blickpunkt geraten. Thorben Siewer wurde am Freitag vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) kurzfristig als Assistent vom Spiel der 3. Liga am Samstag zwischen dem VfL Osnabrück und Wacker Burghausen abgezogen.
Der 22-Jährige aus Drolshagen soll nach DFB-Informationen namentlich in den Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Bochum zu möglichen Spielmanipulationen auftauchen.
DFB-Vize: "Vorsorgliche Maßnahme"
"Es handelt sich dabei um eine rein vorsorgliche Maßnahme des Verbandes auch zum Schutze des Schiedsrichters selbst", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch: "Derzeit haben wir nur unsere eigenen Ermittlungsergebnisse. Wir erwarten zeitnah Akteneinsicht bei der Staatsanwaltschaft in Bochum, und dann werden wir den Sachverhalt lückenlos aufklären und exakt bewerten können. Solange dies nicht geschehen ist, gilt für Herrn Siewer natürlich die Unschuldsvermutung."
Siewer wurde durch Christof Günsch (Battenberg/Eder) ersetzt. Koch ordnete die kurzfristige Umbesetzung nach Abstimmung mit Jörg Englisch, dem Leiter der Task Force "Spielmanipulation", und mit Zustimmung des DFB-Präsidenten Theo Zwanziger an.