FIFA-Exekutiv-Mitglied Mohamed Bin Hammam aus Katar hält einen Deal von Bewerberländern der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 durchaus für möglich.
Angeblich soll es Absprachen zwischen ihm und dem spanischen FIFA-Vize-Präsidenten Angel Maria Villar Llona geben; Spanien kandidiert zusammen mit Portugal für die WM 2018, Katar für die Endrunde 2022.
"Wenn es einen Deal gibt zwischen mir und Angel Maria aus Spanien oder anderen Beteiligten des Exekutivkomitees - dann sehe ich das nicht als Problem. Vielleicht sehen sie das aus europäischer Perspektive als Problem", sagte Bin Hammam, Chef der asiatischen Konföderation, in der ARD-Sportschau am Sonntag und im WDR-Hintergrundmagazin "sport inside" am Montag.
Die Sunday Times hatte im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen gegen Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees unter Bezug auf den ehemaligen FIFA-Generalsekretär Michael Zen-Ruffinen (Schweiz) von einer angeblichen Allianz zwischen Spanien und Katar berichtet, mit der sich Katar bereits sieben Stimmen der Delegierten gesichert habe.
"Schuld ist das System"
Bin Hammam: "Glauben sie mir, ich weiß nicht, wie die auf sieben Stimmen kommen. Ich widerspreche allem. Aber wenn da etwas ist, dann beschweren sie sich nicht bei Katar oder Spanien. Schuld ist das System, dass zwei Weltmeisterschaften am gleichen Tag entschieden werden."
Das FIFA-Exko, die "Regierung" des Weltfußballs mit Franz Beckenbauer als Mitglied, vergibt am kommenden Donnerstag (2. Dezember) in Zürich die WM-Endrunden 2018 und 2022.
Nach den Sperren von Amos Adamu (Nigeria) und Reynald Temarii (Tahiti) sind derzeit noch 22 Exekutiv-Mitglieder stimmberechtigt.
Für die WM in acht Jahren kandidieren England, Russland sowie die Doppelbewerber Belgien/Niederlande und Spanien/Portugal. Bewerbungen für 2022 liegen aus den USA, von Australien, Japan, Katar und Südkorea vor.