Meier für Steinhaus-Beförderung

SID
Bibiana Steinhaus pfeift derzeit Spiele bis zur zweiten Liga
© getty

Der frühere FIFA-Schiedsrichter Urs Meier hat sich nach der abgewehrten "Tatsch-Attacke" von Bayern-Coach Pep Guardiola für eine rasche Beförderung von Referee Bibiana Steinhaus ausgesprochen.

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"Es wird höchste Zeit, dass die blonde Polizistin auch als Hauptschiedsrichterin in der Bundesliga pfeifen darf", forderte der Schweizer Meier in einem Gastbeitrag für "Focus Online".

Am Sonntag hatte Steinhaus als Vierte Offizielle im Spiel von Borussia Mönchengladbach gegen Meister Bayern München (0:0) ganz cool auf eine Aktion von Guardiola reagiert. Der wütende Spanier hatte eine längere Nachspielzeit eingefordert und Steinhaus den Arm auf die Schulter gelegt.

"Das hatte schon Klasse"

Die 35-Jährige aus Hannover stieß diesen umgehend weg. "Das hatte schon Klasse. Schließlich stand da nicht irgendjemand vor ihr, sondern der Star-Trainer des FC Bayern", urteilte der 53-jährige Meier.

Guardiola beschrieb die Szene bei Sky danach so: Gladbachs Granit Xhaka habe am Boden gelegen. "Da muss Zusatzzeit gegeben werden. Aber sie sagte: Nein, das machen wir nicht."

Für den einstigen Spitzen-Schiri Meier war Steinhaus' Reaktion offenbar ein weiterer Beleg für ihre Kompetenz. "Sie schafft es, mit den Männern unglaublich gut umzugehen.

"Einfühlsam und integrierend"

Deshalb wird sie auch von den Klub-Verantwortlichen als Unparteiische zwischen den Trainerbänken sehr geschätzt", betonte der Eidgenosse und fügte an: "Steinhaus hat die gesamte Kommunikations-Palette drauf: Einfühlsam und integrierend bis ermahnend und streng."

Die Schiedsrichter-Abteilung des DFB wollte sich am Montag auf Anfrage nicht zu dem Vorfall äußern. Die 1,81 Meter große Steinhaus pfeift seit 2007 in der 2. Bundesliga. In der deutschen Eliteklasse ist die erste Schiedsrichterin im deutschen Profifußball zudem bereits regelmäßig als Vierte Offizielle an der Seitenlinie im Einsatz.

Laut Meier haben Schiedsrichterinnen sogar einen körperlichen Vorteil gegenüber ihren männlichen Kollegen. "Das ist wissenschaftlich bewiesen: Sie verfügen über ein weiteres Sichtfeld, haben also einen besseren Überblick", schrieb der ehemalige Profispieler in seinem Gastbeitrag.

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