Die Rücktrittsankündigung von David Odonkor als Sportlicher Leiter bei der Hammer SpVg hat bei dem westfälischen Oberligisten für Wirbel gesorgt. Der Hammer Sportchef erfuhr von den Plänen des WM-Teilnehmers von 2006 erst aus der Zeitung.
Als Odonkor im Oktober 2015 den Posten in Hamm antrat, ging man von einer Win-Win-Situation aus. Odonkor erhalte bei einem ambitionierten Klub ein Sprungbrett für die Karriere nach der aktiven Zeit und die Hammer selbst landen wegen der Bekanntheit des ehemaligen Flügelflitzers einen Marketingcoup.
Nun hat Odonkor seinen Rücktritt zum Saisonende angekündigt. Der Grund: Ihm werde für seine Arbeit zu wenig Geld zur Verfügung gestellt. "Ich möchte Erfolg haben. Ich möchte den Kader so behalten, wie ich ihn zusammengestellt habe", erklärte Odonkor gegenüber Reviersport. Dies sei ab der kommenden Saison nicht mehr möglich, da die finanziellen Möglichkeiten des Klubs nicht ausreichten, um den namhaften Kader zusammenzuhalten. Die Hammer SpVg belegt derzeit den dritten Platz der Oberliga Westfalen und peilt den Aufstieg in die Regionalliga an.
Der Hammer Sportchef Achim Hickmann gab nun ebenfalls gegenüber Reviersport an, von Odonkors Entscheidung erst aus der Zeitung erfahren zu haben und kann die Beweggründe nicht nachvollziehen. "Seine Aufgabe war es, zweigleisig zu planen; sowohl für die Oberliga als auch für die Regionalliga. Ihm wurde wie auch vor einem Jahr ein Etat für die nächste Saison mitgeteilt, der sich durch weitere Sponsoringeinnahmen noch erhöht", sagte Hickmann.
Hickmann ergänzt: " Mit unserem Etat dürften wir uns im oberen Drittel der Oberligamannschaften bewegen. Schade, dass David der Meinung ist, damit nicht klar zu kommen. Für die Regionalliga rechnen wir mit höheren Einnahmen."
Dennoch sei man Odonkor dankbar, da er durch die Kaderzusammenstellung maßgeblich am Hammer Erfolg diese Saison beteiligt gewesen sei. Außerdem gebe es für den vakanten Posten in Hamm bereits mehrere Bewerbungen und auch Odonkor hat wohl schon neue Angebote vorliegen. Trotz des überraschenden Endes der Beziehung zwischen Odonkor und der Hammer SpVg könnte sich also an der Win-Win-Situation nichts geändert haben.