München - Die vergangene Bundesligasaison war mit Platz fünf die erfolgreichste in der Vereinsgeschichte des VfL Wolfsburg.
Wohl kein Fußball-Experte auf diesem Planeten hätte Felix Magath diesen Erfolg zugetraut. Zumindest nicht in seiner ersten Saison. Dafür schien der Umbruch zu groß.
Die Entwicklung beim Werksklub aus Niedersachsen ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Mit Hochdruck arbeitet Felix Magath am Kader für die kommende Saison, schließlich bekommt die Autostadt dann internationalen Besuch. Sogar ein Jahr früher, als es die offizielle Planung des Trainers vorgesehen hat.
Sechs Transfers schon fix
Der Trainer, Sportdirektor und Geschäftsführer Felix Magath weiß natürlich, dass er für die höheren Aufgaben auch einen - zumindest in der Breite - stärkeren Kader benötigt.
Seit knapp einer Woche befindet sich Magath nun in seinem wohlverdienten Urlaub auf der Karibikinsel Puerto Rico. Doch anstatt die Sonne zu genießen, nutzt der Coach jede freie Minute um an der perfekten Mannschaft für die Mission UEFA-Cup zu basteln.
Fünf Spieler konnte er schon von den sportlichen Perspektiven beim VfL überzeugen: Alexander Esswein (1. FC Kaiserslautern), Daniel Adlung (SpVgg Greuther Fürth), Zvjezdan Misimovic (1. FC Nürnberg), Rodrigo Alvim (Belenenses Lissabon) und Weltmeister Cristian Zaccardo (US Palermo) werden allesamt in der nächsten Saison für den VfL kicken.
Barzagli als Sahnehäubchen
Weitere Transfers sind angedacht. Höchste Priorität genießt die Verpflichtung von Andrea Barzagli. Dafür sprach der Geschäftsführer Magath sogar höchstpersönlich beim Aufsichtsrat vor. Gesprächsthema war unter anderem auch das vom Italiener geforderte Jahresgehalt von drei Millionen Euro.
Eine Entscheidung des Weltmeisters steht noch aus, denn auch der AC Florenz buhlt um die Dienste des Innenverteidigers.
Barzagli-Transfer hin oder her: Die Aktivitäten des VfL Wolfsburg wecken Erinnerungen an Magaths Amtsantritt - 14 Spieler wurden vor der letzten Spielzeit aussortiert, 16 Neue eingestellt. Zur Winterpause folgten nochmals drei.
Dass es erneut einen derart großen Umbruch geben wird, ist eher unwahrscheinlich. Allerdings weiß der Trainer Magath aus seiner Zeit beim FC Bayern, dass ein zu großer Kader Risiken birgt: "Wir werden nicht mit zu vielen Spielern arbeiten. 22 bis 24 Leute - größer wird der Kader nicht sein."
Doch wer soll gehen?
Als sichere Abgänge gelten Alexander Madlung, Facundo Quiroga und Simon Jentzsch. Für alle drei liegen offensichtlich Angebote aus Deutschland sowie dem Ausland vor.
Aber was wird aus Perspektivspielern wie Alexander Laas und Cedric Makiadi? Besonders im Fall Laas stellt sich die Frage, ob der mit großen Ambitionen aus Hamburg gekommene Mittelfeldspieler sich noch eine weitere Saison auf die Bank beziehungsweise Tribüne setzen wird.
Klar ist, dass der ein oder andere Spieler auf der Strecke bleiben wird. So wie es im letzten Jahr bereits Sergiu Radu und Vlad Munteanu schmerzlich feststellen mussten.
Für den Trainer, Sportdirektor und Geschäftsführer des VfL Wolfsburg zählt eben nur der Erfolg - auch im Urlaub auf Puerto Rico.